Con Kommentar
L.o.P. XVII - "Resident Efeu"
(11.02.05)

Nun, für einen L.o.P. fährt man ja auch schon mal gerne ein paar Kilometer mehr, selbst wenn es nur eine eintägige Veranstaltung ist. Damit sich der weite Weg vom wunderschönen Köln ins finstere Westfalen auch lohnt, haben wir uns früh auf den Weg gemacht und saßen schon um 17 Uhr im Wagen - um dann in Leverkusen auf der Suche nach der (der Orga versprochenen) Nebelmaschine eine lockere Stunde zuzubringen. Der Freitagsfeierabendverkehr war nicht so hinderlich, allerdings stellte sich die Fahrt nach der Ausfahrt dann doch als etwas zeitaufwendiger heraus als ursprünglich angekommen. Lange Rede, kurzer Sinn - um 21 Uhr waren wir vor Ort und konnten bei der bereits vom L.o.P. XIII bekannten Location die Fortschritte beim Ausbau bewundern. Der Saal, in dem die Veranstaltung (zum Zeitpunkt unseres Eintreffens bereits 2 Stunden) stattfand, war wirklich traumhaft - wenn auch für die Zahl der vorhandenen Spieler (ich würde auf 60 tippen) fast schon zu geräumig.

Wir waren mit unseren Geiranger-Charakteren vor Ort und zogen uns - nach der Begrüßung des Gastgebers - in eine Ecke zurück, um niemand mit unserer mitgebrachten Shisha zu stören. Wir luden alle, die es vielleicht interessieren konnte, zu uns an den Tisch und mischten uns auch reichlich unter die anderen Gäste, um mehr über dieses Land und seine Bewohner zu erfahren - dies war schließlich der Auftrag, den uns unser Hetman erteilt hatte. Dabei wurde mein Charakter "Opfer" des sogenannten "Plot-Lottos" - auf einmal tippte mich die SL an und kurze Zeit später fand sich Ansgar in einem sehr lebendigen Traum wieder. In dessen Verlauf war eine Gerichtsverhandlung zu sehen, an deren Ende der Verurteilte auf einem Scheiterhaufen verbrannt wurde (hierfür wurde dann auch die Nebelmaschine benötigt). Über diesen Traum, den noch vier weitere Gäste hatten, wurde nach dem Erwachen und dem "Erfahrungsaustausch" dann intensiv diskutiert, wobei Ansgar seine ganz eigene Sicht der Dinge einbrachte. Im weiteren Verlauf des Abends kam dann auch der eigentliche Gastgeber, der eine Rede über den feierlichen Anlass hielt und eine Gedenktafel enthüllte. Und irgendwann am frühen Morgen hieß es dann, sich durch den Regen wieder auf den Heimweg zu machen.

Mein Fazit:
Es ist schon ziemlich wahnsinnig für eine Abendveranstaltung etwas über 300km Fahrstrecke (hin und zurück) auf sich zu nehmen - aber ich würde es wieder tun!
Ich habe den IT-Abend sehr genoßen und viele Leute getroffen, die ich einfach zu selten sehe (allen voran Koij, Terandir, Frank, Hana, Nount, Stephan etc.), auch wenn leider die Zeit und die Gelegenheit kaum reichte, um sich wirklich länger zu unterhalten. Die kleinen Plotelemente (der Traum und die feierliche Rede) waren wirklich sehr schön anzusehen bzw. -hören und hier noch mal ein großes Lob an die Leute, die die Traumaktion gespielt haben - das war wirklich ganz großes Kino! So freue ich mich zusammen mit "Chefin" auf den L.o.P. XIX "The Good, the Bad and the Undead" ... dann sieht man sich spätestens wieder!

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Dekadenzia I - "Träume werden wahr"
(04. - 06.03.05)

"Ihr wollt Spiel? Ihr wollt Luxus? Ihr wollt verwöhnt werden?"

So beginnt der Einladungstext zum Dekadenzia I - "Träume werden wahr". Ich gebe zu, da ich mich genau zum Zeitpunkt des Cons in einer recht stressigen Phase meiner Promotion beweg(t)e, war die Aussicht auf Spiel, Luxus und Verwöhntwerden durchaus ein Anreiz, zu diesem Con zu gehen ... Entspannung ist leider ein echter Engpassfaktor. Nachdem noch einige Bekannte und Freunde gesagt haben, dass sie mitkommen würden, hieß es nix wie los und mit 65 Euro pro Nase (in der ersten Zahlungsstaffel) waren meine Chefin und ich dabei. Wenige Wochen vor Con-Beginn kam dann ein Anruf von der Orga, welche auf der Suche nach einem Zelt war, weil sie sich mit der eigentlich dafür zuständigen Truppe "LaBoheme" zerstritten hatte und diese nun wohl ihres nicht zur Verfügung stellen würden. Kein Problem, einfach mal ein paar Ansprechpartner genannt ... kein Thema. Allerdings fand ich ein paar Tage später (genau wie jeder andere Spieler - zumindest schätze ich das, bei der Größe des Mailverteilers) eine Mail, in der die Vier-Winde-Orga (hat im übrigen nix mit der berüchtigten Ruhrpott-Taverne zu tun!) diesen Streit allen Beteiligten zu erklären versucht ... worauf natürlich nur wenige Tage später die Gegendarstellung durch die "LaBoheme"-Truppe erfolgt etc. pp.

Okay, soweit das Vorgeplänkel, das irgendwie ein komisches Bauchgefühl entstehen ließ. Macht aber nix, ich wollte Spiel, Spaß und Entspannung. Meine Chefin ist mit Carsten (aka Silk oder auch - allerdings nicht auf dem Con - Hroc von den Geirangern) und der an die Orga verliehenen Jurte schon mittags zum Con aufgebrochen, während ich mich mit Nic und Kai (aka Taliana und Mablung) später am Abend nach getaner Arbeit auf den Weg machte. Als wir um 21 Uhr auf dem Gelände eintrafen, stieß ich als erstes auf einen guten Bekannten aus der Orga-Truppe, der einen ziemlich abwesenden Eindruck machte ... klar, Streß, kommt vor, ich laß ihn mal lieber in Ruhe und mache mich weiter auf die Suche nach meiner Frau und Carsten. Diese treffe ich auf dem Gang zur Küche, in einer Nische, die notdürftig mit einer Plastikplane vom Gang abgetrennt wurde - wie sich rausstellen sollte, handelt es sich dabei um ein Notbehelf für die Übernachtung von uns sechsen, da der Schlafsaal im oberen Stockwerk völlig überbelegt war. Oh, das ist ja mal ein Knaller, 10qm Boden für 6 Leute inkl. Equipment. Aber ich will Spiel, Spaß und Spannung! Also, einfach drüber lachen und auspacken. Auch der Umstand, dass die einzige Dusche (das es nur eine Dusche geben würde, ist übrigens eine Info, die erst mit der Anmeldungsbestätigung rausging) mit den Vorräten der Küche besetzt ist, die einzige Toilette im Haus nicht benutzt werden darf, während in der Küche gebrutzelt wird (verständlich, aber damit fiel diese sanitäre Einrichtung für 50% der Zeit aus), wurde meinerseits nur noch belächelt. Dafür steht ja draußen bei Minusgraden ein unbeleuchtetes Dixie ... okay, Zähne zusammenbeißen, Du willst Spiel, Spaß und Entspannung ...

Der CheckIn war formlos unkompliziert und so hieß es, nix wie rein in die Klamotten und ab in die Taverne. Deren Zelte (die Jurten der Geiranger und Condra-Leute) sind im übrigen im Verlauf des Nachmittags wohl insbesondere durch die Mitwirkung der Spielerschaft - also etwa Carsten und Dominik (aka Koij von den Geirangern, auf dem Con aber mit einem anderen Charakter) sowie Chefin - aufgebaut worden, die entsprechend etwas erledigt waren. Während wir uns nun langsam einspielten, wuselte die SL mit Heizgeräten um uns herum, um neben den beiden Feuerstellen in der Mitte der zwei Jurten noch weitere Wärmequellen zu installieren. Kurze Zeit nach der SL-Ansprache kommt dann die Info, dass mein Bekannter aus der SL zusammengeklappt wäre und aufgrund dessen Zuständigkeit für den Plot derselbe wohl für heute abend in´s Wasser fällt. Hey, kein Problem, wer braucht schon Plot - ich jedenfalls nicht, ich will nur Spiel, Spaß und Entspannung! Und so wird munter weitergespielt, auch wenn man dafür in der Kälte bibbern muss. Nach der zweiten NSC-Sitzung in unserer Schlafnische (und damit auf unseren Klamotten) haben wir der Orga dann auch mitgeteilt, dass wir das ungern als Dauerlösung hätten (als Provisorium, okay, ist in der ersten Con-Hektik zu verzeihen) und ansonsten war es ein sehr entspannter Abend in der Taverne. Die drei anwesenden Adeligen (ein Baron, ein Graf und ein Herzog!) in der Taverne versuchten sich gegen den Spielermob mehr oder minder erfolgreich durchzusetzen, es wurde soetwas wie ein Turnier angekündigt (wobei sich mein Halbork für den kämpferischen Teil und Ping für den Erzählwettbewerb anmeldeten) und einfach nur schön miteinander gespielt. Irgendwann bin ich dann leicht beduselt über die anderen in meine Schlafecke geklettert und habe geschlafen.

