Con Kommentar
Scato8
(24.01. - 26.01.03)

Ich gebe zu, dass ich mit dem Besuch des Scato die Vorstellung von reichlich Schlachten bzw. Action verbunden hatte. Nun, leider stellt sich dies als Irrtum heraus - das mitgebrachte Kunstblut und die Vielzahl von Verbänden konnte mein Medicus Ansgar nur schwer unter´s Volk bringen.

Zu tun hatte er irgendwie trotzdem genug. Am Freitagabend versuchte sich Ansgar noch hilfreich einzubringen, indem er Nachrichten von A nach Y zu Z überbrachte und dafür zumeist sowohl von Y als auch von Z angefaucht wurde (der Überbringer schlechter Nachrichten hat wirklich einen miesen Stand). Nachdem er das fünfte Mal angepflaumt worden war, hatte er davon genug und zog sich auf einen gemütlichen Beobachtungsposten zurück. Da sich die meisten Kämpfer, so sie denn nicht mit etwas "Wichtigem" (Besprechungen, Waldexkursionen, dem Plätten von SCs etc.) beschäftigt waren, in der Taverne aufhielten und so der dortige Getränkebestand, nicht aber das Tor gut bewacht war, hielt es Ansgar für angebracht, die Torwache des öfteren im Rahmen seiner Beobachtungen zu übernehmen. So hatte Ansgar - von gelegentlichen Suizidangriffen (das "Angreifer zu Verteidiger"-Verhältnis lag im Schnitt bei 1 zu 20) und den nur maximal als Blessuren zu bezeichnenden daraus entstehenden Verletzungen abgesehen - so gut wie nichts weiter zu tun, als am Tor zu stehen und über die Plattenträger herzuziehem (was ihm dann auch mal die ein oder andere Beschimpfung, nicht aber einen Kampf einbrachte). Am Samstagabend gab es dann noch einige Intermezzi mit einigen Wesenheiten, die sich in der Burg rumtrieben (wo auch immer die her kamen) - allerdings war auch hier kein besseres "Angreifer zu Verteidiger"-Verhältnis, weshalb sich auch diese Gefechte als reine Formsache herausstellten. Der gemütliche Abend beim Met endete für Ansgar (man soll es kaum glauben: Nichtstun ist richtig anstrengend!) allerdings ziemlich früh mit einem gesunden und tiefen Schlaf (so hat Ansgar wohl auch nichts von irgendwelchen Angriffen auf die Mitglieder einer berühmt-berüchtigten Händlergilde mitbekommen).

Insgesamt kann ich nur sagen, dass der Scato8 meinen Vorstellungen in Bezug auf Kampf und Action (bzw. die Heilung der entsprechenden Verwundetenmassen) überhaupt nicht entsprechend konnte. Meine freitägliche "Plotbemühungen" wurden von verschiedener (gerade NSC-) Seite echt übel angegangen und so habe ich mich denn auf´s IT-Schwätzen mit den Geirangern und das IT(!)-Meckern über die Verhältnisse auf der Burg verlegt - Grund und Gelegenheit dafür gab es genug... und dieser Con ist einer der wenigen Cons von denen ich behaupten kann, dass ich mich mal richtig ausgeschlafen habe.

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Vinland8
(21.03. - 23.03.03)

Ein vinländisches Fest, das tatsächlich sehr ruhig und beschaulich von statten ging. Zwar gab es auch hier einzelne Plotelemente, die den SCs geboten wurde - so ein Thing, ein kleiner Krimi im Dorf, eine Gobo-Bande im Wald u.ä.. - und auch so schaffte es mein Medicus Ansgar beinahe bei der Verfolgung eines Gobo-Schamanen über die Klinge zu springen (dumm, wenn dieser die niedergeschlagenen Gobos hinter dem Beinahe-Helden wieder aufstehen läßt und man plötzlich von Gegner umringt ist), wofür ihn Tynni beinahe im nachhinein noch den Kopf abgerissen hätte, aber insgesamt ging es jedoch tatsächlich in der Hauptsache um die Interaktion zwischen den (vielen vinländischen) Charakteren vor einem vinländischen Ambiente-Hintergrund. Dies war m.E. sehr schön und bot die Möglichkeit, alte IT-Bekanntschaften aufzufrischen, den eigenen Charakterhintergrund zu vertiefen etc. Außerdem waren die beiden Tänzerinnen eine Wucht - vor allem die Gobo-Variante war in der met-geschwängerten Tavernenluft der absolute Hammer.

Allerdings muss an dieser Stelle angemerkt werden, dass für das gebotene, ansehnlich Spektakel ein sehr stolzer Preis zu bezahlen war - Manderscheidt ist sicherlich nicht billig, aber das erste "Festmahl" am Freitagabend verdiente diese Bezeichnung kaum und "Special-Effects" suchte ich zumindest vergebens ... das hinterläßt insgesamt einen etwas faden Beigeschmack. Sei´s drum, Vinland ist und bleibt eine Reise wert!

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R.d.A.-DungeonCon-Die Schreckensfeste
(12.04. - 13.04.03)

Auf diesem Bunkercon, der speziell für Einsteiger ausgelegt war (und auf den sich trotzdem bei 20 Spielern vier verirrten, die mehrjährigen Con-Erfahrung aufweisen konnten), habe ich im Wesentlichen als Schlachten-NSC ausgeholfen. Der Plot erinnerte grundsätzlich an die vorangegangenen Dungeoncons, war aber weniger kampf- und dafür eher rätsellastig ... was für mich bedeutete, dass ich viel Zeit mit Warten verbracht habe, da die Rätsel teilweise wohl echt schwer ausgefallen waren.

Trotz einiger Unstimmigkeiten und der langen Wartezeit machten die vielen Anfänger aber wieder mal deutlich, dass gutes Spiel nicht unbedingt etwas mit langer LARP-Erfahrung zu tun hat.

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Vergessene Schöpfung 2
(17.04. - 21.04.03)

Das Abenteuer beginnt bereits am Donnerstag, als wir es tatsächlich wie vereinbart um kurz nach elf schafften, uns auf den Weg in Richtung Südhessen zu machen. Wir waren bereits um 15 Uhr vor Ort, Check-In lief ziemlich schnell (war auch noch nix los, ca. 15 Minuten später staute es sich zur Tür raus) und so hieß es denn warten auf das TimeIn ...
... und so warteten wir und warteten wir, bis sich gegen 22 Uhr allmählich die ersten InTime-Blasen bildeten ... und schließlich um 0:30 Uhr tatsächlich das TimeIn erfolgte ... übler Fehlstart, aber enormes Steigerungspotenzial. Die "Anfangssequenz" war recht ulkig (Konstrukteure basteln eine Maschine zur Überwindung verschiedener Dimensionen, die geht mitten in der Teleportation kaputt etc.) und so fanden wir uns schließlich gestrandet in einem Land wieder, dessen Name sich Tulac einfach nicht merken konnte.

Die erste Nacht über hielt Tulac durchgehend Wache ... und wurde kurz nach Sonnenaufgang Zeuge erster Angriffe von Echsenmenschen, die trotz vehementer Bemühungen von Tulac und eingen Mitstreitern Gefangene machen konnten. Ausgehend von dieser Erfahrung schmissen sich Tulac und Mablung in ihre schwere Ausgehrüstung ... um bis 10 Uhr in Ruhe die Sonne geniessen zu können. Danach schleppte sich Tulac ins Bett und verschlief einen Großteil des Tages.
In der Zwischenzeit organisierte sich die "Lagerführung" in Form verschiedener Banner (unseres war das blaue Banner) und unter Führung eines Kriegers namens Dawai. Tulac wollte nun etwas mehr über den neuen Anführer wissen und Lea, die den kleinen Trupp Blades als "Sergeant vom Dienst" befehligte, teilte ihm mit, dass sie diesem Krieger noch ein oder zwei Gefallen schuldet ... und damit war für Tulac klar "Wenn Lea ihm etwas schuldet, dann schulden ihm die Blades etwas!" ... was zu einer beinahe fatalen Anerkennung des Führungsanspruchs der Kriegers bzw. Paladins führte.

An diesem Tag gab es noch verschiedene Attacken der Echsenwesen, viele Dinge im Dorf zu entdecken (unter anderem einen sehr faszinierenden Glauben der Dorfbewohner an Mutaka und Utaka bzw. Jäger und Gejagtem) und eine Mäuseburg unter Führung von Adolph Ratz, dessen Millionenheer von vergifteten Speere schleudernden Mäusen den anwesenden Gestrandeten ein 24-stündiges Ultimatium zum Verlassen ihres Territoriums stellten. Schließlich gab es noch eine ziemlich gut durch die verschiedenen Banner organisierte und besetzte Nachtwache. Im Verlauf der Nacht kam dann noch ein seltsam anmutender Schachspieler vorbei, der allerdings wohl nicht glauben wollte, dass ein Halbork des Schachspiels mächtig wäre (obwohl er mit seinen Erfahrungen aus Cardis protzen konnte). Naja, hat dieser halt mit jemand anderem gespielt und Tulac konnte anstelle dessen Erfahrungen mit Feuertänzern und schwarzen Verdorrern(?) machen.

Der nächste Tag begann etwas hektisch, da Tulac - kaum aufgestanden und in Rüstung geschmissen - mit der Aussage konfrontiert wurde, Thorben und Mablung seien von den Echsenwesen gefaßt und ins Dungeon verschleppt worden ... weshalb sich der Halbork unter wüsten Beschimpfungen dem Trupp von Echsenwesen entgegenstellte, woraufhin sich diese (überraschenderweise, die hätten Tulac locker zerpfückt, bevor Hilfe da gewesen wäre) ins Dungeon zurückzogen, woraufhin Tulac Mitstreiter für seinen Sturm auf das Dungeon suchte. Bevor es aber dazu kommen konnte, fanden sich die beiden Vermissten wohlbehalten wieder ein - sie hatten sich geschickt in den Wald zurückgezogen. Im Verlauf der nächsten Stunden kam es immer wieder zu Echsenangriffen.
Desweiteren machte sich das blaue Banner auf, um mit den Mäuse bzw. Ratz über das Ultimatum zu "verhandeln". Wenig erfolgreich, wie sich in der kurz darauf folgenden Schlacht herausstellte - unter der Wirkung verschiedener Gifte gelang es der anwesenden Streitmacht nur mit Mühe, diesem Wahnsinn (letzteres war das am häufigsten geworfene Gift) Einhalt zu gebieten.

Am Ende der Schlacht waren alle anwesenden Blades mehr oder weniger ramponiert - bis auf Tulac, der von dem Gobo Ping mit Pong gepömpft wurde (ein echter Zungenbrecher) und dies zu Beginn der Schlacht, weshalb er diese auf dem Boden liegend, selig schlummernd verbrachte. Kurz darauf - die Blades versorgten gerade an ihrem Lagerfeuer ihre Wunden - machte sich Dawai mit einigen Kriegern auf, um den Echsenwesen die gefangengenommenen Geiseln zu entreissen. Dummerweise war Lea aufgrund der schmerzhaften Wundbehandlung nicht wirklich ansprechbar, als Tulac fragte, ob er Dawai begleiten dürfe ... nachdem keine Widerworte kamen, folgte Tulac dem Kämpfertrupp. Weiter oben, an einer Statue von einem finsteren Engel namens Seelenpein, hatten sich die Echsen versammelt und Dawai hatte sich auf Einzelduelle um die Geiseln eingelassen. Schon der erste Kämpfer für unsere Sache wurde von seinem Echsengegner übel niedergemacht und getötet, weshalb der weiter unten stehende, größere Heldentrupp lauthals Unmut äußerte.
Dawai war darüber reichlich ungehalten, fand nun aber schwieriger Mitstreiter bzw. Duellanten ... Tulac hatte jedenfalls beschlossen, sich zur weiter oben stehenden Gruppe von Dawai (mit den Duellanten) zu gesellen, um im Falle einer bewaffneten Auseinandersetzung auf der richtigen Seite zu stehen. Nun, die Duelle ging mehr oder minder erfolgreich voran. Bei der vorletzten befreiten Geiseln fand sich niemand ein, der der mehr oder minder hingeworfenen und sichtlich geschwächten Dame aufhelfen wollte, was dann Tulac - nach Ablegen von Schild und Axt - übernahm und sie zur weiter unten stehenden (und noch immer mosernden) Gruppe brachte. Als er wieder oben ankam, brüllte der Anführer der Echsen zum dritten oder vierten Mal "Ist niemand bereit für das Leben dieser Geisel zu kämpfen?". Na, und da Tulac gerade in der Gegend stand, weil er seine Waffe und sein Schild aufnehmen wollte, brüllte er schlicht zurück "Wenn ich schon mal hier bin, dann zeige ich Euch auch, wie ein Halbork zu kämpfen vermag!".
Naja, dass hat er dann auch getan und fand sich alsbald übelst zugerichtet, mit einem Streitkolben in der linken Schädelhälfte auf dem Waldboden wieder (OT: ich habe von verschiedener Seite viel Lob für das Trefferausspielen bekommen - na, wenn das es nicht wert war *g*). Viele Heiler halfen Tulac dabei, nicht in die jenseitige Welt hinüberzuwechseln - allerdings denkbar knapp, denn dummerweise ist Tulac ja bspw. gegen Heiltränke ziemlich immun (OT: die SL hat zwei Mal eine Münze geworfen und ich hatte jedes Mal Glück *puuh*). Mühvoll schleppten diese denn auch - unter Mithilfe von Mablung und Thorben, die in der Zwischenzeit herbeigeeilt waren - den Halbork zum Lager hinab, wo ihn Lea für seinen Leichtsinn fast wieder auseinander gepflückt hätte. Den Abend verbrachte Tulac auf seinem Krankenlager und schleppte sich gegen Mitternacht zur Wiese in der Mitte der Lagers, wo es zu einem seltsamen Ritual zur Rückerlangung unserer ursprünglich stärkeren Körper kam (wobei dies Tulac erst dort erklärt wurde).
Die Nacht über war Tulac von seinem Wachdienst befreit (Kunststück - ein einziger Hieb und der Halbork wäre hin gewesen) und am nächsten Tag tat sich erst mal lange Zeit nichts. Das war Tulac auch ganz recht, denn er hatte den Tag über nur ein Auge zur Verfügung, während sich das andere von den Strapazen des Vortages unter einem blutverschmierten Verband erholen durfe. Auch musste er feststellen, dass die Geisel für die er gekämpft hatte, ein (jetzt sehr dankbarer) Kender war, was den Glanz seiner Niederlage etwas schmälerte. Erst mit Einbruch der Nacht kam wieder Bewegung ins Spiel - dann aber reichlich. Die Organisation in Bannerform war kurz nach Beendigung der Duelle auseinandergebrochen und Dawai hatte seinen Befehl niedergelegt. Trotzdem standen die Blades, der blaue Kreis und einige andere treu auf der Seite von Dawai (etwa als dieser ein Wiederbelebungsritual in Gaias Namen -!- beendete oder als es darum ging, Verräter im eigenen Lager zu stellen). Und so waren es denn die Überreste des blauen Banners und damit kaum mehr als ein Dutzend Leute, die die erste (und lange Zeit einzige) Schlachtreihe gegen ein sich selbst für einen Gott haltendes Ungetüm und ehemaligen Konstrukteur namens "Frostig" bildeten. Tulac war im Verlauf dieser Schlacht eher darum bemüht, sich selbst und seine Mitstreiter zu verteidigen . Als er jedoch irgendwie vor diesem Ungeheuer landete, stand er wie paralysiert da und war zu nichts anderem fähig, als diesem Unding seine Wut entgegen zu brüllen. Die ebenfalls angreifenden Echsen waren aber auch nicht von schlechten Eltern und so fand sich Tulac wieder auf dem Boden der Tatsachen wieder, mit üblen Wunden, kurz vorm Verbluten ("...29 ... 28 ... 27..."), als ihn ein Kelte, ein Heiler und zwei Kobolde zurück ins Leben halten. Dank des dabei vorzufindenden massiven Heiltrank- und Magieeinsatzes stellte sich der Rest des Abends als äußerst spirituell heraus und so wäre das glückliche Ende fast an Tulac vorbeigegangen.

Mein OT-Kommentar:
Sehr schöner Con, allerdings mit einigen Schwächen in der Organisation (später Beginn, teilweise sehr langer Leerlauf etwa bedingt durch "Zeitsprünge") und einigen Plotschwächen (neben der Linearität ist hier vor allem die Sache mit den Echsen-"Symbionten" zu nennen, die teilweise zu wahrlosem und wenig epischem Dahinscheiden von SCs geführt hat). Der - für meinen Char - extrem aufregende Samstag, die gut inszenierte Endschlacht (unsere Schlachtreihe stand! Auch wenn es angesichts des Endgegners hieß "Blaues Banner - größer machen!"), die Terry-Pratchett-Nähe (Stichwort: Mormoffel u.ä.) und das gute Zusammenspiel innerhalb der Gruppe bzw. mit einigen der anderen Spieler sowie verschiedene witzige Situationen (bestes Bsp.: das tragische Dahinscheiden der Spinne Mercy und das postmortale Zusammentreffen derselben mit Llewellian, dem alten Grabschänder *g*) machten den Con zu einem Erlebnis! Außerdem hat der anwesende Trupp Blades m.E. hervorragende "Öffentlichkeitsarbeit" geleistet - wir waren mal so richtig gut ;-)

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New Order 2003
(21.08. - 24.08.03)

Vorgeschichte:
Der Aufbruch in das Land Mythodea begann bereits im Vorfeld mit umfangreichen Vorbereitungen, Absprachen etc. und so konnten die Blades mit einem gut bezahlten Auftrag (dem Schutz einer mallombrischen Baroness und einer Alchemistin) in dieses neue Land aufbrechen. Allerdings erfuhr diese Exkursion bereits zu Beginn einen heftigen Tiefschlag, als die mitreisende Taliana kurz vor dem Anlegen bei einem Brauversuch eine etwas unglückliche Mischung fand und ein etwa zwei mal zweo Meter messendes Loch in die Bordwand des Schiffs sprengt. Schuldige ließen sich im Nachhinein nicht mehr eruieren und wirklich verletzt wurde auch niemand ... bis auf den Halbork Tulac, der wohl am meisten darunter zu leiden hatte, dass Taliana sich für den Rest der Unternehmung weigerte, überhaupt auch nur einen Heiltrank zu brauen.

Die Ankunft:
Somit stand für den armen (heiltrankabhängigen) Halbork einige wirklich düstere Tage an ... aber wie düster diese phasenweise werden würden, dass konnte er sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorstellen. Gleich bei der Ankunft im Lager der Luft wurde eine Pallisade errichtet, mangels Bauholz aber nur um den Bereich, in dem der Ordo Solis seine Zelte aufgeschlagen hatte plus einem zusätzlichen Platz, der als Fort den anderen Lagermitgliedern im Falle eines Angriffs als Rückzugsmöglichkeit dienen sollte. Da aber ohnehin das Luftlager im Vergleich zu anderen Lagern wie etwa der Allianz oder dem Großen Heer alles andere als kampfkräftig eingeschätzt werden konnte, wurden durch einige Führungspersonen sogleich diplomatische Verhandlungen aufgenommen. Die Blades waren leider mit sehr wenigen Leuten (zu Beginn nur Sergeant Chotek, den Wappenrockträger Memnock und Tulac sowie den beiden Prospekts Mablung und Ping) angreist, weshalb zur Unterstützung bei der Leibwache für die beiden Schutzbefohlenen eine Handvoll weitere Söldnern angeworben wurden, damit eine insgesamt recht ansehnliche Truppe zusammegestellt war und bei der Nachtwache mithalfen. Außerdem wurde in einer abendlichen Zeremonie die "Gobo-Dame" (O-Ton vom Vergessene Schöpfung 2) Ping vom Prospect zum Wappenrockträger ernannt.

Das Ende einer kurzen Nacht:
Die genannten diplomatischen Unternehmungen führten dazu, dass im Endeffekt der einzige Angriff auf das Luftlager durch Drows erfolgte, bei denen "Diplomatie" ohnehin unangebracht war. Diese Attacke erfolgte zur frühen Morgenstunde bei Beginn der Dämmerung, als im vorgelagerten Bereich des Luftlagers lediglich noch die zwei Personen der von den Blades organisierten Nachtwache die Stellung hielten. Die beiden konnten noch mit Mühe einen Alarmruf hervorbringen, bevor sie durch das mehr als eine Handvoll Drows niedergeschlagen wurden. Die nicht wachehaltenden, sondern bis dato schlafenden Blades sprangen auf, warfen sich die Rüstung über und so stürmte etwa Tulac nur mit einem Ledergambeson bekleidet aus dem Zelt ... um sich mit damit konfrontiert zu sehen, dass sich von den anderen Recken außer den Söldnern wohl niemand angesichts eines Angriffs bzw. Alarmrufs aus dem Bett bequemen wollte. Der Rückzug in das am Vorabend errichtete Fort bzw. der Versuch, die Verletzten in eben dasselbe zu schleppen, führte dazu, dass eigentlich alle Blades verletzt bzw. niedergeschlagen am Boden lagen oder aber eine Drowklinge an den Hals gehalten bekamen - wie Tulac. Aber die Drows - scheinbar durch die im Aufgehen befindliche Sonne bereits geblendet - stellten mit den Worten "Ihr seid ja grün ... warum sagt ihr das denn nicht?" erstaunt fest, dass es sich bei zwei ihrer Geiseln offenbar um "Orkische" handelte. Dass es sich dabei um einen Halbork und einen Goblin handelte waren Detailfragen, die zu klären Tulac wohlweißlich unterließ ... und so wurden denn die beiden Bedrohten zu ihrem völlig Erstaunen bei ihrem Rückzug einfach stehen bzw. liegen gelassen. Nun kam ein stark gerüsteter Trupp des Ordo Solis aus seiner Festung und zwangen die Drows zum Rückzug.

Die Nachwirkungen der Attacke:
Ping hatte es allerdings so schwer getroffen, dass sie schwerverletzt auf dem eiskalten und nassen Gras zusammenbrach, woraufhin Tulac sie die letzten Meter ins Fort trug und dort auf seinem Ledergambeson niederlegte. Nur noch mit einem Lendenschurz bekleidet und angesichts der frühmorgendlichen Temperaturen stark frierend, rannte Tulac blind für alle damit verbundenen Gefahren zu seinem Zelt, um sich dort seine Wolltunika zu holen und wurde so Zeuge, wie die Drows bei ihrem Rückzug die Ziehtochter ihrer Schutzbefohlenen, eine elfische Paladinanwärterin, verschleppten (den Applaus von Drowseite für meinen "leicht" bekleideten Auftritt lasse ich einfach mal unkommentiert *g*). Ihre Auftraggeberin war entsprechend schockiert und bemühte sich, einen Rettungstrupp zusammenzustellen. Da dies jedoch nicht zum eigentlichen Schutzauftrag gehörte (ihrer Auftraggeberin und der Alchemistin war ja nichts geschehen und ihnen drohte für´s erste auch keine weitere Gefahr) und da ohnehin keiner aus unserer bzw. der angeworbenen Truppe unbedingt in die Frontklasse zu zählen ist (mit Ausnahme von Mablung, der aber noch friedlich schlummerte und sich wohl auch durch einen neben seinem Ohr explodieren Alchemielabor nicht davon abbringen lassen würde), konnten die Blades ihr keine Unterstützung bei einem direkten Angriff auf das Drowlager bieten. Stattdessen erklärten sie sich bereit, das Lager der Drows ausfindig zu machen. Memnock und Tulac unternahmen also einen ausgedehnten Erkundungsgang durch die Umgebung, blieben dabei allerdings mehr oder minder erfolglos. Allerdings fanden sie bei Gesprächen mit Leuten aus anderen Lagern heraus, dass gerüchtehalber ein Eingang zum Underdark wohl im Orklager zu finden wäre und trugen diese Kunde an der Sergeant bzw. ihre Auftraggeberin weiter, die sich angesichts der sich daraus ergebenden Schwierigkeiten sowie die Unkenntnis über die Lage desselben wenig glücklich zeigten. Zwischenzeitlich hatte ein extrem engagierter Waldläufer des Luftlagers die Position von insgesamt acht Elementstandarten ausfindig gemacht, die zu sammeln wohl unsere Luftelementarin zufriedenstellen bzw. zum Schutz des Lagers bewegen könnten. Von diesen wurden erstmal in aller Eile fünf relativ naheliegende Exemplare gesammelt.

Das Auskundschaften des Drowlagers:
Nach tatkräftiger Unterstützung dieses schwergewichtigen(!) Vorhabens, schlugen Tulac und Ping vor, dass sie ja wohl am besten das Orklager ausfindig machen und erkunden könnten. Der Sergeant genehmigte diese Mission und so machten sich die beiden Grünhäute auf dem Weg ins Orklager, mit einem mehr als unguten Gefühl in der Magengegend. Dies erwies sich nach dem langen Weg aber als völlig unbegründet, waren die anwesenden Orks und Goblins im Orklager doch durchweg zwar rauhbeinig und wild, aber doch vergleichsweise umgänglich. Nicht zuletzt berichteten sie davon, dass es zwar im Lager einen Eingang zum Underdark gebe, die Grünhäute aber eigentlich nicht besonders gut auf die brutalen und arroganten Drows zu sprechen wären. Zufällig wurden die beiden auch Zeuge, wie die entführte Elfe wohl einen Fluchtversuch unternahm, dabei aber von einigen Drows wieder eingefangen wurde. Außerdem erfuhren Ping und Tulac von einem Gefangenen der Orks aus dem Allianzlager, der wohl bereits für das Frühstück als Hauptgericht vorgesehen war. Nach einer freundlichen Verabschiedung hatten Ping und Tulac solches Mitleid mit dem anderen Gefangenen, dass sie beim Allianzlager vorbeschauten, um sie über ihren verschwundenen Bogenschützen zu informieren ... und zum Dank beinahe präventiv von den Armbrustschützen der Lagerwache erschossen zu werden. So brüllte Tulac ihnen nur kurz zu, dass es sie ja vielleicht doch interessieren würde, dass einer ihrer Leute gefangengenommen und zum Verzehr eingeplant wäre, bevor sie zum Luftlager gingen und dort Bericht erstatteten, mehr noch - Tulac und Ping erstellten mit ihren eingeschränkten Möglichkeiten eine Karte des Lagers, bei dem der Eingang zum Underdark deutlich hervorgehoben wurde. Ihre Auftraggeberin wurde noch bleicher und flehte die Blades förmlich an, ihr dabei zu helfen herauszufinden, was die Drow wollten. Dass sie irgendwas wollten lies sich aus der Tatsache schließen, dass die Elfe noch lebte.