Der nächste Morgen begann sehr früh, klingelten doch bei der - in der Gangnische direkt nebenan schlafenden - Küchencrew bereits in aller Herrgottsfrühe der Wecker. Kein Problem, dafür durften wir auch als erste die warmen Brötchen, das frischgebackene Brot und die diversen anderen Frühstücksbestandteile genießen. Danach wurde sich angezogen und los ging´s.
Aus irgendeinem Grund schliefen immer wieder Leute in der Umgebung der Taverne ein und wachten dann, teilweise mit schweren Verletzungen wieder auf. Als dann noch in einer nahegelegenen Sandgrube ein Ritualplatz samt "Ritualei" gefunden wurde, war das natürliche eine Steilvorlage, die die nach Plot geifernde Spielerschaft gerne annahm. Nix wie hin also. Auf dem Weg dorthin erklärte Tulac dann Ping die Spuren im Schnee und dort angekommen machte sie sich gleich daran, mit dem neu erworbenen Kenntnissen zu glänzen ... und fing an, "Beweise" und Spuren zu sammeln und munter miteinander zu kombinieren. Es galt die von einem Kobold in der Nähe des Ritualplatzes versteckte Puppe zu finden (Pings Heldrik-Puppe wurde nicht als Ersatz akzeptiert). Zu Pings "Beweisen" gehörte bspw. ein Rhododendronzweig ("Die wachsen hier gar nicht!"), ein würfelförmiger Stein ("Das Motiv - Spielschulden!") und noch diverse andere Kleinigkeiten. Außerdem wurde gleich noch mit aufgedeckt, dass am Ort des Geschehens noch eine zweite Tat erfolgt war - ein Kaninchen hatte einen Schlitten gestohlen. Als sie dann mit stolz geschwellter Brust und wie eine Trophäe vor sich gehaltenem Rhododendronzweig auf die "großkopferte" Schar von Magiern, Priestern und Kriegern ging, die sich etwas weiter unten über das stattgefundene Ritual so ihre Gedanken machten, und der Goblin die Frage "Ist hier jemand an Beweisen interessiert?" in die völlig verdatterte Runde warf, konnte ich nicht anders - ich habe mich minutenlang vor Lachen ausgeschüttet! Es war herrlich!
Eine Weile später hatte die Goblindame dann den Kobold ins Kreuzverhör genommen ... und ich habe selten erlebt, wie jemand mit einer solch verrückten Beweiskette immer mehr in Widersprüche verwickelt wurde wie dieser arme Kobold. Eine ganz eigene Form der Logik hat halt so sein Vorteile. Aus irgendeinem, meinem Halbork wie seinem Spieler schleierhaften Grund, ist dann ein recht großer Trupp in den Wald aufgebrochen und ist auf dem Weg von einem rosa Kaninchen und einem Waschbären verprügelt worden, um schließlich einen weiteren Ritualplatz zu finden und dort Untersuchungen anzustellen. Ping war allerdings ziemlich fertig und vom eigentlichen Geschehen abgelenkt, hatte sie doch Waschbären immer als freundlich ihr gegenüber kennengelernt (sie ist eine angehende Waschbärschamanin). Auf dem Rückweg fing sie dann plötzlich an, mit einem unsichtbaren Waschbären (gespielt durch einen NSC mit einer Handpuppe) zu reden, der ihr die Situation erklärte und sie so aus ihrem Tal der Tränen holte.
Zurück im SC-Lager wurde dann die Informationen ausgetauscht, die endgültige Absage des Turniers vernommen, ein Schaukampf begutachtet und Tulac entdeckte das Prinzip des Zwischenhändlers, um auf diese Weise an seine heißgeliebten Heiltränke zu kommen. Als diese letztgenannte Aktion dann aufflog, gab es einiges an nervenaufreibendem Spiel innerhalb der Bladestruppe. Das war ech hart, immerhin hatte der Heiltrankjunkie Tulac seine Freunde, seine Familie hintergangen, um an einen Körperheiltrank zu gelangen. Nach einigem lautstarken Streit, großer Aufregung und tränenrühriger Versöhnung wurde beschlossen, dass Tulac einen Heiltrankentzug über sich ergehen lassen wird. Nachdem sich diese Situation wieder beruhigt hatte, konnten wir uns wieder auf die wichtigeren (Plot-)Dinge konzentrieren.
So hatte Taliana zusammen mit anderen helfenden Händen den Besitzer der Taverne namens Wally, dessen Familie wohl von einem blutmagieausübenden Widersacher in eine finstere Traumwelt entführt worden war, vor dem Verbluten nach einem (stümperhaften) Kehlenschnitt retten. Als dieser wieder einigermaßen bei Sinnen war und eine Kommunikation etabliert werden konnte (mit dem Finger auf Buchstaben zeigen), konnte eine Menge über die Geschehnisse in der Taverne in Erfahrung gebracht werden.
Schließlich kam man zu dem Entschluß, dass der Widersacher über ein Ritual in dieser Welt geholt und dort mit Waffengewalt bezwungen werden könnte. Auf diese Weise sollten die Geiseln befreit werden. Guter (sehr "klassischer") Plan. Als allerdings jemand Tulac fragte, ob er die versammelten Krieger organisieren bzw. anführen könnte, kam als Erwiderung von dem Halbork nur ein "Schlechter Plan!". Aber mit dem Baron und seinen Gefolgsleuten fand sich (auch auf Anraten des Grünlings) eine Alternative und so ging es auf zum Ritual. Dies war zwar ziemlich improvisiert und alle Beteiligten mussten sich durch die Eiseskälte bibbern, aber letztendlich war es wohl erfolgreich. Der Widersacher sowie sein direkter Vorgesetzter (ein Dämon; richtig gut aufgemacht!) inkl. Anhängerschaft (u.a. wieder das rosa Kaninchen) konnten herbeibeschworen und mit Waffengewalt überwältigt werden, und somit fand die ganze Geschichte ein Happy-End. Tulac war allerdings als Teil der Ritualwachen schon ziemlich zu Beginn des Kampfes von einem vereinigten Axthieb des Dämonen und einem seiner Untergebenen aus den Stiefeln gehauen worden ("Den Göttern sei Dank nicht vom rosa Kaninchen - was gibt das denn für eine Grabsteininschrift?") und konnte nur dank eines Energie- bzw. Schutzfelds einer herbeigeeilten Magierin inmitten der Feindesscharen überleben.

Ich selber war nach der langen Warterei bei dem Ritual so durchgefroren und erledigt, dass ich mich einfach nur noch in´s Bett (bzw. auf meine Isomatte) gehauen und gepennt habe. Am nächsten morgen wurde dann nach einem leckeren Frühstück schnell gepackt und sich auf den Heimweg gemacht.

Fazit:
Machen wir es doch "klassisch" - differenzieren wir nach positiven, neutralen und negativen Aspekten.

Zunächst das Positive:
Die versammelte NSC- und Spielerschar waren zum aller größten Teil (bis auf ganz wenige Ausnahmen; siehe unter "Neutral") einfach nur toll - es hat riesig Spaß gemacht, mit Euch zu spielen! Ich hatte den Eindruck, dass ich auf jeden Fall nicht der einzige bin, der einfach "Bock auf´s Spiel" hat. Selbst bei einer stundenlangen Wanderung durch den Wald ließ sich kaum jemand vom Spiel abbringen - es war wunderbar! Meinen Respekt vor allem an den Spielmann und den Kobold sowie die anderen Begleiter der kreuzverhörführenden Ping - nicht nur diesen Irrsinn zu ertragen, sondern ihn auch noch ernsthaft weiterzuspinnen, war so unglaublich anzusehen, dass mir jetzt noch der Bauch vor Lachen weh tut! Vielen Dank auch an meine Mitspieler aus den Reihen der Blades, dass ihr das Spiel um die Abhängigkeit von Tulac so mitgemacht habt, obwohl es schon echt heftig war (so mein Eindruck) - wir werden Tulac jetzt ein "Entzugsmeisterritual" verpassen, auf das ich mich schon sehr freue! Auch die Interaktion mit dem Baron und seinen Leuten (gerade dem Knappen Michael und dem blauen Kobold Knack?) war echt super, hat viel Spaß gemacht mit Euch!
Dazu war das Essen wirklich sehr, sehr gut und vielen Dank an die Reaktion durch die anwesende SL und den NSC (Peter?), dass sie so schnell auf den Hintergrund der angehenden Waschbärschamanin Ping eingegangen sind, nachdem ich sie nach der Attacke durch den Waschbären darauf aufmerksam gemacht hatte - das hat Chefin echt die ganze Geschichte gerettet und, mehr noch, sogar in´s Positive gewendet! Überhaupt war das Spiel mit dem genannten NSC (der auch den Tavernenbesitzer Wally gespielt hat) einfach eine Wucht - man hatte wirklich den Eindruck, dass die Heiler jemanden von der Schwelle des Todes zurückgeholt haben! Weiterhin ist noch anzumerken, dass die beiden Barden auf Spielerseite (die Vogelschamanin und den "partner in crime" von Ping) m.E. super und vor allem völlig ausreichend waren - ich hätte da nicht noch zusätzliche musikalische Unterstützung durch eine Spielmannstruppe gebraucht ... damit kommen wir ...

... zum Neutralen:
Die (wohl auch extra bezahlte) Spielmannstruppe war m.E. nicht nötig, der Schaukampf hat weder das Spielgeschehen, noch die Atmosphäre nach vorne gebracht und sinngemäße Ansagen wie "Ihr müsst aber um 17 Uhr aus dem Wald zurück sein, um den Schaukampf anzusehen!" sind Sachen, die ich nicht brauche. Wenn dann von diesen noch über die Spieler mit Sprüchen wie etwa "Siehst du hier irgendwas, was auch nur ansatzweise ´a´ wäre?" gelästert wird, finde ich das auch ziemlich daneben. Dazu kommt, dass sie den (wohl im Vorhinein versprochenen) Schlafraum nur für sich beanspruchten (trotz der an eine Notunterkunft erinnernden Zustände im ganzen Haus) und so weitere vier Leute (davon 3 relative Neulinge, die wir auf dem Sylvestercon als NSCs auf ihrem ersten Con begleitet haben) zu uns in den Küchengang ziehen mussten und dort nun wirklich mitten auf dem Gang schlafen mussten ...
Diverse SL-Ansagen hätte ich echt nicht gebraucht - mir ist noch nie so häufig der Spruch "Jetzt mal kurz OT an alle ..." begegnet, wie auf diesem Con. Das könnte aber auch an den organisatorischen Problemen gelegen haben. Zudem wurde bei diversen Gelegenheiten offen über den Plot geplaudert - teilweise sogar direkt an den Spieler gerichtet. Ich brauche die Informationen "Heute abend wird es keinen Plot geben, da ..." oder später "Im Prinzip habt Ihr den Plot ja sowieso schon gelöst, weil ..." definitiv nicht, im Gegenteil, sie stören mich, sorry! Die Reaktion auf die "Waschbäraktion", der klassische, aber nichtsdestotrotz ansprechend gespielte Plot kompensiert das aber.
Auch die Gruppe um den Grafen (nicht etwa die des Baron! Mit dessen Truppe war es echt toll! - s.o.) und seine Gefolgschaft war ... nun, einfach nur grotesk. Ist nicht meine Art von Humor und Spiel, sei´s drum, jeder Jeck is´ anders. Aber die Bezeichnung meines Halborks als "Untermensch", die ich nur durch den sich schließenden Tavernenvorhang mitbekommen hatte (und deshalb den Schuldigen nicht mehr in der Gruppe hab ausmachen können), finde ich ziemlich grenzwertig und kaum mehr IT.