Eine weitere Selbstmordmission:
Tulac ließ sich angesichts der herzerweichenden Tränen schließlich zu dem Himmelsfahrtkommando überreden. Sergeant Chotek begleitete ihn, da diesem klar war, dass es besser war, von den Drows geschlachtet zu werden, als dem Leutnant die Nachricht zu überbringen, dass einer seiner Männer bei einer solchen Aktion getötet worden war. Ein hoher Adliger der Mallombrier und sein Leibwächter begleiteteten die beiden Delinquenten die Hälfte des Weges, um die mittlerweile wohl kurz vor dem Ausrücken befindlichern Allianzleute davon abzuhalten, bei einem Zusammentreffen des schweren Angriffstrupp und der Echse und vor allem dem Halbork im Falle ihrer (unwahrscheinlichen) Rückkehr tragischer Weise einfach mal vorsorglich niedergemetzelt zu werden. Chotek und Tulac verabschiedeten sich von ihren Begleitern, wobei sie schon mal ihre Grabsteininschriften für den Fall ihres Ablebens mitteilten und machten sich schweren Herzens auf den restlichen Weg. Dabei begegneten sie einem kleinen Orkstoßtrupp, den Tulac bereits bei seinem vorherigen Besuch kennengelernt hatte und Tulac erklärte ihnen ihr Vorhaben. Die Grünhäute begleiteten die beiden auf dem weiteren Weg ins Lager und wollten ihren Boss für die Kontaktaufnahme mit den Drow gewinnen. Dies erwies sich aber als unnötig, denn Tulac und Chotek wurden direkt einem Drowabgesandten vorgestellt, welcher sie sogar zu einer "Audienz" bei seiner Matriarchin vorladen wollte. Angesichts des Gestanks nach Tod an der Schwelle zum Underdark, den vorherigen Berichten der Orks und den Erläuterungen des Abgesandten über die "richtigen Umgangsformen" bei dieser Unterredung, schloßen die beiden diplomatisch völlig unbeleckten Blades nun endgültig mit ihrem Leben ab. Tulac erläuterte dem Drow, dass sie lediglich hier wären, um die Forderungen der Drow für die Geisel einzuholen. Immerhin wäre die Geisel im Falle des sehr wahrscheinlichen Angriffs (wenn sich die hohen Herren aus den militärischeren Menschenlagern den mal endlich organisiert bekämen) ohnehin wahrscheinlich schnell tot und weiterhin hätte ihre Auftraggeberin einige Mittel zur Verfügung, die den Drow vielleicht mehr nützen würden, als ein weiteres Blutopfer - schließlich hätten dies Mittel ausgereicht, um einen Halbork und eine Echse dazu zu bewegen, diese wahnwitzige Mission auf sich zu nehmen. Als der Drow verschwand, um sich mit den anderen abzustimmen, überlegten Chotek und Tulac kurz, ob es nicht vielleicht doch besser wäre, einfach zu verschwinden, lediglich vom Tod der Geisel zu berichten (dies war ohnehin höchstwahrscheinlich der Fall) und mit dieser Lüge zu leben. Die Unterredung mit der Matronin würde ohnehin mit ihrem Tod enden, schließlich hatten die beiden ihre "diplomatischen Kenntnisse" bei Sergeant Koril erworben (dessen letzte Unterredung mit einem kleinen Dorfoberhaupt damit endete, dass wir eine Stunde hatten, um das Dorf zu verlassen). Stattdessen kam der Abgesandte zurück, überbrachte die Forderungen nach drei seelenbindenden Kristallen und ließ Tulac und Chotek unbeschadet ziehen.

Das blutige Ende der Orks und andere "heldenhafte Taten":
Auf ihrem Rückweg begegneten die beiden überglücklichen Blades dem mallombrischen Adeligen, dem sie von ihrer erfolgreichen Mission und den wahrscheinlich allerdings unerfüllbaren Forderungen (sowohl was die Machbarkeit als auch die Sinnhaftigkeit der Erfüllung angeht) berichteten. Wie glücklich dieses Zusammentreffen war, wurde besonders deutlich, als nach und nach Heerscharen von der Allianz, dem Großen Heer und wahrscheinlich alles aus den meisten anderen Lagern uns entgegen kam, was irgendwie Platten- oder Kettenrüstung tragen konnte. Der Adelige konnte die Truppen davon abhalten, Chotek und Tulac als kleine Aufwärmübung niederzumachen. Die beiden warnten als Ausgleich dafür die Soldaten vor der uneinnehmbaren Festung der Orks - eine Attacke könnte nur blutig enden und ohnehin wären die Orks sogar sehr leicht für einen Angriff auf das Underdark zu gewinnen, da sie mit den Drows nur mit großer Mühe auskämen. Nach ihrer Ankunft im Luftlager überbrachten die beiden die Forderung, erhielten den reichlichen Lohn für diese Wahnsinnstat, wurden informiert, dass der Luft-Elementar stinksauer auf uns wäre, da das Lager alle Standarten und die weiterhin bekannten Standartenstandorte bis auf eine Standarte an alle anderen Lager verschenkt hatte. Kurz darauf erreichte uns die Nachricht, dass die Allianz und ihre Verbündeten das Orklager erobert und alle anwesenden Grünhäute durch die großen "Helden" in einer blutigen Orgie niedergemetzelt worden wären. Die Drows dagegen konnten sich durch eine Sprengung des Eingangs zum Underdark relativ unbeschadet in Sicherheit bringen. So brachen Tulac und Chotek erst mal in aller Ruhe angesichts der Strapazen äußerlich und angesichts des Unverständnis für die Aktionen der anderen innerlich zusammen und holten den wohlverdienten Schlaf der kurzen vorherigen Nacht nach. Tulac fühlte sich durch den erholsamen Schlaf durchweg erquickt, allerdings waren seine Füße durch die langen Märsche durch den Wald sowie zwei Mal zum Orklager und wieder zurück so voller Blasen, dass es ihm unmöglich war, sich anders als barfuß fortzubewegen. So erklärte er sich bereit, die ganze Nacht bis in die frühen Morgenstunden die Wache zu übernehmen. Weiterhin erfuhren die Blades und ihre Auftraggeberin, dass die Ziehtochter gerüchtehalber mittlerweile mit den Drows paktieren würde, sich eventuell sogar mit einem Vampir eingelassen hätte. Der Sergeant wurde zu einer streng geheimen Sondermission abberufen, weshalb Memnock solang das Kommando übernahm. So konnten der Trupp nur eingeschränkt, aber immerhin noch etwas, seine Auftraggeberin unterstützen, die sich entschlossen hatte, die gefährlichen Prüfungen auf dem Weg zur Niame (oder so) auf sich zu nehmen, um so genug Kräfte zu erhalten und damit hoffentlich auch ihre Ziehtochter zu befreien. Da neben Tulac nur eine weitere Person für die Wache benötigt wurde, konnten einige der zusätzlich Angeheuerten sie bei diesem Vorhaben mit allen Kräften unterstützen. Außerdem stellten sich die erforderlichen Besuch bei den in den anderen Lagern befindlichen Schreinen als relativ unproblematisch heraus, da durch die verschenkten Standarten und vielfältige diplomatische Gespräche das Luftlager allgemein wohl als neutral bzw. nicht ernst zu nehmen angesehen wurde.

Ein schlachtenreicher Tag:
Die Nachtwache verlief sehr ruhig. Nachdem sich Tulac bei Morgendämmerung und erfolgter Ablösung gerade in sein Zelt bzw. seine Schlafrolle zurückgezogen hatte, war auf ein mal enormer Schlachtlärm vom benachbarten Allianzlager zu hören ... dies konnte aber den völlig erschöpften Halbork nicht vom Einschlafen abhalten. Als er erwachte erfuhr er, dass das Große Heer zusammen mit einigen Söldnern das Allianzlager angegriffen hatte, dies aber unter dem Verlust zahlreicher Kämpfer zurückgeschlagen werden konnte. Als sich Tulac mit Mablung in den anderen Lagern umsah, um die Lage erkunden, wurden sie Zeugen, wie sich die Allianz bei einem Racheangriff auf die Befestigung des Großen Heers mehr oder minder aufrieb. Als sie zurück ins Lager kamen, konnten sie sehen, wie das Feuerlager nun wiederum das schwach verteidigte Lager der Allianz angriff bzw. wohl auch eroberte. Mit dem verbliebenen Rest der Allianz beschäftigten sich dann die Reste der Orks und obschon Tulac begründete Vorbehalte (Gemetzel an den Orks, Bedrohung bei der Mitteilung über den Gefangenen etc.) gegen die Allianz hatte, war nun der Moment erreicht, wo selbst er Mitleid mit diesen Kämpfern hatte. Die anderen Mitglieder seines Lagers kümmerten sich bei eigentlich jeder Schlacht nach Kräften darum, die Verletzten zu heilen - egal, auf welcher Seite sie gekämpft hatten. Dies, verbunden mit den diplomatisch nur optimal zu nennenden Beziehungen brachte uns wohl auch schließlich insgesamt drei, am Ende sogar alle fünf Standarten der Luft in unseren Schrein ... was unseren Elementar wirklich wohlgesonnen stimmte und sogar dazu bewegte, uns mit seinem Segen zu stärken. Die Endschlacht war - abgesehen vom langen Marsch zum Schlachtfeld - eigentlich reine Formsache, die gegnerische Seite war zahlenmässig zu sehr unterlegen. Das Luftlager überraschte durch einen recht ansehnlichen Tross an (größtenteils schwergerüsteten) Kämpfern des Ordo Solis und die insgesamt erstaunlich große Zahl an Mitkämpfenden. Die Blades hielten sich in der eigentlichen Schlacht sehr zurück und griffen eher unterstützend ein. So brachte Tulac das Banner des Luftlagers zu den Heilern, da es diese beschützte. Außerdem bemühte sich er verzweifelt darum, irgendwo einen Heiltrank aufzutreiben - wurde aber ein ums andere Mal von seinem Sergeant zurückgepfiffen, welcher vielmehr auf (leider erfolglose) Rache an den auf der gegnerischen Seite stehenden Drows aus war (diese hatte er im übrigen vorher bereits bei einem vereinzelten Drow geübt, der glaubte, in bzw, durch unser Lager gehen zu müssen ... und wurde dafür von einem Elfen mit einem Silber Kopfgeld entlohnt). Taliana und Ping dagegen halfen einigen verletzten Recken und ehe wir es richtig mitbekommen hatten, war die Schlacht auch schon vorbei.

Ein bemerkenswerter Abend:
Zurückim Lager erfuhren die Blades, dass ihre Auftraggeberin zur Niame gekrönt wurde. Da sowohl sie als auch die Alchemistin körperlich unversehrt waren, galt damit der Schutzauftrag als erfüllt, die Beauftragten wurden reichlich entlohnt, versorgten von den verbliebenen Vorräten das komplette Luftlager mit frisch aufgebackenem Fladenbrot und Gegrilltem und somit hätte der Abend eigentlich in gemütlichem gegenseitigen Schulterklopfen ausklingen können. Interessant war für die noch das auf die ehemalige elfische Paladinanwärterin und jetzt wohl Vampirin ausgesetzte Kopfgeld, da diese bei der Schlacht, sowie nach Einbruch der Nacht zwischen den Lagern gesehen worden war. Allerdings führte ein unglücklicher "Exorzierungsversuch" mit einem todbringenden Dolch eher zu Anfeindungen von allen Seiten und es ging noch mal extrem hoch her. Durch viele intensive und beruhigende Gespräche war die Situation aber gerade noch in den Griff zu bekommen. So saß denn schließlich ein großer Teil des Luftlagers an unserem Lagerfeuer, die ein oder andere Flasche Wein bzw. Met machte die Runde und der Abend fand doch noch den gemütlichen Ausklang. Auch wurde Taliana zum Prospect ernannt und Tulac kam, worauf er die ganze Zeit über gewartet bzw. hingearbeitet hatte - eine Portion Heiltrank, die es in sich hatte. Dies war insgesamt dem doch relativ siegreichen bis wahnsinnigen Luftlager eher angemessen, bevor es am nächsten Tag in Richtung Heimat ging. Das Luftlager hatte also eigentlich keine Chance, aber es hat sie genutzt.

OT-Kommentar:
Ein sehr gelungener Con, was insbesondere darauf zurückzuführen war, dass das Zusammenspiel im Luftlager wirklich meines Erachtens durchweg toll war. Allerdings führte die Holzwand um das Lager des Ordo Solis leider - neben der Sprachbarriere - beim Spiel mit den Italienern aus meiner Sicht zu einer Zweiteilung des Lagers, die dafür sorgte, dass bis auf die Führungsriege im Prinzip jeder mehr oder minder unter sich blieb. Schade, aber es hat auch so toll funktioniert (insbesondere bei der Endschlacht war auch das Luftlager erstaunt, welches "Schlachtpotenzial" es eigentlich darstellte). Dies ist nicht zuletzt auf die absolut engagierte bis aufopferungsvolle Lager-SL Mariebell(?) aka "Fizz ... Todesstrahl" und Sascha aka "Boom ... Du bist explodiert" zurückzuführen, die die 24 Stunden, die sie uns rund um die Uhr zur Verfügung stehen wollten, durchaus auch 38 Stunden am Stück geleistet haben, die uns schon zu Beginn mit "Auspackorganisation" und "Nervenschoki" motivierte und immer alles gegeben hat! Einfach nur ein Riesenlob an die beiden!!! Aber auch an das gesamt Luftlager - Wir waren LUFT, wir haben geROCKT!
Schwächen gab es zwar auch (etwa die Unausgewogenheit bei der Endschlacht, einige Geschichten, was phasenweise bei dem "Invasionsversuch" des Underdark abgegangen ist, das doch etwas überzogene Niedermachen der Allianz etc.) . Wirklich besch***en war lediglich eine absolut indiskutable Beziehungskrise zwischen zwei Mitspielern, die plötzlich In- wie Outtime Wogen schlugen, die teilweise Tsunami-Qualitäten erreicht haben. Ich hoffe aber, dass sich diese Schwierigkeiten - mit den Mitspielern und der SL - geklärt haben bzw. zwischen den beiden noch geklärt werden.
Außerdem war die klassische rollenspielerische Interaktion mit folgenden Spielern einfach toll:
- dem Luftlager ... warum muss ich wohl nicht mehr sagen
- explizit den Mallombriern und unserer Auftraggeberin, mit denen ein sehr intensives Zusammespiel durchgehend möglich war und die uns für unsere Bemühungen reichlich entlohnt haben
- die Orks und Gobos aus dem Orklager, auch wenn sie von vielen der anderen Lagern nur als Schlachtenfutter angesehen wurden
- dem Drowabgesandten (mit den roten Gesichtszeichnung), auch wenn wir Dich und Deine Leibwächter bei der Endschlacht ablegen wollten ... Du hast uns sehr anschaulich deutlich gemacht, dass wir im Vorhof zur Hölle stehen (was ich nachher über die OT-Probleme beim Kampf gegen die Drows gehört habe, tut dieser Einschätzung keinen Abbruch)
- Llewellian und sein Lehrling, insbesondere für die Entdeckung und Initiierung des "running gags"
- der Ars Sica-Truppe, vor allem an Michi für dessen (wie immer unkonventionelle, aber im Endeffekt deeskalierende) Intervention
- alle Freunde und Bekannten, die wir auf Spieler-, NSC- und SL-Seite so getroffen haben (Kelvyr, um nur einen zu nennen und mich bei gleich bei allen für mein mieses Namensgedächtnis zu entschuldigen)
- und selbstverständlich mit den mitgereisten Blades sowie unseren angeheuerten Söldern ("autonomous subcontractors" *g*)... wir haben alles gegeben, was wir konnten (und teilweise sogar noch mehr) und wir wäre beinahe wieder die "guten Guten" gewesen, aber wo kämen wir denn dann hin?

Ich bin auch jetzt - mehr als 24 Stunden später - noch müde und erschöpft, aber auch entspannt und zufrieden - und dafür hat es sich doch gelohnt, oder?

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RdA 20 - Der Stein von Kantala (NSC)
(28.08. - 31.08.03)

Auf dem schönen Gelände des Pfadfinderheims St. Georg in bzw. nahe Ahrhütte (dessen einziges Manko aus meiner Sicht die Nähe zum Dorf und das damit anfallenden Passanten-/Gafferaufkommen ist) fand der RdA 20 "Der Stein von Kantala" statt. Meine Chefin, ich sowie Kai und Nic hatten beschlossen, bereits am Donnerstag anzureisen (wir hatten alle Urlaub bzw. Ferien) und konnten uns so in aller Ruhe auf den Con einstimmen.

Ich spielte vor dem eigentlichen TimeIn sowie während der Pausen zwischen den NSC-Einsätzen bzw. wann immer ich Zeit hatte meinen, auf dem letzten Diallur "geborenen" Charakter Asab, der besonders in der angehenden Schamanin Ping eine interessante Ansprechpartnerin gefunden hatte - so zumindest die Auffassung von Squissy, seinem unsichtbaren, schulterbewohnenden Waschbärkumpanen. Auch bot sich so die Möglichkeit, bereits erste atmosphärische Infos unter den (drei) bereits anwesenden Spielern zu streuen ("Geht nicht in Wald, da ist es echt übel!") und in einem Traum hatte Ping eine tiefschürfende Besprechung mit - wie könnte es anders sein - einem Waschbären. Am nächsten Tag, während nach und nach die Spielerschaft eintrudelte, wurde zur Einleitung und als deutlicher Indikator für die Gefährlichkeit des Waldes eine Räubermannschaft zusammengestellt, die schließlich und endlich alle diesen Abend überlebten und sich sogar über insgesamt ein Silber Wegzoll freuen durfte.

Im Verlauf der Nacht wurden dann allerlei finstere (Wald-)Geister gesichtet, die zunächst nur im Wald, später aber auch direkt am Haus zu finden waren. Ich hatte mir einen Eis-Imp ausgedacht, der seine Stärke von den Gefühlen Furcht, Angst und Schmerz bei anderen bezieht - und im Verlauf der Nacht reichlich "Ernte" einfahren konnte. So war er denn auch in der Lage, am nächsten Tag sogar im Hellen zu wandeln ... allerdings traf ihn bei einer näheren Erkundung der Hausumgebung ein Pfeil eines almesitischen Elfen und dieses Geschoß war mit dem Fluch "Ungeschicklichkeit" belegt. Daraufhin kam der Imp leider nur noch mit Mühe den Hügel hinauf und kullerte sogar bei seinem nächsten Erkundungsmanöver den Wachen direkt vor die Füße - da war´s mit dem Imp leider vorbei.

Als nächstes standen einige Einsätze als Räuber an - wobei selbst ein kampfkräfiges Dutzend an Räuber einem Trupp von etwas mehr als 20 Spielern scheinbar noch nicht mal einen am Boden liegenden Verletzten wert waren ... statt dessen flogen mir Ansagen wie "2", "2 direkt", "3" und sogar "5" nur so um die Ohren. Ich gebe ehrlich zu, dass mich das ziemlich angefressen hat. Kurz darauf waren die NSCs in noch reichlicherer Zahl als Cantor-Kultisten, die einen Stein (er war für diesen Con titelgebend *g*) bewachten bzw. "beritualisierten" (genanntes Ritual führte auch zur Finsternis bzw. Drohlichkeit des umgebenden Waldes), anzutreffen bzw. zu überwinden. Nachdem meiner Axt mit SL-Genehmigung eine dauerhafte Schreckenswaffe verliehen worden war, war ich auch frohen Mutes, dass dieses Mal zumindest ein paar Spielercharakter nach der Schlacht auf dem Boden liegen würden. Eine Anmerkung, nur um das klarzustellen: Ich will keine SCs ablegen und Todesstösse halte ich nur in sehr seltenen Ausnahmesituation für angebracht (schließlich bin ich bekennender Blümchenlarper), aber ein Kampf gegen eine zahlenmässig gleichstarke Gruppe sollte zumindest nicht folgenlos bzw. IT verletztungslos an diesen vorbeigehen! Dann macht mir als NSC das Kämpfen auch mehr Spass und ich bin sicherlich einer der ersten, die dann (zumeist recht effektvoll) sterben. So kämpfte ich mich denn beim Angriff auf das Ritual durch die Spieler und beendete das kurze Leben dieses Charakters mit einem recht imposanten Sturz ... dreht mich am Boden liegend um und stellte fest, dass u.a. ein Spieler, dem ich mehrere (vier bis fünf) gut ausgeholte Treffer mit meiner Axt (wie gesagt, machte zu dem Zeitpunkt einen Schaden direkt, ignoriert also Rüstung) auf den (ohnehin nicht bzw. kaum gerüsteten) Rücken gegeben hatte, munter mit gespanntem Bogen durch die Schlachtreihe hopste ... und da ist mir der Kragen geplatzt und ich habe mir diesen vermeidlichen Anfänger zur Seite genommen und ihm erklärt "Ich weiß, dass Du Anfänger bist, deshalb erkläre ich Dir jetzt mal kurz die Situation: Wenn ich Dir fünf Treffer mit einer Schreckenswaffe auf einen ungedeckten, nicht gerüsteten Rücken gebe, legst Du Dich hin und bleibst am besten liegen!" und stapfte wütend vom Schlachtfeld, wo ich mir eine Flasche Wasser schnappte und damit meine Wut allmählich abkühlen liess. Als ich meinen restlichen, noch verbleibenden Frust bei der SL kundtat, erzählte mir diese, dass ich dann wohl derjenige wäre, der der SL gegenüber vom erstermahnten Spieler als Scheiß-NSC bezeichnet wurde, weil er ja gar kein Anfänger wäre. Das war der Moment, wo ich aufgesprungen bin und mir das Früchtchen verbal(!) zur Brust genommen habe und ihm mit sehr lauter Stimme mitteilte "Wenn Du wie ein blutiger Anfänger spielst, dann wundere Dich nicht wenn Du als solcher bezeichnet wirst!" und habe ihm noch mal die Situation zu erklären versucht (5 Treffer auf den Rücken, keiner davon ausgespielt, stattdessen putzmunter durch die Reihen springend). Er teilte mir mit, dass er gerade OT (woran sollte man das erkennen? am gespannten Bogen? oder dem Zielen auf die anstürmenden Kultisten?) seine Pfeile gesucht hätte (mitten in der Schlacht? während eine SL eigentlich genau dasselbe tut?) und ich mich mehr oder minder besser verpfeifen sollte. Dass habe ich dann - wutentbrannt, aber immer hin noch beherrscht genug, um nicht noch "direkter" zu werden - auch getan. Allerdings war ich drauf und dran, meine Sachen zu packen und lieber nach Hause zu fahren. Da meine Chefin aber schlief und mich einige anderen zum Bleiben überreden wollten, beschloß ich lieber noch mal über die Sache zu schlafen ...

Nach rund zwei Stunden Schlaf, etwas über einem Kilo Weintrauben als Frustfutter und vor allem den Gesprächen mit vielen verschiedenen Spielern, die auf mich zukamen und mir erklärten, dass sie meine Position absolut verstehen könnten und mehr noch, wieviel sie vom "Spiel" des anderen hielten, beschloß ich doch weiterzuspielen und mir wegen so einer Pappnase (ein Ausdruck, den ich normalerweise meide, der hier aber wohl der am ehsten zutreffende Begriff sein dürfte) wollte ich mir den Con nicht mehr als unbedingt nötig verderben lassen. Der SL erklärte ich aber, dass es wohl besser wäre, wenn ich nicht als Cantor-Champion (für den ich bei der Endschlacht eigentlich vorgesehen war) bzw. überhaupt mitkämpfen würde, um unnötigen Komplikationen aus dem Weg zu gehen, sondern sie als Kampf-SL unterstützen würde. Dies war auch soweit okay. Nachdem allerdings angesichts der ganzen "Champions" und der dadurch bedingten, etwas gering erscheinenden Zahl von Kanonenfutter-NSCs ein gewisses Ungleichgewicht festzustellen war und sich mein Frust endgültig verflüchtigt hatte, spielte bzw. kämpfte ich stattdessen bei der Endschlacht als einfacher, schnell sterbender Untoter mit. Die Endschlacht war leider wegen der Dunkelheit und dem etwas unglücklichen Kampfplatz in der Nähe der Zelte durch häufige Stopps unterbrochen, verlief ansonsten aber eigentlich sehr schön und entschädigte zumindest aus meiner NSC-Sicht für einiges. Im Anschluß an die Schlacht meuchelte übrigens ein anderer Charakter die o.g. Pappnase wie folgt: Nach einem ersten Ruf "Da liegt jemand schwer verletzt auf dem Boden hinter Haus!" ...keiner kommt, offenbar beobachtet niemand die Situation. Meuchler setzt bei dem am Boden liegenden ein Kehlenschnitt ...und ruft "Oh mein Gott, der blutet wirklich fürchterlich!" ... keiner kommt und der Meuchler zieht ab. Naja, und nur Minuten später rennt der just Gemeuchelte (oder minimalst Schwerverwundete) durch das Lager und teilte allen mit, dass ein Meuchler unterwegs wäre, er einen Kehlenschnitt gerade hinter sich hätte und er sie jetzt ja heldenhaft warnen würde. Selten habe ich so einen präzise vorgetragenen Offenbarungseid an Spielunfähigkeit mitbekommen! Die Nacht verbrachte ich als Asab mitfeiernd und am nächsten Morgen war dann neben dem allgemeinen Schulterklopfen noch eine Bladesernennung durchzuführen, die wohl zu den fotographisch bestdokumentierten Zeremonien seit langem zählen dürfte :-)

Trotz der ein oder anderen atmosphärischen Störung im Kampf (an der ich teilweise leider nicht unbeteiligt war und bei denen ich durch mein etwas aufbrausendes Gemüt nicht gerade zu Deeskalation beigetragen habe) ein sehr schöner Con, mit einigen sehr gelungenen Spieleraktionen, viel bedrohlicher Atmosphäre (insbesondere in der Nacht von Freitag auf Samstag dürfte einigen SCs in Erinnerung bleiben), einer durchweg engagierten SL und einem sehr schönen Ausklang.

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Tales of Melee Nights
(12.09. - 14.09.03)

Zum Tales of Melee Nights ging es nicht mit einem meiner "normalen" Charaktere, sondern mit einem Harvester vom Korps der Tränen. Diese almesitische Truppe trat bisher nur in kleiner Zahl als Leibwächter von almesitischen Führungspersönlichkeiten auf (etwa auf dem Treffen der Reiche), aber auf diesem Schlachten-Con sollten sie in großer Zahl erscheinen - und das haben wir mit insgesamt 20 Harvestern auch getan!

Dieser Trupp kämpfte - sehr zur Überraschung der anderen SCs - auf der Seite des Lichts. Schließlich hatte Tassilo von Grenzbrück das Korps der Tränen explizit zum Kampf gegen die Drow angefordert. So traf denn der Harvestertrupp ein, eroberte mit den anderen Kämpfern des Lichts die Burg ... und machte sich daran, Drows zu töten (ihr Primärziel lautet: Vernichtet die Drow!"), was in seiner Konsequenz dazu führt, dass viele des Lichtheeres damit nicht einverstanden waren (und uns wohl lieber tot gesehen hätten) und die Drows ebenfalls ziemlich schlecht auf "die Ameisenmenschen" (wie sie die Harvester nannten) zu sprechen waren. Trotz des Sekundärziels "Vernichtung aller Verbündeten der Drow" entschlossen wir uns zu diesem Zeitpunkt OT, dass aufgrund des tollen Spiels der Orks bei diesen in Zukunft nach Möglichkeit keine Todesstöße mehr gesetzt werden sollten (auch wenn diese teilweise vorkam - so etwa bei einem Schwarzork, der erst zu spät als "Nicht-Drow" identifiziert werden konnte). Im Verlauf der Nacht kam es wohl zu verschiedenen Ausfällen aus dem "Underdark" durch kombinierte Truppen der Orks und Drows, wobei mein Harvester bereits beim ersten Angriff das Zeitliche segnete. Da Entsatztruppen aber erst am nächsten Morgen eingesetzt werden konnten (sprich: man mit einem neuen Charakter in Erscheinung treten konnte) und ich ohnehin reichlich müde war, habe ich die Chance ergriffen und ordentlich ausgeschlafen.