Negativ:
Die Organisation! Der größte Patzer überhaupt war, dass das Pfadi-Heim (gemäß Internetinfo, wie wir im Nachhinein rausgefunden haben) für 32 Pfadis, die ja nun nicht ganz so platzgreifend sind wie der Durchschnitts-LARPer, ausgelegt ist - und ausgeschrieben war der Con (gemäß LARPKalender) für insgesamt 45 Personen (SC & NSCs) zzgl. SL/ Orga! Da wundert es kaum, dass nicht nur wir auf dem Gang zur Küche geschlafen haben - da ist irgendwas mächtig schief gegangen!
Die im Vorhinein per Mailverteiler vor aller Beteiligten Augen ausgetragene Streitigkeiten mit LaBoheme fällt da kaum noch ins Gewicht und auf den angekündigten Luxus kann ich eigentlich sowieso verzichten. Auch über die mangelhaften sanitären Einrichtungen (2 Klos für alle, davon eins während der Küchenbenutzung gesperrt, das andere ein Dixie bei Minustemperaturen und fehlender Beleuchtung sowie eine mit Vorräten und Gepäck belegte Dusche) kann ich im Vergleich dazu über 3 Tage genauso hinwegsehen, wie auch die mitten im Spielfeld (bzw. direkt vor dem Haus) parkenden Autos.

Resümee:
So komisch es klingen mag - der Con war nicht wirklich schlecht! Im Gegenteil, ich hatte den Eindruck, dass sowohl Spieler als auch NSCs einfach Bock hatten, miteinander zu spielen und sich auch von den organisatorischen Widrigkeiten nicht haben hindern lassen. Das Essen war toll, der Plot war okay, die (Ersatz-?)Plot-SL zwar gestreßt, aber durchweg freundlich und hat sogar sehr flexibel auf einige Situationen reagiert ... aber, bei aller Sympathie für die SL, die Organisation war eine Katastrophe!
Aber der Con hat mir gezeigt, dass mit den richtigen Leuten fast alles schief gehen kann ... und man hatte doch noch seinen Spaß. "Ihr wollt Spiel? Ihr wollt Luxus? Ihr wollt verwöhnt werden?" Nein, nicht wirklich! Ich wollte Spiel, Spaß und Entspannung ... und das habe ich bekommen!

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Zusammenkunft der Reiche VI
(26. - 29.05.05)

Dies war definitiv einer der absoluten Tiefpunkte in meiner bisherigen LARP-Zeit, wobei dies weder der Orga/SL, den Mitspielern (seien es Spieler oder NSCs) oder sonstwem anzukreiden ist, sondern ausschließlich mir. Relativ kurzfristig (um genau zu sein um 22 Uhr am Mittwoch, ca. 3 Stunden vor der geplanten Abfahrt) hat mich der Hafer gestochen und ich entschloß mich, mit auf das ZdR zu fahren. Und dies obgleich ich vorher bereits meine Teilnahme abgesagt hatte, da ich in der darauf folgenden Woche eine mündliche Prüfung hatte (und mich besser darauf hätte vorbereiten sollen). So fuhr ich denn gemeinsam mit der Etrakliner und Almessitischen Delegation zum ZdR auf die Festung Rosenberg bei Kronach (wo bereits die Trawonische Königshochzeit stattgefunden hatte). Ein traumhafte Location, auch wenn dieses Mal aufgrund eines sonntäglichen Umzugs ein Teil der Anlage nicht zum Zelten genutzt werden konnte und zudem diverse Bereiche von abgehängten Bauzäunen verdeckt wurden.

Nach dem morgentlich Aufbau des Zeltes, einem unkomplizierten CheckIn (inkl. Waffen- und Charaktercheck) begann nach einem kurzen Nickerchen das Spiel meines Etrakliner Ritters Tius. Gegen Abend wurde die Begrüßungsaudienz abhalten, was insbesondere beim Auftreten einer Gruppe von Yak Tarr Nai für einige ... nun, Dynamik im Spiel sorgte. Die verschiedenen Delegation nahm im weiteren Verlauf des Abends Kontakt miteinander auf. Probleme bereitete dabei, dass einige Gruppen wohl ziemlich nervös waren (was angesichts der diversen dunkleren Fraktionen durchaus angemessen erschien) und so bspw. unsere Nachbarn, eine große Delegation aus Erathia beschloß, den Durchgang zur Burg, welcher durch ihr Lager führte, zu bewachen bzw. zu kontrollieren, wer dort hindurchlief. So wurden die Vertreter Etraklins genauso wie die gegenüber campierenden Almessiten mehrmals aufgefordert ihren Namen und den Grund für ihre "Durchreise" zu nennen. Da dies von einzelnen mehrfach und teilweise auch in ziemlich unangebrachtem Tonfall (aus Sicht der Würdenträger) eingefordert wurde, baute sich langsam eine gewisse Anspannung auf und die Information durch die Kontrollierenden, dass sich die Durchreisenden ja schließlich in Erathia befänden (nach dem Motto: "Wo wir sind, da ist Erathia!") führte dann entweder zu fassungslosem Kopfschütteln und zu einigen aufgebrachten Kerfrekern und Trawoniern. Diese interessierten sich nämlich sehr für das exterritoriale Gebiet mitten in Trawonien, während die Achenaaren dem relativ ruhig und neutral begegneten. Schon zu diesem Zeitpunkt stellte ich aber fest, dass ich irgendwie Probleme habe, so richtig in meine Rolle zu schlüpfen - mein Kopf war anscheinend mit anderen Dingen beschäftigt.

Nach einer relativ erholsamen Nacht, die aber durch den Sonnenschein auf das eigene Zelt ein hitziges Ende fand und einem gemütlichen Frühstück, zog ich mich zurück, um mich während der Mittagshitze an einem ruhigeren Ort auf meine Prüfung vorzubereiten. Die Verhandlungen zwischen den verschiedenen Delegationen, insbesondere zwischen den Bündnispartnern gegen das Dunkle Reich - also Trawonien, Kerfrek, Etraklin, Almessa u.a. - bekam ich deshalb nicht mit. Gegen Abend nahm ich dann doch wieder am Spiel teil und fand mich irgendwann in der Nacht feiernd im Lager der Kerfreker und verbrachte schöne Stunden bis in den frühen Morgen in der Taverne ... die Phase, wo ich wohl den meisten Spaß auf dem gesamten Con hatte.

Der nächste Tag begann wie der vorangegangene, nur dass ich mich zwischenzeitlich um Turnieranmeldung und Übungen zur Vorbereitung auf dasselbe beschäftigt. Zudem wurde die Etrakliner Delegation bspw. zu einer gemütlichen Teestunde eingeladen und insgesamt war eigentlich Entspannung angesagt. Leider fing sich meine Chefin im Verlauf des Tages einen Hitzschlag ein, der so heftig war, dass wir schließlich gegen Abend ins Krankenhaus gefahren wurden, um diesen zu behandeln. Nach zwei Infusionen und einigen Gesprächen mit den Ärzten konnten wir für die Nacht zurück auf die Burg. Als jedoch am nächsten Morgen meine Chefin nach wie vor über Kopfschmerzen und Übelkeit klagte, packte ich sie und unsere Sachen ins Auto und fuhr nach Hause.

Fazit: Wie gesagt, für mich persönlich war der Con ein völliger Reinfall, wofür ich niemand anderem außer mir die Schuld geben kann. Im Gegenteil - ich möchte mich bei meinen Mitspielern bedanken, die sich um schönes Spiel bemüht haben und hoffe, dass ich nicht störend aufgefallen bin. Besonderen Dank gilt den beiden Damen vom Ordo Solis (leider habe ich mir die Namen nicht merken können - der Krankenschwester und der italienischen Ärztin gelten diese Worte) für ihre schnelle und intensive Hilfe (insbesondere der souveräne Umgang mit mir nervösen Nervenbündel, das sicherlich nicht zur notwendigen Ruhe beitrug), als sich der Hitzschlag bei meiner Chefin abzeichnete, genauso an die Sanis aus den Kreisen der Achenaaren und Erathia sowie die Orga, die den Krankenhausshuttle übernommen hat.

Ich hoffe einfach, dass das nächste ZdR für mich erfolgreicher verläuft ...

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Das große Manöver
(23. - 26.06.05)

Es ist einfach mal schön, wenn ein Con so in der Nähe liegt, wie das große Hohenlohe Manöver - allerdings reicht auch etwas über eine Stunde Anfahrt, um sich eine fotographische Dokumentation der Anfahrt einzufangen (freie Interpretationen der Zahl 70 mag die Stadt Koblenz offenbar nicht - 85 ist einfach nicht drin!). Am weit abgelegenen Zeltplatz angekommen wurde schnell ausgeladen und das Auto weggestellt - alles völlig unkompliziert. Da die anderen bereits mittags gefahren waren, dauerte weder das Ausladen, noch das Aufbauen lange und so konnten wir nach einem ebenfalls sehr fix vollführten CheckIn uns ins InTime stürzen. So wurde zuerst Kontakt mit unseren Landsleuten, den Maschinisten, aufgenommen und die diversen anderen Teilnehmer in Augenschein genommen. Und schon da zeichnete sich ab, dass diese Feldlager etwas ganz besonderes werden würde - in der Abenddämmerung reihte sich ein wunderbares Delegationslager an das nächste. Erste diplomatische Gesprächewurden geführt und irgendwann vor Mitternacht kam es zur offiziellen Begrüßung - sowohl IT wie OT. Dabei wurde auch angemerkt, dass die SL IT als Büttel ansprechbar wäre - eine sehr gelungene Regelung, wie ich meine. Von der Manöverleitung (dem Cerdischen Fähnlein auf der einen und den Maschinisten auf der anderen Seite) wurde dann auch verkündet, dass am nächsten Morgen die Heerschau möglichst früh stattfinden und deshalb zur siebten Stunde geweckt werden würde sowie die ersten Manöverübungen erst gegen Abend abgehalten werden würden, um die größte Mittagshitze (und den damit potenziell verbundenen Ausfall von Kämpfern) zu vermeiden. Als wir in der Taverne saßen und nach einiger Zeit feststellten, dass es bereits auf die zweite Stunde des Morgens zuging, leerte sich unser Tisch so schnell wie selten.