Am nächsten Morgen erfuhr ich, dass es auf Seiten des Lichts wohl einige Verluste gegeben hatte und nur noch wenige Kämpfer für die Belagerung des Eingangs zum Underdark zu Verfügung standen. So mußten etwa die Grenzbrücker zum Teil mit neuen Charakteren aufwarten und insgesamt hatte es ca. zehn Harvester (unter ihnen auch der "älteste" Harvester namens Malachit) im Verlauf der Nacht zerlegt, welche nun als neuer Zug anreisten und sich im Verlaufe des Tages bei verschiedenen Kampfeinsätzen, insbesondere im die Burg umgebenden Wald, bewährten. Allerdings führte ein forcierter Angriff gegen die Drow, die im Wald ein Ritual durchführten, lediglich zu einer beinahe vollständigen Auslöschung der Harvester sowie zum Tod der almesitischen Elfe Bittersüß und der ebenfalls aus Almesa stammenden Koboldame Nomutsch TamTam (BTW - ein Kobold OHNE Bleinase, Zwingtanz und ähnliche "Späße"!), die bis dato nur als Händlerinnen in Erscheinung getreten waren.

Im Verlauf der Schlachten griffen verschiedentlich für die jeweilige Seite Avatare in Form eines Dämons oder eines Engels ein - insbesondere dann, wenn eine der beiden Seiten zu sehr die Oberhand zu gewinnen drohte (das hatte plottechnisch irgendwas mit einem verspiegelten Portal zu tun - davon habe ich als Harvester aber nicht wirklich was mitbekommen). Kurz vor der Endschlacht kamen dann zwei neue Züge (also 20) Harvester in die Burg. Das Heer des Lichts und die Streiter für die dunkle Seite sammelten sich und wurden durch ihre Avatare auf den Kampf eingeschworen, wobei ihnen als letzte Rückzugsmöglichkeit jeweils ein Portal "nach Hause" geöffnet wurde. In der Endschlacht besiegten unter schweren Verlusten (insgesamt ca. ein halbes Dutzend tote Harvester, die dann aus dem Off die Almesa-Fankurve bildeten und ihre noch lebenden Kumpane mit "Almesa! Almesa!"-Rufen anfeuerten) gemeinsam mit den anderen Recken des Lichts die Drow und ihre Verbündeten. Sehr stylisch war auch ein InFight zwischen einem Zwerg und einem Ork, die am Rande der Schlacht aufeinander einhieben, was das Zeug hielt. Der Abend klang dann ziemlich OT, aber doch (vor allem für einen SC-versus-SC-Schlachten-Con) sehr entspannt in der Taverne bzw. in der Umgebung derselben aus.

Ergänzende Anmerkungen zu verschiedenen Punkte, die während und nach dem Con zu der ein oder anderen Unstimmigkeit führten:

Todestöße:
Zum Thema Todesstößen kann ich als Harvester nur aus der Opferperspektive was sagen, denn ich selber habe 2x einen kassiert, aber keinen einzigen verteilt! Ich persönlich vermeide Todesstöße grundsätzlich, egal ob SC oder NSC - wie soll ich IT den Unterschied feststellen? (... bin halt Blümchenlarper) Ich fand es aber okay, dass unser Trupp welche verteilt hat (IT: "Primärziel: Vernichtet die Drow" *PUNKT, Ende der Diskussion*; OT: es war ein Schlachten-Con!). Wenn einige davon - wie mir teilweise erzählt wurde - nicht so gut ausgespielt waren, so tut es mir ehrlich(!) leid, Zeuge davon war ich aber auch nicht. Sowas kam aber auf beiden Seiten vor! Mein persönlicher Eindruck: Von den von mir eingesteckten und damit bezeugbaren Todesstößen war einer gut ausgespielt, der andere war "im Vorbeigehen". In dem Fall lag ich noch nicht mal, sondern war noch im Sturz begriffen, da habe ich kurz eine Latexklinge gesehen und ein "Todesstoß!" gehört und als ich auf dem Boden aufkam - zugegeben, nach einer ziemlichen Kopfnuss durch die rauhe Steinwand -, war bereits der dritte Harvester fällig (von denen sich aber keiner beschwert hat!) ...
Insgesamt kann festgehalten werden, dass das Korps der Tränen wesentlich mehr Todesstösse eingesteckt hat, als von diesen verteilt wurden. Verteilt wurde von der Truppe ein rundes Dutzend, überwiegend gegen Drow. Eingesteckt haben wir ca. 40 und wir waren auch SCs, keine NSCs und nicht nur neue Charaktere (die es aber auch gab, insbesondere nachdem vielfachen Tod unsererseits war es gar nicht anders möglich). Einige verstorbene Charaktere aus unserer almesitischen Truppe gab es seit 2001 bzw. waren schon auf anderen Cons gespielt, wie etwa Bittersüß oder Malachit!

Dass Todesstösse in Maße gegen uns gesetzt wurden, dass es IT Mordgelüste in etwa der gleichen Zahl in beiden Lagern(auch im Lichtlager!) gab etc. pp. war absolut in Ordnung - alles andere hätte überrascht! Der Trupp hat aber m.E. auch für gesorgt, dass auch der Dunklen Seite eine Partei gegenüberstand, die von diesen nur als Bedrohung eingeordnet werden konnte - keine Verhandlungen, keine Diskussionen, nur Kampf auf Leben und Tod! Einen Vorteil hatte zudem die Uniformität der Truppe - für die Drows waren die Gegner und vor allem die "Schuldigen" bei den Todesstößen klar zu erkennen und somit richteten sich entsprechende Rachegelüste vor allem auch gegen diese ... und nur bedingt gegen andere Lichties.

Bei unserer Truppe war wohl das Hauptproblem die übliche LARP-Eskalation der Beurteilung - von "DER spielt DEN Treffern/ DEN Todesstoß nicht richtig aus!" zum "DIE spielen DIE Treffer/ DIE Todesstösse nicht aus!" ist es meist nur ein kleiner, sehr schnell vorgenommener Schritt. Besonders, wenn bei den Mitgliedern der Gruppe nicht differenziert werden kann ("Der mit dem schwarzen Umhang, der Maske und den Klingenhandschuhen" - ja, nee, is klar!) ...

Verhalten der Korpsmitglieder:
Die Harvester waren reine Direktivenempfänger und sie hatten (eigentlich fast) KEINERLEI Interpretationsspielraum, wobei sie sich im Endeffekt vor allem an ihr Primärziel 100% gehalten haben - diese Ziele und ihre Priorität bzw. der Auftrag sowie die sich daraus ergebenenden Konsequenzen war(en) aber Tassilo durch eine entsprechende Depesche bekannt und die "Lichties" so auf die "Programmierung" der Harvester hingewiesen worden. Außerdem habe ich etwa die Zielsetzung mehrfach als Harvester von mir gegeben ("Primärziel: Vernichtet die Drows!"). Sie waren im Endeffekt Charaktere, wie sie zielorientierter bzw. auch fanatischer nicht sein können. Diese würden auch auf keinem "normalen" Con in einer solchen Form, vor allem mit einem solchen Befehl auftauchen, aber auf dem Con - auch wo uns Tassilo so nachdrücklich angefordert hatte - war es m.E. absolut okay bzw. angemessen. Und - das muss auch mal festgehalten werden - die Truppe sah schon genial aus! Da haben sich Michi, Boris, Lea und die anderen Helfer echt selbst übertroffen und vor allem zwei Wochen fast Tag und Nacht dran gearbeitet!

Kampf und das Ausspielen von Treffern:
Ich persönlich habe keinen, nicht einen einzigen(!) zu harten Schläge mit- bzw. abbekommen, nur der eine Mitspieler hatte offenbar ein "Hit me hard and hit me quick"-Schild auf der Stirn - der hat da im Verlauf des Cons alles "Wesentliche" bzw. insgesamt drei heftige Kopftreffer abbekommen.

Bei mir stellte sich das Problem sogar eher andersherum - durch die Kette und die Lederrüstung darunter, die ich - wie die meisten "Mitharvester" auch - beide unter dem Umhang noch getragen habe ("Mein Rücken! Ich werde einfach zu alt für den Schei*!") und das eingeschränkte Sichtfeld, bedingt durch Maske und darüber liegendem Turban (man musste schon direkt nach unten gucken, um den Boden vor den eigenen Füßen zu sehen!), kann ich nicht mit 100%iger Sicherheit sagen, ob ich nicht den ein oder anderen Pfeil-/Bolzentreffer etwa gar nicht mitbekommen habe! BTW - Schwerthiebe u.ä. dagegen waren aufgrund der besseren Wahrnehmung von Bewegungen und dem immer etwas festeren Aufprall im Prinzip kein Problem. Also deshalb bitte nicht fester zuschlagen, sonst macht mich meine Chefin (der verstorbene Kobold Nomutsch), die normalerweise mehr oder minder ungerüstete Chars spielt, für diese Aussage erst mal einen Kopf kürzer!

Zum Kampf allgemein: Selbst in der Endschlacht habe ich keinen Treffer in Kopfnähe oder zu feste Schläge bemerkt, war allerdings durch das Getümmel dann doch nicht geneigt, mich mit meinem schwerverletzten/ toten Harvester hinzulegen, sondern habe mit dem Spruch "Okay, ich bin tot!" die Arme gekreuzt und das Schlachtfeld verlassen. Ohnehin war dies eine Schlacht mit den wenigsten Stopp-Rufen (ich habe nur einen aus der Entfernung mitbekommen - und selbst bei dem bin ich mir nicht sicher) seit langem - das läßt aus meiner Sicht durchaus auf akzeptables Kampfverhalten schließen, trotz der Enge und Bedrängtheit eines SC-versus-SC-Kampfs!

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L.o.P. 13 - "Hinter feindlichen Pinien"
(11./12.10.03)

Zunächst als kleine Vorbemerkung: Selten bin ich so weit für ein LARPie gefahren und habe mich sogar von den Animositäten zwischen Westfalen und Rheinländern nicht abschrecken lassen ... und darüber hinaus den "Genuß" einer Flasche Pils über mich ergehen lassen ;-)

Der geneigte Leser wird also eventuell bemerken, dass ich als NSC durchaus mit einer gewissen "Opferbereitschaft" zu dieser Veranstaltung gefahren bin. Aber ich muss feststellen, dass diese eher von SL- und Spielerseite gefragt war - die NSCs hatten einfach nur eine gute Zeit. Alleine die Kostümierung bzw. Gewandung als geisternde Ordenskrieger, kleineren und größeren in Richtung Pflanze mutierenden Wesenheiten war schon ein Riesenspass, die Versorgung mit Getränken und allem anderen Nötigen war völlig im grünen Bereich und so ließen sich die NSCs auch von einer - verständlicherweise! - partiell gestreßten SL und einigen (wenigen), nennen wir es "fragwürdige" Spieleraktionen (Stichwort: *hektisch*"AxtAxtAxtAxt") oder gelegentlichen "Touri-Dämonen" (die Fahrradtruppe eines Gospelchores war ein echter Hammer!) nicht im geringsten beeindruckend.

Der eigentliche Plot ist (bei einem LARPie durchaus angemessen) kurz erzählt: Die Spieler sind hinter feindlichen Linien und wollen einen, alle in Pflanzenmutanten verwandelnden bzw. in sein Flechtwerk assimilierenden Baumfürsten, genauer eine seiner kriegführenden Dienerinnen (eine mindere Eminenz), vernichten und so ein großes Gebiet in Danglar von diesem Flechtwerk befreien. Damit ein ausgewählter Trupp von Spielern diese Eminenz trotz der sie umgebenden, verteidigenden bzw. zur Verfügung stehenden Armeen von Mutanten erreichen und mit einer "Todesessenz" vernichten kann, hat die Hauptstreitmacht in einem Ablenkungsmanöver gegen die Armeen zu kämpfen. Der dazu ausgewählte Platz wurde dazu von einigen verblendeten, menschlichen Sektierern des Waldfürsten erobert und zudem wurden einige Spieler Augenzeuge von an diesem Ort gestorbenen und nun geisternden Ordenskriegern (bei den "Todesszenen" konnte ich mal wieder meine schauspielerische Dilletantismus unter Beweis stellen durfte). Allerdings dauerte diese ganze Aktion (TimeIn, "Hierarchiefindung", Platzeroberung, Lazeretterrichtung etc.) um einiges länger, als von der SL geplant und so blieben zur eigentlichen Schlacht "nur" knappe 6 Stunden (leider musste der Kampf nach Einbruch der Dunkelheit enden, da der - nur unter diesem Gesichtspunkt! - etwas unglücklich gewählte Platz leider nicht ausgeleuchtet werden konnte)... diese waren dann durch viele Angriffswellen, immer neue Gegnerkonstellationen (mein persönlicher Favorit: Vernichter und Jäger - schwere, langsame und leichte, blitzschnelle Infantrie sind eine höllische Kombination) auch reichlich ausgefüllt. Nachdem dieser Hauptplot gelöst war, begann in einer sehr schönen Taverne das gegenseitige Schulterklopfen der SCs und die NSC traten als lädierte, überlebende Garde- und Ordensmitglieder auf den Spielplan, um ebenfalls mitzufeiern. Nach einigen Bieren tendierte das ganze doch etwas Richtung Out-Time (ich gestehe, auch ich habe etwas abseits des eigentlichen Geschehens mit einer kleinen Gruppe über LARP-Info-Forum, VR u.ä. diskutiert), aber als drei schemenhafte Untotenpräsenzen in Erscheinung traten , wurde ich Zeuge des besten "Out-Time-Blasen-Exorzismus" seit Erfindung der Intime-Währung. Plötzlich waren alle OT-Diskussionen beendet und es wurde noch einige Stunden bis zum frühen Morgen intensiv über die IT-Folgen des LARPies debattiert. Die Frage, ob der Zweck (Vertreibung des Baumfürsten) die Mittel (Einsatz einer nekromantischen "Todesessenz") heiligt, wurde sehr intensiv behandelt ...