Der nächste Morgen begann - wie angekündigt - früh. Nach einem leckeren Frühstück wurde sich aufgerödelt und dann ging es zur Heerschau. Die Etrakliner Delegation war mit sieben Leuten definitiv eine der kleinsten Fraktionen vor Ort, allerdings sollte sie eigentlich auch nur beobachten. Die Scriptorin Dana Leraste von den Nebelfalken (aka "Chefin" / "die mit DEM Hut" *g*) bemühte sich auch über die gesamte Veranstaltung, möglichst alles zu protokollieren - alleine bei der Präsentation der verschiedenen Gruppen war das schon eine Menge, hatten sich doch ca. 350 Teilnehmer eingefunden. Nach der Vorstellung wurden die Gruppen zwischen den beiden Manöverleitungen aufgeteilt (wobei sich die Etrakliner natürlich zu den Maschinisten gesellten) und eine erste Feldschlacht simuliert. Hier zeigte sich mir deutlich, warum die Vermeidung der Mittagshitze ein hervorragender Plan war - schon so habe ich meinen Ledergambeson völlig durchschwitzt und auf meinem Helm konnte man Eier braten. Nach diesem kurzen Gefecht wurde sich entsprechend schnell entrüstet ("Jetzt aber nix wie raus aus den naßen Klamotten!") und das Mittagessen zubereitet. Gegen Nachmittag fand sich dann die Gruppe der Anführer im Lager der Maschinisten ein und begann, dass weitere Vorgehen zu planen. So wurden die verschiedenen Waffengattungen in einzelne Gruppe aufgeteilt und eine Übung für den späten Nachmittag im (schattigen) Wald angesetzt. Hier wurden dann die einzelnen Gruppen zusammengestellt und trainierten gemeinsam verschiedene Angriffs- und Verteidigungsstrategien. Ein Großteil der Delegation aus Etraklin war dabei in der leichten Infantrie zu finden, ein kleinerer Teil bei den Bogenschützen. Auch wenn wir nur zur Beobachtung gekommen waren, so wollten wir uns doch die Übungen nicht entgehen lassen. Am Abend fand dann eine größere Feldschlacht zwischen den beiden Fraktionen statt, wobei mehrfach (feststehende, aber stets neu verteilte) Fahnen zu erobern waren. Dabei gewann jede Fraktion mindestens einmal, was m.E. für ein ausgeglichenes Verhältnis spricht. Die Nacht wurde wiederum zum gemeinsamen Feiern genutzt.

Der nächste Tag begann genauso früh wie der vorangegangene, stellte sich aber als weit weniger heiß heraus. Dafür gab es aber auch die Wettervorhersage, dass eventuell ein Unwetter über uns hereinbrechen konnte - eine Mitteilung, die mich dermaßen nervös machte, dass ich sie nicht für mich behalten konnte und im Lager verbreitete (ich hoffe, ich habe damit niemanden die Laune verhagelt, zog doch die Unwetterfront glücklicherweise an uns vorbei, ohne uns zu behelligen). Nachdem die Temperaturen sich also wesentlich gebessert hatten wurden die morgentlichen Verteidigungsübungen zeitlich deutlich ausgeweitet und die Etrakliner stritten mal auf der einen, mal auf der anderen Seite mit den verschiedensten Gruppen zusammen. Gegen Nachmittag standen wiederum kleinere Übungen im Wald an, wobei das "zufällige" Aufeinandertreffen von kleineren Gegnergruppen in mehreren Durchgängen simuliert wurde. Gegen Abend gab es dann noch mal mehrere große Feldschlachten (wobei nicht nur mein Ritter Tius den Eindruck gewann, dass der Lerneffekt von den vorherigen Manöverübungen nur bedingt nachhaltig war), bei denen sich Tius zwei mal zu Duellen hinreißen ließ ... und beide verlor. Entsprechend folgte darauf noch eine Trainingsstunde bei Meister Hagen Zornbrecht, bevor auch mein Ritter sich zum gemeinsamen feiern aufmachen konnte.

Fazit: Ein phantastischer Con! Das Lagerambiente war einfach phänomenal, Orga und SL absolut unkompliziert und das gemeinsame Spiel hat auch mit einer kleine Delegation viel Freude bereitet. Zudem habe ich mich gefreut, so viele bekannte Gesichter mal wieder zu treffen und neue (bzw. erstmalig IRL) kennenzulernen (eine Aufzählung würde den Rahmen sogar dieses langen Berichts sprengen - exemplarisch einfach mal vielen Dank an Koij für Chefins Hut und den "Sonnenaufgang über Tequilla"). Für die Hitze am Freitag konnte niemand was und ich fand den Umgang mit der Situation durchaus souverän. So ist einer der wenigen Kritikpunkt bei mir selber zu finden, da ich für meinen Geschmack (gerade am Freitagnachmittag) etwas zu häufig in Richtung OT-Blase unterwegs war - aber bei 35°C im Schatten fällt mir das Spielen eines ehrwürdigen Ritters schwer ... während einem gleichzeitig der Schweiß in Sturzbächen runterläuft. Auch waren einige Kämpfer etwas übermotiviert - ich habe insgesamt vier Kopftreffer kassiert, drei davon abgebremst (und damit entschuldbar - passiert im Kampf schonmal), aber einer hat mir echt das Nasal verbogen und selbst mit Helm noch reichlich gezwirbelt ... passiert, muss aber nicht sein.
Die Grundidee aber war genial, schon weil man seinem Gegenüber auch im Spiel (also als Charakter) mit einem Lächeln begegnen bzw. bekämpfen konnte (ohne aus der Rolle zu fallen) und sich "Niederlage" und "Sieg" (aufgrund der ausgewogenen Seitenverteilung) stets abwechselten. So hatte man die Möglichkeit, sich kennenzulernen, mal gemeinsam Seite an Seite zu kämpfen, sich dann wieder auf gegenüberliegender Seite wiederzufinden und viel voneinander zu lernen. Die Gewandung der Teilnehmer war m.E. weit überdurchschnittlich, das Ambiente grandios, es gab viele wunderschöne Spielszenen und, und, und ...

Um es kurz zu machen: Vielen lieben Dank an alle Beteiligten! Es war ein wunderschöner Con, jederzeit wieder!

 

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Condra 9 - "Unbekannte Mächte"
(07. - 10.07.05)

Der Beginn dieses Con war für mich ziemlich verkorkst - die Anmeldebestätigung hatten wir (meine "Chefin" und ich waren beide als NSC angemeldet) zwar bekommen, das umfangreiche (68-seitige) Plotbuch war aber wohl an uns vorübergegangen. Außerdem hatten sowohl meine "Chefin" als auch ich leider berufliche Verpflichtungen am Freitag (Con-Beginn war aber am Donnerstag) und noch dazu kein Auto. Da ich aber weiß, wie ärgerlich es ist, wenn NSCs ausfallen (sind ja immer knapp), habe ich der SL angeboten, dass ich zumindest am Donnerstagabend bzw. in der Nacht zur Verfügung stehe und bin entsprechend Donnerstag allein mit dem Roller schon mal in die Eifel bzw. in das Hüttendorf bei Bleialf gefahren (eine Strecke: 130 km). Dort angekommen hieß es erstmal kurzfristig eine (durch Vergiftung) wahnsinning gewordene Dorfbevölkerung zu spielen, die in dem Moment, wo die Spieler eintreffen, sich gegenseitig an die Gurgel gehen. So war es denn schnell um meinen Minenarbeiter geschehen und ich zog mich zurück in den NSC-Raum, wo ich mich zu einem Echsenwesen umschminken ließ. Diese Echsen waren auf der Suche nach ihren gestohlenen Eiern, die von den Dieben im Dorf versteckt worden waren und die zusätzlich die Echsen durch das Vergiften ihrer Nahrung (ähnlich wie bei den Dorfbewohnern) in Berserkerlaune gebracht worden waren. Danach hieß es den Rest des Abends für mich mit kleinen Trupps die Spieler auf Trapp zu halten - ein Riesenspaß (einfach Action!) ... auch wenn ich mir beim Anschleichen durch den Wald eine Frontallandung in die Brennesseln gönnte (stolpere und lande mit Gesicht und Händen zuerst mitten drin - soll ja gesund für die Durchblutung sein), einen heftigen Schlag zwischen die Beine bekam (absolut unglücklich - konnte aber niemand wirklich was für!) und zudem im Bach mein Paar Stiefel voll Wasser laufen ließ. Irgendwann, ein oder zwei Stunden nach Mitternacht bin ich dann zurück nach Köln gefahren, wo ich in den frühen Morgenstunden ankam, einige Stunden schlief und dann meinen Dienstverpflichtungen nachkam ...

Gegen Freitagnachmittag packten "Chefin" und ich noch einigen Kram zusammen und dann wieder ab in die Eifel, wo wir gegen frühen Abend eintrafen. Während "Chefin" als Kobold und "Beleuchtungshilfe" im Dungeon und bei Träumen mitwirkte, durfte ich als sogenannter "Sologeist" eines Nekaaners, genauer eines Hauptmanns, der seine Leute vor einigen Jahren bei einem Angriff auf das Dorf in den Untergang geführt hatte, weiterspielen. Dieser war nunmehr (wie einige andere Sologeister, die durch das Dorf spukten) unter der Kontrolle eines finsteren Elfenmagiers (der zu diesem Zeitpunkt bereits durch eine unwissende Spielertruppe im Dungeon befreit wurde) und suchte (so er denn für kurze Momente über einen eigenen Willen verfügte) vor allen Dingen eins - ein Ende seiner Existenz (hier vielen Dank an die Gruppe um die Magierin Ta-Hi - tolles Spiel mit Euch!). Allerdings war er (genau wie die anderen Sologeister) nur durch ein Duell Mann gegen Mann, auf Leben und Tod zu besiegen. Dieser Informationsfluß verstummte jedoch augenblicklich, als der finstere Elf aus seinem Gefängnis (einem geisterhaften Obelisken) befreit wurde. Nun stand der Nekaanergeist wieder vollständig unter der Kontrolle seines Meisters und zog mit diesem ab, während einige "normale" Geister die Spieler aufmischten. Die weitere Nacht über erfolgten noch einige Angriffe durch Geister, wobei ich in meinen NSC-Pausencharakter Asab Greif schlüpfte und bei einer Attacke der (durch die Fenster wirklich geisterhaft leise-!- hereinstürmenden) Geister in der Taverne der Kampf-SL half, dass nichts passierte. An dieser Stelle ein Riesenlob an alle Beteiligten - ich habe selten einen solch zivilisierten und ruhigen Kampf gesehen! ... und dies trotz der überraschenden und für die Charakter durchaus lebensbedrohlichen Situation! Danach tauchte ich als Asab mit seiner Begleiterin Mohre (aka "Chefin") wieder unter dem Tisch (unter dem er sich IT versteckt hatte) auf und half einigen ebenfalls unter Tischen und Bänken versteckten Spielerchars dabei, die diversen am Boden liegenden Tavernengäste vor dem Verbluten zu retten. Danach machte ich mich (ebenso wie die meisten anderen) auf den Weg ins Bett, um zumindest noch ein paar Stunden Schlaf abzubekommen ...