Die eiskalte Nacht verbrachten wir auf einem Dachboden schlafend ... und ich muss sagen, dass ich bei dem in der Anmeldebestätigung als "mässig isolierten" beschriebenen Raum nicht den Hauch von Isolierung, dafür aber ein beständig anspringendes "Kühlaggregat"(!) gefunden habe - sprich: Es war saukalt! Allerdings war dies zum Teil auch darauf zurückzuführen, dass die Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt die ausgewiesenen Grenzen meines Schlafsacks (5 Grad) phasenweise wohl unterschritten haben dürften ... und da Personen in meinem Alter mit solch widrigen Umständen nur schwer zurecht kommen, war der Schlaf nicht sonderlich erholsam ("Ich werd´ einfach zu alt für den Sch***!").

Mein Resümee: Sehr schöner Con, passables Gelände (okay, die sporadischen auftauchenden Touris und die fehlende Ausleuchtungsmöglichkeit für den sonst exzellenten Kampfplatz waren kleinere Wermutstropfen) motivierte SL und NSC, sehr viel schönes Spiel auf SC-Seite, denn mit wenigen Ausnahmen kann ich eigentlich nur extrem gut ausgespielte Schläge und Treffer bezeugen - und das trotz der beständigen und massiven Bedrohung durch die immer wieder heranbrandenden NSC-Angriffswellen ... meinen Respekt dafür! Richtig schade war nur, dass die gesamte Veranstaltung und die effektive IT-Zeit doch etwas arg kurz war (3 Stunden Vorbereitung, Schlacht ca. 6 Stunden, danach Tavernenspiel mit leichten OT-Phasen). Dafür war die Schlacht sehr schön und allen Beteiligten wurde - zumindest aus meiner subjektiven Sicht - ausreichend Aktionsmöglichkeiten geboten.

Konsequenz: Ich brauche dringend einen besser isolierten Schlafsack und auf vom LoP14 werde ich mich wohl auch von manchen Widrigkeiten (Westfalen, Pils und weiter Weg für LARPie) nicht abschrecken lassen!

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RdA - Nordallianz I
(12. - 14.12.03)

Der Nordallianz-Con des RdA, der dem Mythos um seine Abkürzung mal endlich wieder alle Ehre machte ("Regen Dauert An"), fand im wunderbar renovierten Waldjugendlager Wirfttal in Stadtkyll statt, wo sich auch im Jahr 2000 der RdA 13 "Im Schatten der Axt" zugetragen hatte, und ich durfte - traditionell - als NSC mitwirken. Der Plot war grundsätzlich "dual" angelegt, d.h. neben dem hier geschilderten Abenteuerplot gab es noch den im Gebiet der Nordallianz vom neuen etraklinischen König Uriel D´Azzul einberufenen Kriegsrat. Von dieser Ratssitzung kann ich aber nichts berichten, da ich von ihr nicht das Geringste mitbekommen habe.

Stattdessen war die erste Rolle, die es für mich als NSC zu spielen gab, die eines Waldschrats, welcher wiederum mit seinem Stamm im nahegelegenen Wald sein Lager aufgeschlagen hatte (die Bilder dieses Stamm sind hier in der Galerie zu finden). Hierbei handelte es sich tatsächlich um ein beinahe (vier Stunden habe ich dann doch lieber in der beheizten Hütte geschlafen) 24 Stunden durchgehend bespieltes Lager, mit einem großen Zelt, einigen kleinen Vorratszelten, einer Sitzgelegenheit und einer wärmenden Feuerstelle (die auch angesichts der Witterungsbedingungen dringend erforderlich war).
Dieser Stamm hatte sich im Rahmen des Initiationsritus für seine Sprösslinge einige "Gegenstände" angeeignet, die nun wiederum der Besitzer (nicht aber Eigentümer *eg*) in Form des Winterkönigs (dessen Volk und er sind hier fotographisch festgehalten) zurückerlangen wollte. Dabei hatte er bereits einen Großteils des Stamms ausgelöscht, der sich deshalb in ein (nämlich das bespielte) Ausweichlager geflüchtet hatte. Der Schamane, der durch die Ahnen eine entsprechende Vision erhalten hatte, hatte einen Teil der Gegenstände (drei Szepter) bereits versteckt und ihm gelang es auch noch in der ersten Nacht im Tausch gegen einen Topf Erdbeermarmelade den "Schneewittchensarg" mitsamt - wie sich herausstellen sollte - der Frühlingsprinzessin loszuwerden ... und zwar an die Spieler >:-)

Die Spieler (deren Taten und Auftreten hier zu bewundern sind) wurden am frühen Morgen mit dem Winterkönig konfrontiert, der den Sarg einforderte ... und ihn auch anstandlos bekam. Außerdem verlangte er nach den weiteren, verschwundenen Gegenständen, die die Schrate ihm entwendet hatten, und die Spieler sicherten zu, diese am kommenden Tag zu besorgen. So bekam denn der Stamm von Waldbewohnern nach Sonnenaufgang reichlich Besuch, auch wenn eine Attacke überraschender Weise ausblieb und stattdessen sogar einige Spielercharaktere mit den Schraten am Feuer saßen und mit den Waldbewohnern Bratäpfel über den Flammen schmorten. Nach und nach ließ sich der Schamane die Verstecke der Szepter aus der Nase ziehen und den ersten übergaben die Spieler auch dem gegen Mittag aufkreuzenden Winterkönig. Allerdings bekamen sie im weiteren Verlauf wohl doch Skrupel - immerhin berichteten die Schrate von "weißen" oder "kalten" Leuten, die ihren Stamm bedrohten und die Vision des Schamanen, der eindrucksvoll deutlich zu machen versuchte, dass die Szepter der drei anderen Jahreszeiten (denn um nichts anderes handelte es sich bei den Waffen) kaum etwas in der Hand des Winterkönigs zu suchen hätten. Leider kam diese Warnung sehr spät und so wurde der komplette Schratenstamm vom Wintervolk ausgelöscht. Lediglich der Schamane konnte schwer verletzt entkommen und berichtete den Spielern von den fürchterlichen Ereignissen ... was diese, verbunden mit dem grausamen Anblick der Leichen der niedergemetzelten Waldbewohner, wohl letztendlich erst vom Wahrheitsgehalt der Worte des Schamanen überzeugte. Schließlich gelangten die Spieler zwar nach einigen Rätsel und einem Kampf mit den Beschützern an die beiden noch fehlenden Szepter (Herbst und Sommer), aber sie rückten diese nicht an den Winterkönig heraus ... der darüber reichlich ungehalten war und diese versuchte, mit Gewalt zu erlangen (es aber leider nicht schaffte). Ab dem Moment der Attacke durch das Wintervolk nutzten dann noch einige Spähertrupps aus Torog Nai die Gunst der Stunde, um zusätzliche Verwirrung zu stiften und dem Dunklen Reich reichlich Blutzoll zukommen zu lassen. So hatten die Spieler von diesem Zeitpunkt alle Hände voll damit zu tun, ihr Leben zu verteidigen und mussten gleichzeitig in einem (vom Wintervolk ebenfalls attackierten) Ritual die beiden Vertreter der Jahreszeiten Herbst und Frühling beschwören ... was ihnen auch mit großen Aufwand gelang. Daraufhin unterstützten diese die Spieler zumindest auf der "Jahreszeitenebene", indem sie den Winterkönig vorerst an einer Rückkehr hinderten.

So beschloß der Winterkönig, nun deutlich geschwächt und vom Nachschub an Wintervolk abgeschnitten, zumindest die Frühlingsprinzessin zu vernichten und so das Szepter endgültig in seinen Besitz zu bringen. Da ihm aber Herbst und Sommer den Rückweg in die Jahreszeitenebene versperrten, konnte er dies nur in der Ebene der Menschen bewerkstelligen. So versuchte er denn mit Unterstützung seiner Magier und verteidigt durch seine Krieger das entsprechende Ritual durchzuführen. Allerdings konnten die Spieler dieses nach einem langen Kampf unterbinden, ihm sogar das Frühlingsszepter entwenden und die Frühlingsprinzessin befreien. Der Winterkönig war nun besiegt (aber nicht getötet, das war unmöglich) und wurde, geschwächt wie er war, vom Herbst zurück in die Jahreszeitenebene geführt ... schließlich hat auch der Winter einen wichtigen Platz im Lauf der Jahreszeiten.

Mein Kommentar:
Ein sehr schöner Con! Besonders das Lagerspiel der Waldschrate war für mich das schönste seit Ewigkeiten ... bzw. allein, DASS es ein solches gab, hat bei mir schon für ordentlich Pluspunkte gesorgt. Die Waldschrate waren tatsächlich Charaktere, die zwar spontan vor dem von der SL entworfenen Hintergrund (der entfernt an meinen Gobo-Hintergrund angelehnt wurde *g*) entstanden, aber im Spielverlauf immer mehr m.E. sehr stilische bis skurrile Facetten gewannen. Toll war bspw. das Zusammenspiel zwischen den beiden Stammesoberhäuptern - der Chefin und dem Schamanen, denen jeweils die weltliche bzw. geistlige Führerschaft oblag. Mein Schrat-Charakter Borke Feuermacher gab mir die Möglichkeit, mich meiner leicht pyromanischen Ader hinzugeben und Spottlieder über meinen Mitschrat Brigel ("Der verrückte Rindenlutscher!") zu erfinden. Der Schamanenschüler Brigel wiederum bereicherte das Spiel mit tollen Erfindungen wie Tannenzapfenrauchen (das leider kläglich scheiterte, obgleich es durch eine ungenannte, aber sichtlich amüsierte Tahnee-Hohepriesterin begutachtet wurde) oder dem Brigel-o-maten (in anderen Kulturen auch als Pfeil und Bogen bekannt, aber Brigel bestand darauf, als Erfinder desselben auch den Namen geben zu dürfen). Auch wenn das Ende sehr tragisch bzw. blutig war, so haben allein die kurzen Abschiedsworte des Schamanen nicht nur den Spielern deutlich gemacht, dass es sich wirklich um sehr lebendige Charaktere gehandelt hatte - vielen Dank an Boris für diese kleine "Beerdigungszeremonie".
Danach war zwar schon der letzte Abend angebrochen, aber nun gab es reichlich Kampfaktion - sei es als Wintervolk oder, was mir bei weitem besser gefallen hat, als Torog Nai-Späher. Ein großes Dankeschön an Myrco für sein spontanes Kurzbriefing und noch mal sorry für meinen Patzer bei einem der Angriffe ... wenn der trawonische König von einem Torog in der Hitze des Gefechts mit den Worten "Für Bahamut!" angegriffen wird, ist das irgendwie schon ein heftiger Verdreher ... sorry, aber shit happens :-).
Damit komme ich allerdings auch zum einzigen wirklichen Kritikpunkt - den Kämpfen! Diese waren einfach viel zu hart ... scheinbar gingen da einige Leute (nachdem es erst in der letzten Nacht was zu kämpfen gab) etwas übermotiviert bis unkontrolliert vor, vielleicht manches Mal unterstützt durch die Kälte und den Regen, welche die Schläge schnell härter werden bzw. wirken lassen als gewöhnlich. Jedenfalls ist mir selten eine solch große Zahl von Kopftreffern und viel zu harten Schlägen untergekommen. Auch die diversen SL-Versuche, dies in den Griff zu bekommen, zeitigten nur teilweise Erfolg. Ich war jedenfalls froh, dass ich durch Gambeson, Beinschienen und Helm gut geschützt in die Schlacht ziehen konnte. So machten mir (in den vier Stunden, die ich fast durchgehend in Kampfaktionen verstrickt war) die vier Kopftreffer bis auf einen nicht wirklich etwas aus und ich sah mich "nur" in drei Fällen (dem einen Kopftreffer, einem ungebremsten Schlag in die Nieren und einem Treffer auf mein Knie, das ich allerdings vorher bei einer "Sterbeszene" an einem Stein geprellt hatte) dazu veranlasst, die Kampfsituation zu unterbrechen. Allerdings waren phasenweise alleine drei Mit-NSC im Fundus- und Schminkraum mit Wundversorgung (sei es Kühlen mit Hilfe von Schnitzeln oder aber dem Aufbringen von Pflastern) beschäftigt. Allerdings habe ich auch gehört, dass auch einige NSCs ein wenig geschicktes Händchen im Kampf bewiesen habe - jedoch kann ich nur die Folgen auf NSC-Seite beurteilen. Glücklicherweise kam es auf beiden Seiten dann letztlich doch zu keiner einzigen ernsthaften Blessur, aber die blauen Flecke, die ich alleine (trotz Rüstung!) kassiert habe, sind absolut überflüssig!

Fazit:
Erst Mal ein Lob an meine Mit-NSCs, die sich trotz der o.g. Probleme bei den Kämpfen immer wieder motiviert in die Schlacht stürzten bzw. vorher mit mir trotz Kälte und Regen im Wald als Schrate ausgeharrt haben. Wir haben wirklich alles gegeben (wie hier zu bewundern ist). Auch von Spielerseite habe ich viel tolles Spiel erlebt - sei es im Wald mit den Schraten, die wider (meinem) Erwarten nicht als Kanonenfutter, sondern tatsächlich als Charaktere wahrgenommen wurden oder aber bei der Beschwörung von Herbst und Sommer in einem sehr, sehr stilischen Ritual (soweit ich das als Angreifer beurteilen kann), das von allen Beteiligten mitgetragen wurde (sehr schöne Sprech-"gesänge", auch von orkischer Seite *g*) und sogar die Kämpfe haben mir, von den Zwischenfällen abgesehen, höllisch viel Spass bereitet. Das durch die erstklassige Küchencrew aufgetischte Essen war schlicht sehr gut und, last but not least, gebührt ein großes Lob selbstverfreilich der SL, die uns nur im Notfall "im Regen stehen ließ" (*g*), für Improvisationen immer zu haben war und ansonsten immer für eine gute Versorgung der NSCs gesorgt hat ... auch wenn leider ihre Bemühungen um besseres Kampfverhalten mehr oder minder erfolglos blieben und Stress wohl elementarer Bestandteil des SL-Daseins zu sein scheint.
Für mich bleibt nur das Resümee:
Toller Con und jeder Zeit wieder! Ich freue mich jedenfalls schon auf den Kampf der Götter im kommenden Jahr ... natürlich wieder als NSC!

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Vergessene Legenden 2
(28.12.03 - 01.01.04)

Den Jahreswechsel verbrachte ich mit meinem Charakter Tulac auf dem "Vergessene Legenden 2"-Con von Barny & Co. ... und hier ist der Bericht von diesen Tagen, so wie der Halbork und seine mitreisenden Blades diese wahrgenommen hat in Form eines Briefes an seinen Hauptmann Darius von Milet.

Lieber Darius,
vielen Dank, dass Du uns, also Tulac, Ping, Thorben, Mablung und Taliana nach all den Ereignissen und Kämpfen in diesem Jahr zum Jahreswechsel zu einem kurzen Erholungsurlaub in die ruhige und friedliche Au geschickt hast. Dies war ja lediglich mit dem Auftrag verbunden, in Erfahrung zu bringen, ob bei der Testamentseröffnung vielleicht etwas für die Blades abfallen könnte - Entspannung pur also.
Der Abend, an dem wir eintrafen, ließ wirklich noch auf sehr ruhige und erholsame Tage hoffen. Auch wenn einige Mitreisende etwas ungehalten ob der Grünling in unserer Truppe waren, so blieb es doch ruhig und die vielen Kinder des Dorfes auf dem Gelände bzw. aus der Umgebung der Auburg waren eher neugierig als ängstlich und auch die Erwachsenen reagierten zumindest höflich. Der ganze Abend war erfüllt von den Feierlichkeiten anlässlich des Heldenvermächtnisses eines gewissen Heldriks und beständigen Lobpreisungen seiner Taten. Durch die Taverne und das Teehaus der Familie Impressario gab es viele Möglichkeiten, einen gemütlichen Abend zu verbringen und selbst Wachen waren nach Aussage der Au-Bewohner überflüssig ... und wie Du uns gesagt hast "Wenn ihr in der Au seit, dann verhaltet euch wie Au-Bewohner!" haben wir uns statt mit Wachdienst mit dem Feiern beschäftigt.Tulac fand in einem Mitglied der Familie Impressario eine Quelle für Heiltränke, die vor dem Verzehr allerdings von Taliana untersucht wurden. Aber im Verlauf des Abends kamen uns auch viele seltsame und bedrückende Geschichten zu Ohren, wie etwa von vor Jahren verschwundenen Kindern, einem Geist, der umging, und ähnlichem.

Schon die erste Nacht wurde unruhig, da ein Poltergeist unser Zimmer heimsuchte und u.a. Mablung mit einer Armbrust bedroht, die er Tulac vorher entwendet hatte ... aber Taliana konnte ihn im wahrsten Sinne des Wortes "hinausfegen", unterstützt durch einiges an Räucherwerk. Am nächsten Morgen saß ein Brunnenmolch auf dem Burghof, der erklärte, dass der Brunnen vergiftet worden wäre. Aber leider hatten wir ja keinen von unseren Alchemisten dabei, deshalb konnten wir da wenig ausrichten. Dafür bekam Tulac eine Zwiebel (die im Dorf gebräuchlichste Tauschware) von den Kindern, weil er für sie quakte. Tulac und Mablung haben reichlich von diesen würzigen Zwiebeln roh gegessen und bringen für Draw, unseren Koch, einen kleinen Sack davon mit zur Feste. Dann war die Zeit der Testamentseröffnung gekommen, in der Heldrik seinen ehemaligen Gefährten viele nette Dinge vermachte, und die Verwaltung der Auburg übergangsweise dem vorlesenden Advokaten Justus, bis der kommende Herrscher dieses Amt übernehmen könne. Zum neuen Herrscher wurde traditionsgemäß das letzte im Sterbejahr des vorherigen Herrschers (Heldrik war übrigens bereits im Januar gestorben) geborene Kind ... und so wunderte es kaum, dass eine schwangere Magd kurz vor der Niederkunft stand. Allerdings bekam Heldriks Vater Ulfgard und insbesondere seine Stiefmutter Celeste nichts von ihrem Sohn vermacht, mehr noch, er beleidigte sie in seinem Testament. Die beiden und ihre Gefolgschaft wurden vom Advokaten - unter dem lauten Jubel der Bevölkerung - aus der Au verbannt, woraufhin dieser laut fluchend und unter der Drohung zurückzukehren die Taverne, in der das Testament verlesen wurde, und die Auburg verliesen.
Das vollständige Testament wurde übrigens in einer Extra-Ausgabe des "Blatt vom Tage" durch den Zeitungsdrucker Friedhelm veröffentlicht ... von dieser Zeitung, die teilweise mehrmals täglich herausgebracht wurde, hat Ping übrigens alle in diesen Tagen erschienen Exemplare gesammelt und kann sie Dir ja mal bei nächster Gelegenheit vorlegen. Tulac war von diesem letzten Willen des Helden so beeindruckt, dass er im Verlauf des Nachmittags alles daran setzte, um ebenfalls ein Testament für sich aufsetzen zu lassen. Mit Ping und den anderen Blades notierte er sich in der Teestube die zu berücksichtigen Personen, in der Taverne verfasste er zusammen mit einem Advokaten unter den Gästen eine rechtliche wasserdichte Variante und dieser gab im Auftrag den Schriftsatz an die ebenfalls angereiste Scriptorin, um dieses Dokument formschön zu gestalten. Hierfür erhielt der Advokat das Goldstück, das sich Tulac für seinen waghalsigen Einsatz in Mythodea verdient hatte, verbunden mit der Auflage, dies mit der Scriptorin zu teilen. In der Zwischenzeit hatten sich einige der anderen Gäste auf eine Schatzsuche begeben und u.a. einen zugemauerten Kellergang entdeckt und geöffnet. Dort fanden sie eine seltsame Maschine, deren Funktionsweise ihnen aber rätselhaft blieb. Mit Hereinbrechen der Nacht machten sich Tulac, Mablung und Torben daran, das Tor zu bewachen und Tulac erforschte im Schutz der Dunkelheit die nähere Umgebung der Burg - beides erschien uns angesichts der Drohung durch Ulfgard ganz angemessen. Dies geschah, während die hohen Herren in schwerer Rüstung erstmal daran machten, zu beraten, wer von ihnen der Anführer sein sollte - wie sich herausstellen sollte, fiel ihre Wahl auf Wil Helmtel von den Lichtrittern. Nach einigen Stunden der trügerischen Ruhe kam plötzlich und unerwartet eine Attacke nicht etwa durch das Burgtor, sondern aus dem soeben entdeckten Keller, aus dem spinnenartige Wesen, die einen sehr starken Chitinpanzer ihr eigen nannten, hervorkamen und mit großer Mühe getötet werden konnten. Wenig später attackierten ziemlich junger Kämpfer in grauen Wappenröcken die beiden Burgtore, konnten aber auch zurückgeworfen werden. Tulac wurde dabei leider durch zwei Schwerttreffer und den Sturz in Folge eines Pfeiltreffers am Bein so schwer am Arm verletzt, dass Taliana und Ping ihn operieren mussten ... wobei sie auf sehr viele Pilze zurückgreifen mussten, um ihren Patienten ruhigzustellen und nachher in die sicheren Gefilde der Teestube zu locken. Hier wurde der immer noch beduselte Halbork mit einer neuen Beschäftigungsmöglichkeit abgelenkt, dem Shisharauchen von Apfeltabak. So konnten ihn Ping und Taliana ganz gut im Auge behalten. Mablung und Thorben konzentrierten sich in der Zwischenzeit auf den Kampf im Haus, wo einzelne "Grauröcke" eingedrungen waren. Durch das Verhören einer Gefangenen war inzwischen herausgekommen, dass es sich bei den "Grauröcken" um die verschollenen Kinder handelte, die durch Peitschenhiebe und noch einiges Weiteres dazu gebracht wurden, für Ulfgard und Celeste zu kämpfen. Bei letzterer vermuteten die Gäste, dass es sich um eine finstere Nekromantin handeln könnte.

Am nächsten Tag fuhr uns der Schreck durch die Glieder, als wir erfuhren, dass ein Kind und seine Mutter von den Grauröcken entführt worden waren. Schnell sammelten sich einige Gäste, um sich auf die Suche zu begeben und auch alsbald fündig wurden - in der Nähe der Burg lagerte ein Trupp der Grauröcke. Um das Leben der Geiseln nicht zu gefährden, wollte der Rettungstrupp aber lieber verhandeln ... und einer der Recken legte gar seine Waffen ab und ging in das gegnerische Lager, um dort seinem diplomatischen Unterfangen nachzukommen. Der gegnerische Anführer zog eine Linie und erklärte, dass ein Überschreiten derselben mit dem Tod des Recken enden würde. Tulac und die Dorfbewohner hatten vor allem zunächst einmal große Mühe, die neugierigen Kinder des Dorfes vom Ort des Geschehens fernzuhalten - ein Wettlaufen zurück zur Burg und der Vorschlag, Tulacs Seil als Option zur Erziehung anzuerkennen, fruchteten leider nicht. Tulac wollte als kleinen Ausgleich für die oben genannte Grenzziehung (und um von seiner Frustration ob der Uneinsichtigkeit der Kinder abzulenken) die Grauröcke davon abhalten, im die Burg umgebenden Park herumzulaufen. Woraufhin diese den Weg in direkter Nähe der Burg zur weiteren Grenzen erklärten. Tulac erklärte daraufhin, dass auf diese Weise die Burg früher oder später verloren gehen würde. Da dies kein Gehör fand und sich der Rettungstrupp mehr und mehr zerstritt, zog sich Tulac mit Mablung und einigen Dorfbewohner auf einen nahegelegenen Hügel zurück und waren froh, dass Tulac was zu knabbern dabei hatte, während sie sich das ganze Schauspiel ansahen. Dann kam, was kommen musste - der Rettungstrupp musste die Grauröcke mit schlagkräftigeren Argumenten zur Freilassung zwingen, was ihnen auch gelang. Tulac weigerte sich aber, die jungen Grauröcke zu töten, weil ihm das Töten von Kindern irgendwie falsch erschien. Stattdessen trug er - zusammen mit Ping und Taliana sogar zwei Schwerverletzte in die Burg, wo diese von den beiden Heilerinnen behandelt wurden. Allerdings war auch dies nicht die optimale Lösung, denn die verlorenen Kinder wollten - trotz gutem Zureden - wieder zurück zu ihrem Trupp, ja sie nahmen sogar den Dorfbüttel als Geisel, um ihre "Freilassung" zu erpressen. So ließ man sie den ohne Waffen, Rüstung und Wappenröcke ziehen ... mit dem unguten Gefühl, sie bald wiederzusehen. So geschah es auch bei diversen Scharmützeln in der Umgebung der Burg, die Tulac, Mablung und Torben und viele andere Gäste durchweg auf Trab hielt. Als sich die beiden Fraktionen wiedermal gegenüberstanden und niemand so genau wußte, wie jetzt am besten vorzugehen sei, ergab sich spontan ein Ringkampf zwischen einem verlorenen Kind und Tulac. Hierbei fühlte er sich erneut in seiner Vermutung bestätigt, dass die Grauröcke nicht wirklich böse sein können - der Kampf hatte eher etwas Spielerisches und so endete er mit einem gegenseitig anerkennenden Handschlag zwischen den Kombatanten. Ping und Taliana versorgten die Verletzten und beobachteten begeistert eine Theateraufführung durch die Kinder des Dorfes.
Am Abend gab es in der Taverne noch einen weiteren Ringkampf - diesmal einen offiziellen, lange angekündigten Kampf zwischen einem schmächtigen Dörfler namens Lukas und einem Barbaren namens Titan. Auf diesen Kampf konnte bei der Familie Impressario gewettet werden - was vor allem Mablung wahrnahm und sogar ein Goldstück sowie über 60 Kupfer auf den riesigen Titan setzte, während sich Torben und Tulac mit einigen Kupfer begnügten. Ping und Taliana setzten dagegen jeweils zwei Kupfer auf Lukas. Entsprechend feuerten der männliche Teil des Bladestrupp den Titan an, womit sie sich nicht gerade in der Beliebtheit des Dorfes erwarben. Zuerst sah es allerdings ganz gut aus, der Titan war der deutlich stärkere und zeigte Lukas, dass es im Kampf keine Regeln gibt ... aber plötzlich, von einer Runde auf die andere wendete sich das Blatt und auf einmal lag der Barbar geschlagen auf dem Boden. Wir vermuten nach wie vor Schiebung, war doch die Wendung im Kampf kaum erklärlich und der Barbar sowie sein zwielichtiger Trainer auffällig schnell nach dem Ende des Kampfes verschwunden. Zudem erfuhren Tulac, als er sein fertig ausgestelltes Testament von der Scriptorin erhielt, dass der Advokat ihr von dem Gold nur zwei Silber abgegeben hatte, erfuhr aber von der Rechtsgelehrten der Lichtritter, dass dies wohl durch die unterschiedliche Auslegung des Begriffs "Teilen" bedingt wäre. Trotzdem war er sehr wütend und Taliana konnte ihn nur dadurch beruhigen, dass sie ihm versprach und sich um die Angelegenheit zu kümmern.
Den restlichen Abend verbrachten wir, wie eigentlich jeden Abend wieder mal bei der Torwache und hielten uns mit Anekdoten, Witzen und Möhren bei Laune. Allerdings hatten wir ein sehr mulmiges Gefühl, denn Ping hatte bei ihrer "Unterhaltung" mit einem stummen Überläufer - Du weißt ja, wie gerne sie Bilderrätsel und ähnliches löst - in Erfahrung gebracht, dass ein unbesiegbarer Krieger kommen würde, um uns alle zu töten. Nun, von dem Unbesiegbaren hat zumindest Tulac nichts mitbekommen, da dieser bereits von dem ihn begleitenden Tross zu Boden geschickt und ins Lazarett gebracht wurde, wo Taliana und Ping alle Hände voll zu tun hatten. Nachdem sich unser Halbork wieder einigermaßen berappelt hatte, erfuhren wir, dass Wil Helmtel wohl beschlossen hatte, den Burghof aufzugeben und sich in der Burg zu verbarrikadieren. Bei den nun stattfindenden Kämpfen in der Burg gaben wir wirklich alle Unterstützung mit unseren Armbrüsten, aber irgendwann forderten die Wache, die Kämpfe und die anderen Aktivitäten ihren Tribut und wir gingen auf unser Zimmer, bereiteten uns dort auf einen eventuellen Angriff gegen uns vor und schliefen mit dem miesen Gefühl ein, dass wir den nächsten Morgen wohl nicht erleben würden.