Der nächste Morgen begann mit einem höchst ungewöhnlichen Wegruf durch die SL: "Jungs und Mädels, es ist kurz vor 12 und wir bräuchten langsam ein paar NSCs mehr." Nicht nur ich habe mir da verwundert die Augen gerieben, dass es bereits so spät war. Also nix wie in die Klamotten gesprungen und ab in den NSC-Raum zum Briefing (zwischendurch noch ein leckeres Frühstück in der Taverne abgeholt). Wir spielten einen versprengten Rest der Nekaaner Truppen, die in Condra vor einiger Zeit besiegt worden waren (war wohl auf dem Condra 6 der Fall) und die nun nicht mehr nach Hause konnten, da andernfalls nicht nur sie, sondern auch ihren Familie die Schande der Niederlage zu tragen hätten. Diese Truppe hatten sich in der Zwischenzeit zu einer Mischung aus Söldnern und Weggelagerern entwickelt, lediglich ihr Hauptmann Quintus (gespielt von Carsten aka Hroc von den Geirangern) hatte ihnen mit einer "heiligen Mission" (so mit "im Traum erschien mir ein Avatar und trug mir folgendes auf ...") noch ein weiteres Ziel außer dem Überleben geboten. Jedoch hatte dessen erster Offizier Jago offenbar seine Probleme mit der Glaubhaftigkeit von Quintus, der in seiner Mission nach Meinung Jagos nach das Wohl der Männer aus den Augen verloren hatte. Schließlich (als sich Quintus offen für die Condrianer bzw. die Spielerseite bekannte) sagte sich Jago mit den Truppen von ihm los (das ganze spielte sich im Verlauf des Freitag und Samstagmorgens ab). So durften ich denn als Vertreter des Banners "Die gebrochene Klinge" unter ihrem (neuen) Hauptmann Jago den Spielern unsere Forderungen überbringen (u.a. Herausgabe des "Verräters Quintus") und ihnen andernfalls mit Waffengewalt drohen. Da die Spieler (wie von der Orga erhofft) nicht auf die Forderungen eingingen, kam es zum Kampf zwischen dem Banner und den Spielern im Dorf (die Orga hatte sich eigentlich eine offene Feldschlacht erhofft, aber offenbar bestand daran von Seiten der Spieler kein Interesse - ging auch so ...) ... und so fielen 30-40 Nekaaner (unter ihnen auch ich) nach Ablauf des Ultimatums über die Verteidiger her. Auch wenn die Nekaaner nicht den Sieg davon trugen, so lagen nach dem Angriff neben den Leichen des vernichteten Banner bis auf 2-3 Nichtkämpfer wirklich alle Verteidiger auf dem Boden und konnten sich kaum mehr rühren. Nach einer kurzen Verschnaufpause durfte ich wieder mit meinem Geisterhauptmann durch das Dorf strolchen, wieder auf der Suche nach einem Herausforderer (meinen Respekt an den Charakter aus den Reihen des Bärenclans, dessen unverhohlene Wut mit immer wieder begegnete - "Deine Seele retten? Soweit kommt´s noch!" *g*). Und gegen Abend kam dann, wie erwartet, der große Showdown. Der finstere Elf hatte sein Gefolgschaft versammelt, ein Blutritual im Kreis des geisterhaften Obelisken vorbereitet ... in diesen Kreis konnten die Spieler nur, wenn sie die 3 magischen Stelen im Wald zerstörten. Während also eine kleine Spielertruppe im Wald unterwegs war (gejagd von Drowgeistern),traten die anderen den Duellforderungen der "Sologeister" (sechs an der Zahl) entgegen und verteidigten (nach ihrem - je nach Duell - mehr oder minder glorreichen Sieg über diese) gegen die heranstürmende Geisterarmee das Dorf. Zwischen den Schlachtreihen (so man davon sprechen konnte) sammelte ein Trupp von "Geiern" (Geister mit venezianischen Karnevalsschnabelmasken, die wirklich im UV-Licht sehr bedrochlich wirkten) mit einer Bahre gefallene Spielerchars ein und brachten sie in den Opferkreis um den Obelisken. Bereits nach der ersten Angriffswelle hatten sie 3 Leute (von 7 benötigten) in den Kreis geschleppt, nach der zweiten Angriffswelle fanden sich dort schon 6 ... und mir wurde mehr als mulmig ("Scheisse! Wir gewinnen ... das gibt einen WipeOut!"). Aber schließlich schaffte es der Waldtrupp doch noch, die letzte Stele zu zerstören, sich mit den Verteidigern zu vereinen und dem Blutritual samt Elfen ein Ende zu bereiten. Allerdings schaffte es dieser vorher, zwei Opfer zu töten (u.a. den Charakter vom Bärenclan, der meinem Geist mit so viel Hass begegnet war) ... so war es für die Spielerseite durchaus ein tragischer Sieg, was man auch an den betretenen Stimmung nach dem blutigen Sieg merken konnte. Die Beerdigungszeremonie tat dort ihr übriges. Allerdings hielt dies alle nicht davon ab, später im Verlauf der Nacht auf den Sieg, aber auch die Opfer anzustoßen und gemeinsam mit Asab und Mohre den Con in einer schönen Feier ausklingen zu lassen.

Sonntag wurde dann bei einem Mit-NSC (Danke an Carsten) das Gepäck und meine "Chefin" im Auto untergebracht, bevor ich mich die 130 Kilometer Richtung wieder mit meinem Roller heimwärts bewegte.

Mein Fazit: Absolut geil!
Nach dem (für mich persönlich) holprigen Einstieg und obwohl die Location ebenfalls eher durchschnittlich war (insbesondere die von innen beschmierten Hütten waren doch ein wenig unambientig), entpuppte sich dieser Con (nicht nur für mich) trotz des eher "klassischen Plots" als absolutes Highlight! Die Kämpfe - ob als Geist, als Nekaaner oder als Echsenwesen - machten eigentlich allesamt Spaß (trotz des ein oder anderen unglücklichen Treffers und dem ein oder anderen "Niemalsumfallers"), die diversen Nebenplots waren durchweg stimmungsvoll und schön gespielt, genauso wie die Träume, die ich so mitbekommen habe (auch wenn ich bei meinem aus Versehen bei dem Befehl "Die Truppe hat abmarschbereit zu sein ... in genau einer Stunde!" eine Geste gemacht habe, als würde ich auf eine Uhr gucken - verdammte Reflexe *g*). Ich habe viele schöne Spieleraktion gesehen. Ganz besonders hat mir das Duell zwischen Tom dem Gaukler (aus Grenzbrück, der vorher ausgiebig geübt und sich auch von allen Mitstreitern mit einem "Lebt wohl!" verabschiedet hatte, nicht erwartend, dass er das Duell überlebt) und dem Elfensologeist (gespielt von Schorsch von den Geirangern) gefallen - das war eher ein Tanz der Klingen als ein Kampf! Ein fantastischer Anblick ... auch wenn leider nicht alle Duelle so abliefen. Die Endschlacht machte auf mich einen runden Eindruck. Der Sieg der NSCs war möglich (und wäre auch fast erfolgt), konnte aber in letzter Sekunde verhindert werden (das war keine SL-Entscheidung, sondern Spielertiming!). Mein explizites Lob an den NSC, der als finsterer Elf fast eine Stunde ritualisiert hat - das war schaurig schön! Und die Stimmung nach der Schlacht, die wenigen stehenden Chars, die vielen verletzt auf dem Boden liegenden und vor allem die unendliche Trauer um die verstorbenen Opfer (beide haben m.W. eine Wiederbelebung von Spielerseite angeboten bekommen - wobei der Bärenclaner soweit ich weiß explizit abgelehnt hat) ... es wirkte einfach episch und ich bekomme jetzt noch eine Gänsehaut, wenn ich darüber nachdenke und schreibe!
Die Stimmung bei den NSCs (einige bekannte und viele neue Gesichter), die Motivierung durch die SL (sei es durch jederzeit verfügbares Softdrinks und Süßigkeiten oder aufmunternde Briefings) sowie das durchweg gut Essen (das Catering war durchschnittlich, aber durch die Ergänzungsangebote der Tavernencrew wurde es erstklassig - viel Obst, Nachtischvarianten, Frühstückauswahl und überhaupt Futter rund um die Uhr rettet mir als Vegetarier auch das maue fleischlose Angebote) machen den Con dann durchweg rund.

Nachdem zwischen meinem letzten Condra-Besuch (Condra3) und dem Condra9 einige Jahre lagen, werde ich wohl versuchen, beim nächsten direkt wieder dabei zu sein! Es war wirklich zu schön ...

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Rattenfänger IV "Rats can dance"
(02. - 04.09.05)

Zum Rattenfänger ging es mit unseren Geiranger-Charakteren. Ich hatte mich schon sehr darauf gefreut, mal wieder in die Rolle des Ansgar Svensson zu schlüpfen. Erst auf dem letzten Kilometer vor dem Con-Gelände fiel mir auf, dass es sich um dasselbe Con-Gelände handelte, wie auf dem wenige Monate zuvor besuchte Große Manöver - ein gutes Vorzeichen also. Wir trafen gegen 17 Uhr ein, bauten unsere Zelte auf und danach ging es zum völlig unkomplizierten Waffen- und CharakterCheckin. Nach einem sehr leckeren Essen (die auf dem Grill gekochte Lasagne war dabei in so reichlichem Umfang vorhanden, dass wir einen Teil der restlichen Spielerschaft auch damit versorgen konnten) hieß es dann langsam in die Gewandung zu schlüpfen. Gegen 22 Uhr erfolgte dann die SL-Ansprache und die IT-Anreise.

Kurze Zeit später fand sich Ansgar zusammen mit seinem Hetmann und einigen Begleitern von der Gruppe des Phoenix sowie Hebrasils (wir hatten uns zur Allianz freier Schwerter zusammengetan) in der Taverne wieder. Hier wurde er mit einer äußerst bunt zusammengestellten Tavernenbedienung konfrontiert - u.a. eine Kobolddame, eine Halbkatze und eine, die von sich behauptete, früher ein Drache gewesen zu sein. Dies ist gegenüber einem Vinländer (wo immerhin ein Teil der Bevölkerung Anhänger der Drachen ist) eine ziemlich gewagte Behauptung. So ernteten auch die Berichte über zwei Meter große und aufrecht gehende Ratten von Ansgar nur ungläubiges Kopfschütteln und er befürchtete schon, dass ihm sein erster Schluck des fremden Bieres wohl nicht bekommen wäre oder aber ihm eine Krankheit die Sinne rauben würde. Dummerweise konnte sich Ansgar kurze Zeit später mit eigenen Augen von der realen Existenz zumindest der großen Ratten bzw. Skaven überzeugen - diese erschienen plötzlich auf dem Gelände, errichteten unter dem Schutz eines Bannkreises etwas, das wie ein Schrein aussah, aber wohl eine Art Brutkammer darstellte. Bald darauf kam es zu den ersten Angriffen durch die Skaven, welche von verschiedenen Stellen in kleinen Gruppen immer wieder selbstmörderische Attacken durchführten. So machten sich Hroc und Ansgar daran, eine Passage in der Nähe ihres Zeltlagers zu bewachen - zuerst recht erfolgreich (Ansgar konnte einen sich an Hroc anschleichenden Skaven von hinten überraschen). Als dann ca. acht Skaven vor ihm aus dem Boden hervorbrachen, sah es reichlich bitter aus und Ansgar wurde schwer verletzt. OT hat es dummerweise 10min gedauert, in denen die NSCs mit gekreuzten Armen um mich herum standen und mir die SL erklärt, was gleich passieren würde (sie warteten wohl auch auf einen zeitgleich an anderer Stelle vorgenommenen Angriff) ... egal, war ein sehr eigenes Feeling dort zu sitzen in Erwartung des bevorstehenden Untergangs. Während der Attacke wehrte Ansgar sich so gut es ging mit seinem kleinen Rundschild, allerdings wurden seine Beine doch arg in Mitleidenschaft gezogen (je 2-3 Treffer pro Bein sind für einen Heiler echt übel). Nachdem die Skaven weitergezogen waren, kam relativ schnell Hilfe, die Wunden wurden provisorisch versorgt und zwei wackere Recken machten sich daran, den verletzten Ansgar zur Taverne zu schleppen, wo ein ebenfalls provisorisches Lazarett eingerichtet worden war. Leider kamen sie ganze 20 Meter weit, bevor eine neue Angriffswelle sie vertrieb und Ansgar sich selbst überlassen zu Boden fiel. Aber auch dieser Angriff ging vorüber und Ansgar, der immerhin keine weiteren Treffer abgekommen hatte (Kunststück, er lag auf dem Boden und hat sein Möglichstes getan, um nicht aufzufallen), wurde von Mitstreitern an die Seite eines Zelts gezogen und die Wundverbände wurden unter seiner Mithilfe erneuert. In der Zwischenzeit ertönten "Heiler! Heiler!"-Rufe aus der ca. 50m entfernten Taverne verbunden mit der Information "Hier liegen fünf Verwundete! Wir brauchen Hilfe!" ... und kurze Zeit später "Hier liegen vier Verwundete und ein Toter! Vielen Dank, liebe Heiler!". Ansgar jedoch hatte dummerweise ganz eigene Probleme - mehr oder weniger bewegungsunfähig hockte er mit seinem Schild am Zelt gelehnt und versuchte seine Kräfte zu sammeln, um zur Taverne zu robben. In dem Moment warf der Boden kurz vor ihm eine schwer verletzte und hysterisch nach Hilfe rufende Frau aus. So machte sich Ansgar zunächst robbender Weise daran, die 5-10 Meter zwischen ihm und der Hilfsbedürftigen zu überwinden ... als erneut eine Gruppe Skaven über ihn hinweg stürmten und er sich ganz ruhig verhalten und das Gesicht in das Gras pressen musste, während einige Skaven quiekend um ihn und die Frau herumsprangen und an ihnen herumschnüffelten. Aber auch diese zogen irgendwann weiter und nur wenig später wurde er, zusammen mit der Dame von einigen Kriegern entdeckt und in ein notdürftiges Krankenlager geschleppt, wo sicherlich 20 Verletzte versorgt wurden. Nachdem seine Wunden von Leandra (aka "die olle Kräuterhexe", wie Ansgar sie auch zu nennen pflegt) versorgt worden waren und er ("der dumme Kurpfuscher/ Quaksalber", wie Leandra ihn bezeichnet) ein wenig Ruhe erhalten hatte, wurde er in sein Zelt gebracht und versuchte zu schlafen. Dies fiel - trotz der frühen Morgenstunden (muss so gegen 5 Uhr gewesen sein) - alles andere als leicht, gab es doch immer wieder kleinere und größere Skavenangriffe.

Am nächsten Morgen war für eine kurze Zeit ein wenig Ruhe eingekehrt, allerdings erschien diese nicht nur uns trügerisch. Nach einer Stärkung durch ein ordentliches Frühstück brach Ansgar mit einigen anderen Streitern in den Wald auf, weil wohl über Nacht einige Personen aus dem Lager entführt worden waren und diese nun befreit werden sollten. Was zunächst wie ein klassisch planloses Losziehen begann, zeigte nach einiger Suche dann doch Erfolg - nach der Abwehr eines Skavenangriffs erklärte sich ein gefangener Skavensklave bereit, zwei Kämpfer durch die Gänge der Skaven zu ihrem Versteck zu führen. Ansgar stellte den beiden Freiwilligen für ihren Kampf seine (leicht versteckbaren) Operationsutensilien zur Verfügung (immerhin fand sich später einer von beiden kernlosen Dolchen wieder) und trat dann mit dem restlichen Trupp die Rückkehr zum Lager an. Auf dem Rückweg wurden wir dabei von mehreren Skavengruppen attackiert und Ansgar wurde an der Hand verletzt (merke: Wenn man sich an jemanden von hinten heranschleichen kann, ist ein nicht unterdrückbarer Ruf wie "Kuckuck!" zwar lustig, aber auch sehr schnell sehr schmerzhaft *g*). Glücklich wieder im Lager angekommen, beratschlagte sich Ansgar mit seinen Mitreisenden, insbesondere den Heilern. Kurze Zeit später wurde in der Nähe ihres Zeltes ein Schwerverletzter, offenbar von "Warp-Steinen"-Abhängiger gefunden. Nachdem dieser - trotz Bemühungen der Heiler - verstarb und eine große Gruppe aufgebrochen war, um diese "Warp-Steine" zu suchen, machten wir Heiler uns daran, den just Verblichenen zu sezieren, um herauszufinden, was ihn letztendlich getötet hatte und wie man solchen Abhängigen helfen könnte. Eine IT sehr blutige und ekelige Angelegenheit, aber allen direkt Beteiligten (den Heilkundigen wie auch ihrem "Opfer") machte es viel Spaß (Kunstblut ist wirklich ganz was feines). Nach Abschluß dieser Untersuchung (sie endete mit den Worten "Ich pack jetzt den ganzen Kram wieder rein!") wurde der Verstorbene bestattet und die alchemistisch Begabten machten sich daran, dass Blut zu untersuchen. Ansgar konnte hierbei nur wenig helfen, stattdessen unterstützte er die Verteidiger des Lagers bei ihrer Abwehr der sporadischen Skavenangriffe. Diese Bemühungen währten allerdings nur kurz, wurde er doch beim Angriff auf einen Skaven von hinten von einem ihrer Bogenschützen in den Allerwertesten getroffen und als er versuchte, den "strategischen Rückzug" anzutreten, von Schwerthieben in den Rücken zu Boden geschickt. So war erneut das Krankenlager für Ansgar angesagt und immerhin konnten auf diese Weise einige Stunden Schlaf von der vergangenen Nacht nachgeholt werden.
Gegen späten Nachmittag war Ansgar wieder einigermaßen auskuriert und versuchte mit Hroc etwas Feuerholz zu besorgen. Dabei begegneten sie einem Paar Skaven und einer Truppe, die ihnen zwar unbekannt war, die jedoch die Rattenwesen mit einem Sturmangriff überwältigten, bevor sie weiter in Richtung Taverne zogen. Als Hroc und Ansgar einige Zeit später in das Lager zurückkehren wollten, sahen sie, dass gerade eine große Gruppe Skaven die Verteidiger attackierte und rannten hinein, um zu helfen. Nach einem kurzen Gefecht (wobei mein Medicus mal kurz einen Berserkeraussetzer hatte, als sein Hetmann von hinten angegriffen wurde) konnten die Skaven zurückgeschlagen werden, auch wenn Ansgar (wieder mal) am Arm verletzt wurde. Die diversen Verletzten konnte er nun leider kaum versorgen und so machte er sich zusammen mit Hroc daran, wobei dieser unter der Anleitung des Medicus die Wunden reinigte und verband. Während dieser Tätigkeit stellte sich heraus, dass Tyyni, die Heilerin aus Geiranger und Weggefährtin von Ansgar, verschwunden war. Leider blieb uns (da bereits eine Gruppe von Helden im Dungeon unterwegs war und einen Stein, der ihnen Zugang gewährt, mitgenommen hatten) nichts anderes übrigs als auf ihre Wiederkehr (bisher waren alle Gefangenen wiedergekommen - wenn auch schwer verletzt) zu warten und (als sie tatsächlich wieder erschien) ihre Wunden zu versorgen. Zwischendurch stellte sich die Truppe, die uns im Wald die Skaven vom Hals gehalten hatte, als eine Horde plündernder Räuber heraus, die damit dummerweise in der Nähe unserer Zelte begannen - diesem Treiben wurde aber schnell Einhalt geboten. Ein weiteres Problem, das sich stellte, war der Umstand, dass wohl einige Verteidiger und ehemaligen Gefangenen mittlerweile von den Warp-Steinen abhängig geworden waren. Diese von ihrer Sucht zu heilen, erforderte alle Kapazitäten der anwesenden Heiler- und Alchemistenschar (naja, immerhin bei uns rund 5 Leute). Während wir uns um dieses Problem kümmerten, ging ein größerer Trupp los in den Wald, um den Skaven irgendwelche Dinge für plotrelevante Artefakte abzujagen. Die oben erwähnte Brutstätte sollte nämlich einige Skaven-Elitekämpfer/-dämonen hervorbringen, welche von der Rattenkönigin (die zu töten ein Großteil der anwesenden Streiter im Vorjahr nicht gelungen war und die nun endlich beseitigt werden sollte) gesäugt wurden. Die Gefangenen wurden durch Absaugen ihres Blutes quasi als Futterquelle für die Königin verwendet, die der Säugungsvorgang extrem schwächte. Ziel der Aktivitäten auf unserer Seite war es, die Halsbänder, mit denen die Königin nach dem "Schlüpfen" der Brut die Wesen kontrollieren wollte, so zu verändern, dass diese nicht mehr ihren und nach Möglichkeit unseren Befehlen gehorchte. Leider war aber der erst Trupp, der in den Wald stiefelt, zu klein und so waren alsbald panische "Heiler! Heiler!"-Rufe aus dem Wald zu hören. Ansgar machte sich entsprechend in den Wald auf und bemühte sich, die Verletzten soweit zu versorgen, dass sie zumindest ins Lager gebracht werden konnten. Immerhin konnten die Skaven - nach Eintreffen der Verstärkung - zurückgeschlagen werden.
Wieder im Lager angekommen, begann die Planung der Verteidigungsschlacht des Lagers gegen die Skaven, die nach Ausschlüpfen der Bestien erwartet wurde. Diese zogen sich sehr lang hin und lange nach Sonnenuntergang saßen Ansgar, Leandra, Lira und einige weitere Heiler im improvisierten Lazarett ... und warteten ... und sangen (wohl auch um die Furcht angesichts der sich abzeichnenden Niederlage zu verdrängen - zumindest ließen die spärlichen Verteidigertrüppchen nicht gutes erhoffen) ... und warteten ... bis irgendwann tatsächlich die Schlacht begann und die Heiler ihre Arbeit unter dem Schutz einer ganzen Gruppe von Kämpfern und und unterstützt durch eine Truppe von Trägern für die Verletzten leisten musste. Die Schlacht verlief ziemlich konfus und irgendwann hieß es, die Skaven wären zurückgeschlagen worden ... voller Erschöpfung machten wir uns auf den Rückweg zum Zelt, ließen um das Lagerfeuer sitzend ein, zwei Flaschen Met kreisen, besprachen die Erlebnisse der letzten Stunden und legten uns dann schlafen ...