Aber wir irrten uns, wir erwachten unbehelligt und mehr noch - im Verlauf der Nacht war der Burghof zurückerobert worden und Wil Helmtel war als Anführer abgesetzt. Im Verlauf des Morgens kam es zu einzelnen Attacken durch kleinere Einheiten der Grauröcke, die wir abzuwehren mithalfen und eine Schlägerei zwischen Mablung und Tulac, als Mablung einen Pfeil aus Tulacs Arm zog, obwohl dieser auf Taliana und Ping warten wollte. Die beiden hatten in der Zwischenzeit um ein Feuer gestanden und Taliana hatte dem Advokaten ein sehr lautes Gewissen "angehext". Tulac und Torben halfen zudem dabei, die Lichtritter und andere Gäste in das Lazarett zu tragen, die im Keller durch ein Portal zu kommen versuchten und dabei verletzt wurde. Diese wurden dort von Taliana, Ping und anderen Heilern versorgt. Dann erschien irgendwann Ulfgard mit einem sehr starken Trupp, inklusive einigen Sklaventreibern, die die verlorenen Kinder immer wieder in den Kampf peitschten, und erklärte, dass seine Frau in der kommenden Nacht in der Burg nächtigen würde und es jedem freistünde, seine Waffen niederzulegen und abzuziehen. Dies wurde aber dankend abgelehnt und die Gäste attackierten den Trupp, vor allem die Antreiber hatten dabei keine Gnade zu erwarten - im Gegensatz zu den verlorenen Kindern. Die Atmosphäre wurde - trotz der dauernden Scharmützel und der Drohung Ulfgards - durch Dinge wie die Heldenpuppen in unterschiedlichen Ausführungen aufgehellt. Von diesen erwarb Tulac zwei und verschenkte eine an Ping und eine an eines der Kinder aus dem Dorf, als wir wieder mal Torwache hielten. Als wir uns mal kurz im Lazarett aufhielten, wurde Tulac auf einmal ohnmächtig und behauptet, in dieser Zeit gesehen zu haben, wie Kinder mit Puppen spielten, wobei eine eine Puppe für Tulac stand, der die Feinde zurückschlug und dafür von der Puppe der schwangeren Magd geküsst wurde. Danach zog er Mablung die ganze Zeit damit auf, dass es von ihm eine Heldenpuppe gäbe und die noch dazu geküsst worden wäre. In der Zwischenzeit hatte sich einiges ereignet - die Magd stand kurz vor der Geburt, als der Advokat der Burg Justus sie um ihre Hand anhielt und heiratete ... und das Teehaus auch über diese feierliche Zeremonie hinaus blockierten, weil dort auch die Niederkunft der Magd vonstatten gehen würde. Hierbei leisteten Taliana und Ping tatkräftige Hilfe, während Mablung und Torben davor Wache hielten. Tulac war auf dem Burghof unterwegs. Draußen erklärte jemand, dass von unterschiedlichen Orten die Bestandteile einer Maschine zusammengetragen worden waren, die in der Lage war, die Gesinnung des kommenden Herrschers, also dem Kind der Magd, zum Guten oder zum Bösen zu beeinflussen. Der Einsatz derselben wurde von der Mehrheit beschlossen und so wurde diese Maschine im Burghof aufgestellt und gegen die nun angreifenden Grauröcke verteidigt ... ein sehr schwieriges Unterfangen, weil doch teilweise sehr starke Kämpfer auf der Seite von Celeste und Ulfgard fochten und die verlorenen Kinder in mehreren Wellen angriffen. Tulac hatte sich in der Zwischenzeit mit seinem neuen Schlachtruf "Ich muss Euch warnen, ich habe einen Advokaten und bin bereit ihn einzusetzen!" in die Gegner gestürzt und war sogleich zu Boden geknüppelt worden. So musste er von den herbeigeeilten Torben und Mablung beschützt werden. Aber schließlich konnten sie zurückgeschlagen werden, vor allem nachdem sich ein Gast namens Roven heldenhaft geopfert hatte, um Celeste zu töten. So war denn auf einmal der Bann gebrochen und die letzte Welle der verlorenen Kinder legte ihre Waffen nieder und rissen sich angeekelt die Wappenröcke vom Leib. Für das kurz vor Mitternacht geborene Kind konnte ein guter Funke bzw. ein heldenhaftes Schicksal gewonnen werden und so konnten wir immerhin den Jahreswechsel in Ruhe feiern ... auch wenn Tulac doch sehr unter den erlittenen Blessuren zu leiden hatte, bis er einiges an Körperheiltränken intus hatte.

Also, unser Urlaub war eigentlich wie immer - wir haben Wache gehalten, gekämpft, Verletzte versorgt und versucht, nicht zu sterben. Der einzige Unterschied war der, dass wir dieses Mal nicht dafür bezahlt, sondern im Gegenteil reichlich Ausgaben hatten. Wir werden sehen, ob wir vielleicht die Portalmaschine benutzen dürfen, um zum Portal in der Taverne "Zum alten Bergwerk, wo einst der Grottenolm hauste" zu gelangen. Dann sehen wir uns sehr bald und können Dir vielleicht schon Bericht erstatten, bevor Dich diese Brieftaube erreicht.

Bis dahin grüßen Dich die wenig erholten, reichlich ärmeren, aber immerhin noch alle lebendigen und sogar erfolgreiche Bladestruppe, bestehend aus
Ping, Taliana, Mablung, Torben und Tulac (der jetzt nicht nur das letzte Wort, sondern auch einen letzten Willen hat)

Mein OT-Kommentar: Der beste Con dieses Jahres, an dem ich teilgenommen habe!
Ich habe den Aufenthalt auf dem wunderschönen Schloss Altenhausen sehr genossen. Die Location war mir schon bekannt, auch wenn dieses Mal leider kein Schnee fiel und damit der Park nur halb so schön aussahe wie auf dem Aldarien 8 ... aber dafür kann ja nun wirklich niemand was *g*. Das Essen ist sogar besser geworden und die Zahl der im Bau bzw. der Renovierung befindlichen Stellen hatte sich auch deutlich reduziert. Alle Beteiligten (SCs, NSCs und Orga bzw. SL) haben - soweit ich das beurteilen kann - fast ohne Ausnahme (der ein oder andere, über deren Spiel ich mir mal einfach eine Kritik verkneife und die ein oder andere unglücklich Aktion sind halt immer dabei) alles gegeben, um ein schönes Spiel auf die Beine zu stellen. Insbesondere beeindruckt hat mich die gute Stimmung und das schöne Spiel zwischen SCs und NSCs, dass deutlich erkennen ließ, dass es nicht um gewinnen oder verlieren, sondern um das Spiel ging ... und ich denke, wir haben das gut hinbekommen. Um einige Highlights zu nennen:

  • Zum Plot kann ich nur sagen, dass durch die Zeitung eigentlich alle einen Großteil vom Plot mitbekamen, der zwar klassisch angelegt war, allerdings so "beschäftigungsintensiv" war, dass wir nur Teile mitbekommen haben (und wahrscheinlich auch nicht konnten). Wir haben ihn (etwa durch Kampf, Wachehalten, Heilung oder Hebammentätigkeit) unterstützt, wo wir konnten, uns gelegentlich für kurze Phasen aber auch ziemlich ausgeklinkt (etwa, um unseren spontan entstandenen, persönlichen Sub-Plot mit Tulacs Testament zu verwirklichen) ... und das ging auch :-)
  • das erstklassige Teehaus der Familie Impressario bot viel Platz und Gelegenheit zum Spiel, so etwa Leonardo, Tulacs neuem Heiltränkedealer und Ute mit ihrem Charakter Eliza, die uns immer mal wieder die Shisha reserviert hat ... auch wenn die Impressarios allein beinahe 5 Gold (zumeist in kleinen Münzen) von den Blades bekommen haben
  • die Scriptorin mit ihrer Schreibstube, die mit dem schönen Testament wirklich erstklassige Arbeit abgeliefert hat. Dieses Pergament werde ich mir wohl einrahmen lassen und bietet einen stylischen Anlass für ein Beerdigungs-LARPie herhalten wird, wenn Tulac mal über die Klinge springt) - das war geniales, ambientiges Spiel! Sorry, falls wir Dich als Charakter durch unsere "Hexerei" in eine unglückliche Lage gebracht haben sollten - wir standen bereit und Tulac hätte bestimmt im Falle eines Prozesses (den der Advokat wohl sogar angedroht hat) sofort zuggeben, dass das auf seinem Mist gewachsen ist!
  • den Advokaten, der von Erk(?) gespielt wurde, und Tina von der Baracke des Bösen, die ihm als angehextes Gewissen im Nacken gesessen hat. Mit diesem NSC-Einsatz hat uns die SL echt völlig überrascht! Wir dachten, sie würden es bei einem "Hey, dein Charakter hat ein fürchterlich schlechtes Gewissen!" belassen und Tina hat wirklich ein sehr schönes, "gewissenhaftes" Spiel geliefert :-)
  • Friedhelm und seine "Blatt vom Tage", den Tulac als Verhandlungsführer vorschicken wollte, verbunden mit den Worten: "Darius hat mir erzählt, es heißt, dass die Feder mächtiger wäre als das Schwert!", worauf dieser verzweifelt erwidert hat "Ja, aber ich habe gehört, dass derjenige, der das gesagt hat, kurz darauf gestorben ist!"
  • die Kinder im Dorf, die zwar manches Mal (etwa in vorderster Front) fast schon nervig waren, aber immer Anlass zum Lachen und zum Spiel boten sowie alle Dorfbewohner, sei es die Malerin Oni, der Torfstecher oder wer auch immer. Es war schön, mit einem so lebendigen Dorf zu spielen!
  • die vielen schönen Kämpfe, vor allem die guten Bogenschützen (okay, die "2 direkt"-Rufe wären nach dem ersten Kampf nicht mehr nötig gewesen, das hatte wohl jeder kapiert, oder?) haben dem armen Tulac das Leben zur Hölle gemacht (und viele Möglichkeiten zum guten Lazarettspiel geboten) und es gab nur sehr wenige Kampfunterbrechungen wegen Kopftreffer oder zu harter Schläge. Nur bei der Endschlacht waren einige Gegner aus meiner Sicht "oversized", aber die anderen Gegner waren absolut passabel und durch die OT-Verletzung eines NSC (für die aber niemand was konnte) kam es zu einer bedauerlichen, aber natürlich unvermeidlichen längeren OT-Phase kam.
  • die diversen Leute aus dem LARP-Info-Forum (Jörg, Profoss, Sigmar etc.), da es wirkich schön war, sich mal face-to-face zu treffen und sich gegenseitig ein schönes Spiel zu liefern.
  • natürlich die Orga bzw. SL, die die ganze Sache ja ermöglicht hat, allen voran Barny, der auf mich immer wie ein ruhender Pol wirkt. Aber auch alle anderen, so etwa für den schnellen CheckIn oder die Magie-SL, die auf Talianas hübsches Ritual so "überreagiert" hat :-)

Um es kurz zu machen: Es war einfach nur schön! Vielen Dank an alle!

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