Mein Fazit:
Als ein durchaus guter Con wird mir zumindest der Rattenfänger in Erinnerung bleiben.
Allerdings folgte auf die unglaublich spannende, aufreibende und vor allem vielversprechende Nacht von Freitag auf Samstag ein eher zähfliessender Samstag und eine ziemlich verkorkste Endschlacht, die wohl im Endeffekt aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse mehr oder minder abgebrochen bzw. über einen Zweikampf entschieden wurde.
Ich selber habe ziemlich selten als Heiler binnen kurzer Zeit so viel gearbeitet, so viele Kilometer zusammengelaufen und vor allem auch kämpferische Niederlagen eingesteckt wie auf dem Con - über wirkliche Langeweile konnte ich mich eigentlich nicht beklagen. Allerdings habe ich auch einen Großteil des Samstagmittag und -nachmittags schlafend verbracht, so fertig war ich, und nach der sehr späten Endschlacht ging bei mir auch leider kaum noch was. An einigen Stellen war das Fantasy-Niveau für meinen Geiranger-Charakter (mit anderen wäre das weniger problematisch gewesen!) etwas arg hoch (wobei Ansgar etwa die Tavernentruppe einfach als nette Verrückte mit einem gewissen Hang zum Größenwahn abgetan hat) und einige Charakterkonzepte auf Spielerseite (die etwa das Ausspielen von Treffern vollständig unnötig machen - wenn ich das richtig verstanden habe) sind auch nicht so mein Fall - aber egal, ich hatte definitiv meinen Spaß, gerade mit vielen meiner Mitspieler.
Dies lag zum einen an der netten Truppe, mit der ich unterwegs war, die (als einige der wenigen Heilkundigen auf dem Con) reichlich zu tun hatte und die viel Spaß am gemeinsamen (Heiler-)Spiel hatte (nicht wahr, Leandra, "olle Kräuterhexe"?) - auch wenn wir manches Mal für meinen Geschmack (etwa am Samstagnachmittag, den ich dösender Weise erlebte) die ein oder andere OutTime-Blase zu viel hatten.
Auch muss ich sagen, dass mir der absolut größte Teil der anwesenden Gruppen durchaus positiv aufgefallen ist, insbesondere die benachbarten Barbaren (auch wenn man sie nicht so nennen durfte) mit den beiden genialen "Gesangseinlagen" sowie deren wildesten Vertreter (der Tyyni so erschreckt hat, dass sie vor ihm wegrannte und so in die Gefangenschaft der Skaven geriet) fand ich bemerkenswert. Es gab sehr viel Informationsaustausch zwischen den Gruppen und vor allem auch ziemlich viel Zusammenspiel - auch wenn ich unseren letztendlichen "Sieg" trotzdem eher auf "good will" der SL zurückführe ...
Die NSCs, mit denen ich konfrontiert wurde, haben sich durch gutes Trefferausspielen und gutes Kampfverhalten ausgezeichnet. Den Reaktionen mancher meiner Mitstreiter konnte ich allerdings entnehmen, dass es da wohl auch Ausnahmen gab ... oder aber manche auf "unserer" Seite überreagiert haben - das kann ich mir durchaus vorstellen, aber nicht wirklich beurteilen! Insbesondere die Endschlacht muss einiges an harten Schlägen und Kopftreffern (wahrscheinlich auf beiden Seiten!) mit sich gebracht haben.
Richtig toll fand ich allerdings die Organisation des Lazaretts bei der Endschlacht - für einen solch spontan zusammengewürfelten Haufen hat das phänomenal geklappt! Ich kann insgesamt für mein Zusammentreffen mit den NSCs nur festhalten: Ich habe viele tolle Kämpfe am eigenen Leib erlebt und kann mich nur bei den NSCs für ihr Spiel bedanken. Wirklich schade fand ich, dass wir abgesehen von den Kämpfen mit den Skaven (und unserer persönlichen Sezierstunde - hier noch mal ein Extradankeschön an den Mitspieler auf NSC-Seite!) keine Möglichkeit hatten, mit den NSCs zu interagieren ...
Die SL habe ich als extrem engagiert, bis zur völligen Erschöpfung werkelnd und vor allem einige, durch den Locationverwalter verursachte Widrigkeiten bekämpfend erlebt - meinen Respekt für die erbrachte Leistung.
Bleibt zu sagen, dass es ein schöner Con war, mit einem sehr guten Freitag und einem etwas mauen Samstag und ich würde - wenn es sich denn ergibt - durchaus gerne auf einen weiteren Rattenfänger gehen ...

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R.d.A. 24 - "Drei Tage im September)
(16. - 18.09.05)

Der Freitag begann denkbar kompliziert - musste ich doch von einem dienstlichen Termin in Hamburg über Köln nach Frankfurt bzw. genauer nach Petterweil anreisen. So kam ich erst gegen kurz nach 23 Uhr auf dem Con-Gelände Lilienwald an ... nach einer kurzen Suche nach der SL, die mit der IT-Anreise der anderen Spieler beschäftigt war, konnte ich mit meinem Halbork Tulac anreisen. Dieser traf den auch kurze Zeit später, unbehelligt von Gegnerscharen oder ähnlichem an einem Gasthof ein, wo er von einem Butler namens James empfangen wurde. Tulac war allerdings mit einer komischen weißen Binde versehen, deren Sinn und Zweck sich dem Halbork allerdings nicht direkt erschloß. Zum Glück fand er kurz darauf seine Mitsöldner, die Blades. So erfuhr Tulac von seltsamen, schwarzen Schattenwesen, die diese beschützt hatten, während sie ein Haufen aus Clowns, Vogelscheuchen und anderen obskuren Gesellen angegriffen hatte. Besonders empörte ihn, dass ein Clown offenbar seinen Schützling, die Goblindame Ping mit einem riesigen Lolli zu Boden geschlagen hat. Als kurze Zeit darauf - wie vom Butler angekündigt - zuerst die Schattenwesen erschienen (sehr still, nur der Anführer - "der Doktor" - sprach) und danach folgend die Clown&Co.-Schar mit ihrem Chef (namens "Jester") erschien, wurde klar, dass die Binden ein Zeichen dafür waren, welche von beiden Seiten einen erwählt hatte, um für sie ein Duell zu entscheiden. Tulac interessierte das aber nicht wirklich, vielmehr war er auf der Suche nach demjenigen unter dem närrischen Volk, der Ping geschlagen hatte. Als er diesen fand, hielt ihn aber sein Hauptmann Darius (mit den Worten "Nicht jetzt!") zurück und so kündigte Tulac dem Clown nur an, dass sie sich bald im Kampfe messen werden. Offenbar war dies dann ausschlaggebend für einen Magier auf der Seite des Jesters, Tulac mit Blindheit zu belegen und der Rest der Truppe prügelte ihn zu Boden. Damit war der Abend für den Halbork dank seiner Verletzungen erledigt und ich konnte mich nach dem anstrengenden Tag in´s Bett begeben.

Der nächste Tag begann genauso komisch, wie der vorherige angefangen hatte - die schwarze Truppe des "Doktors" erschien, prügelte sich durch die Mitstreiter mit den orangen Armbändern (wogegen die mit den weißen unbehelligt blieben) und trugen Hauptmann Darius auf, sich um einen Garten voller komischer, silbriger Blumen zu kümmern. Auch wenn Tulac von dieser "Elfenarbeit" nicht besonders begeistert war, so verbrachte er doch den Vormittag damit, unter mürrischen Kommentaren diesen Garten zu bewachen. Gleichzeitig zogen diverse Heerscharen in das umgebende Gelände auf der Suche nach Hinweisen, was genau passieren würde. Tulacs triste Wache wurde von seinen Begleitern aufgehellt und ab Mittag durch eine komische Bude, die James in der Nähe des Gartens eröffnet hatte und in der man Bälle durch ein Loch werfen musste ... leider allerdings nur, wenn man vorher dem Butler ein Glöckchen überreicht hätte. Trotz vieler Alternativangebote (u.a. Pings Glockenspiel, Tulacs "höchstmagischen Koboldstein von und zu Esbornia" etc.pp.) ließ sich James nicht beirren und nach einer Stunde ohne Glöckchen schloß er die Bude wieder. Kurz danach kriegte wir bei unserer Gartenwache "Besuch" von der Truppe des Jesters, die wir leider - trotz aller Bemühungen - nicht vom Betreten und Verwüsten des Gartens abhalten konnten. Tulac versuchte wieder "Mr. Lollipop" (der Ping am Vorabend geschlagen hatte) zu einem Duell zu stellen - wurde aber von Pantomime und Magier in die Zange genommen und schließlich, bereits blind und verletzt vom Clown mit dem überdimensionalen Lollipop umgehauen. Sofort fanden sich aber einige Recken, die den Halbork beschützten, mit Hilfe von Magie wieder notdürftig auf die Beine und ein wenig abseits an einem Baum in Sicherheit brachten. Diese vermeintliche Sicherheit hielt allerdings nicht lange, denn kurz darauf fand eine Tierwesen mit Rüssel den auf zittrigen Beinen stehenden Tulac und schickte ihn endgültig zu Boden. Bei der hiernach einsetzenden Hilfsaktion bekam Tulac einen (wirkungslosen, aber leckeren) Heiltrank und wurde schließlich in die Taverne gebracht, wo er irgendwo zwischen Schmerzen und (magie- und heiltrankbedingter) Halluzination hin und her driftete. Im Garten hatte der Jester inzwischen giftspriztende Blumen gepflanzt, die dann wiederum erst (bewegungsunfähige) Opfer in den Reihen der Blades und dann unsere Alchemisten forderten. Tulac stand irgendwo dazwischen und bot allen, die es wollten oder nicht Wasser an ...
Kurze Zeit später waren offenbar einige Glöckchen aufgetrieben worden und Jesters Ballerbude wieder offen - alle Beteiligten hatten viel Spaß dabei, die Bälle durch die vorgesehene Öffnung zu werfen und als Preis zogen sie ... Namen, die mit der Nummer der Glocke in Verbindung gebracht wurde. Tulac überforderte das (nicht nur verwirrungsbedingt) etwas, aber Ballwerfen ist offenbar nicht nur für ihn ein Riesenspaß. Gegen Abend fanden sich dann auch Mitglieder der "orangen" Fraktion wieder in der Taverne ein, ihnen fehlten offenbar "Fläschchen mit schwarzer Flüssigkeit". Es musste nämlich nicht nur Glöckchen für jedes Mitglied der "weißen" Fraktion, sondern eben auch Fläschchen für die anderen gefunden werden. Man versuchte sich gegenseitig zu beraten und zu helfen, diskutiert und palaverte ... und ich gönnte mir (da Tulac ohnehin nicht mehr wirklich kampffähig war) eine Flasche Bier und eine Shisha. Sehr dynamisch wurde die Szenerie, als Tulac zu Beginn der Nacht Ping schwer verletzt auf einer naheliegenden Wiese fand, wie sich herausstellte von Mitgliedern der "orangen" Fraktion umgehauen, um eine Aufgabe zur Erlangung der letzten Fläschchen zu erfüllen. Tulac verfiel in völlige Raserei (auch wenn ich OT definitiv nicht gekämpft hätte - rumbrüllen konnte ich ja trotzdem) und er war offenbar nicht der einzige ... die Taverne wäre jedenfalls beinahe in Blut gebadet worden, hätten nicht die "Ping-Umhauer" den Rückzug angetreten.
Nachdem nach dieser Aufregung wieder Ruhe eingekehrt war, stellte sich heraus, dass alle Anwesenden nun jeder zu einem Duell antreten musste, um zu entscheiden, ob die Fraktion des Jesters oder die des "Doktors" die überlegene bzw. siegreiche wäre. Tulac kam nicht so ganz hinter die Logik des ganzen, gewann aber überraschend sein Duell gegen einen Schatten. Da diese ganze Geschichte aber einige Stunden in Anspruch nahm, war hiernach nur noch Matrazenhorchdienst angesagt.

Mein Fazit:
Riesenlob an die fantastischen NSCs, insbesondere die (auch für meine Art von Humorverständnis, das manchmal etwas konservativ ist) geniale Jestertruppe! So wurden selbst die beinahe vierstündige Duellveranstaltung bei Eiseskälte nicht langweilig! Phänomenal! Vielen Dank an Sabine und Dirk für das gute und (auch für uns Vegetarier) mehr als ausreichende Essen. Der SL meinen Dank für einen souverän gemachten Plot, insbesondere an Boris für die (wenn auch als Schiedsrichter nicht ganz so authoritäre) Rolle des Butler James. Danke auch an Jeffreys Inn für die ambientige Taverne ... auch wenn ich am Samstag gerne mehr Zeit mit Trinken und Shisha-Rauchen verbracht hätte und so leider nur kurz in den Genuß der Atmosphäre einer gut geführten Taverne kam!

Danke auch an alle Kämpfer für zumeist schöne Kämpfe. Mir sind jedenfalls kaum Beschwerden über harte Schläge untergekommen, ich selber habe nur einen unglücklichen Treffer abgekommen (das der weh tat lag nicht am Schlag, sondern an einer etwas ungünstigen Kinn-Rüstungsteil-Nähe) - auch wenn bei vereinzelten Duellen bei mir der Eindruck entstand, dass diese in Hinsicht auf gegenseitige Rücksichtnahme noch verbesserungsfähig wären ...

... und genau in der Hinsicht auf die "gegenseitige Rücksichtsnahme" habe ich wohl auch einen fetten Bock geschossen - bei der "Ping wird umgehauen und danach zusammengeflickt"-Aktion ist mir der Tulac mit seiner aufbrausenden und emotionalen Art etwas durchgegangen. Klar könnte ich was erzählen von wegen "konsequentes Spiel", blabla .... Scheiß drauf! Hätte die andere Fraktion nicht den Rückzug angetreten (und damit auf ihr "konsequentes Spiel" verzichtet) wäre die Sache volll in die Hose gegangen! Es ist insgesamt einfach dumm gelaufen - nicht zuletzt haben auch Missverständnisse und unglückliche Umstände (Wie schwer ist die Verletzung? Wer hat Tulac eigentlich darauf aufmerksam gemacht, dass Ping hinten auf der Wiese liegt? etc.) dazu geführt, dass es überhaupt so weit kam.
Vielen Dank an dieser Stelle für die klärenden Gespräche in der Nacht von Samstag auf Sonntag sowie Sonntagmorgen!

Leider ist es wohl diese verkorkste Situation, die bei mir einen faden Beigeschmack im Rückblick auf den Con hinterläßt. Dass ist insbesondere deshalb schade, da es ansonsten ein erstklassiger Con war - die NSC waren (wie gesagt) phantastisch, das Essen gut, das Zusammenspiel auf SC-Seite funzte, die SL/Orga unkompliziert erreichbar und freundlich ... und überhaupt: Vielen Dank an alle Beteiligten!
Man kann sich aber leider so wie ich auch selber das Leben schwer machen ...

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L.o.P. XVIII - "Das Rückgrat des Königs"
(02./03.10.05)

Da dieser Con-Bericht auch als IT-Info für meine Mitspieler von den Geirangern, die ich auf den L.o.P. XIX nach Danglar begleiten darf, will ich ihn mal in einer etwas anderen Form verfassen ...

Wind und Regen stürmen durch die offene Tür, durch die sich der Vinländer Ansgar in die Taverne zwängt, bevor er sie mit einigem Kraftaufwand wieder schließt und die Naturgewalten wieder aussperrt. Einen kurzen Moment sieht er sich um, gewöhnt seine Augen an die Beleuchtung des Schankraumes, in dem er sich nun befindet. Nach einigen Augenblicken des Umsehens findet er die Gesucht - dort an einem Tisch sitzen sein Hetmann Hroc, sein Mitstreiter Koij und seine Wegbegleiterin Tyyni. Hrocs wachsames Auge erspäht ihn und er winkt dem Neuankömmling zu. Ansgar windet sich an den im Weg stehenden Gästen vorbei, wobei ihm die diversen Beutel und Taschen, die er mit sich herumschleppt, etwas hinderlich sind. Er nimmt neben Tyyni auf der Bank Platz und berichtet - ohne sich lange mit einer Begrüßung aufzuhalten - dem ihm gegenüber sitzenden Hroc aufgeregt folgendes:
"Du hattest Recht, Hroc, verdammt Recht. Ich verstehe nicht alles, was mir in den letzten Tagen widerfahren ist, aber ich habe den Eindruck, dass wir hier wahrlich an der rechten Stelle sind, um unser Schicksal wieder unter einem günstigeren Stern wandeln zu lassen. Danglar hat mehr Feinde, als ich mir bei meinem letzten Besuch mit Koij und Tyyni hier hab träumen lassen! Aber als wenn schon die Wiedergängen, deren Beseitigung uns einen guten Grund gaben, um Danglar zur Seite zu stehen, nicht bereits Anlass genug wären, diesem Land zu helfen ... nein, es gibt noch viel mehr! Aber lasst mich ... der Reihe nach berichten ..."
Er holt einen Moment lang tief Luft, beginnt zu husten und ringt einen Moment lang um Luft. Koij, der neben Hroc sitzt, reicht dem keuchenden Medicus seinen Humpen mit Bier, den dieser dankbar entgegen nimmt und mit einem tiefen Schluck leert.
"Ah, viel besser. Danke Koij! Also, wie vereinbart bin ich vorangereist um Land und Leute besser kennenzulernen, vor allem aber, um einen ersten Eindruck von den möglichen Gegner sowie auch von unseren Mitstreitern zu gewinnen. Ich traf in einem kleinen Lager auf den zukünftigen Anführer unserer kleinen Streitmach, Geoffrey. Dieser erklärte uns, das sie eine Expedition in die drei Tagesmärsche entfernte Ruine einer Magierakademie unternehmen wollten. Ja, du hörst richtig, Hroc - eine Magierakademie! Offenbar waren es vor einigen Jahrhunderten die Magier Danglars, die sich entschlossen, die Toten wieder auf Erden wandeln zu lassen, um den scheinbar unbesiegbaren Waldfürsten zu vernichten. Dieser Waldfürst stellt übrigens - wie mir ein mitreisender Gelehrter auf der langen Wanderung ausführlich erklärte - eine Inkarnation des Täuschers dar! DES TÄUSCHERS, Hroc, DES TÄUSCHERS! Ich war fassungslos, als der Gelehrte mir davon berichtet und auch auf mehrere Nachfragen immer wieder bestätigte, dass es sich um ein dämonisches Wesen handelt, welches der Täuscher genannt wird. Ich verstehe nicht, was dies zu bedeuten hat und sicherlich wäre es sinnvoll, Leandra zu diesen Vorkommnissen zu befragen - aber uns fehlt die Zeit, Danglar fehlt die Zeit ... aber weiter in meinem Bericht. Entschuldige meine Aufregung, die mich abschweifen lässt, aber ich kann es immer noch nicht fa...."
Tyyni stubst ihn mit dem Ellenbogen in die Seite und sieht ihn mit einem entnervt-auffordernden Blick an, den wohl nur sie zustande bringt und den Ansgar sofort zu deuten weiß.
"Nun, diese Magier hatten die Wiedergänger belebt und diese rangen die Armee des Waldfürsten nieder. Der Anführer war ein Flagaht oder so, ich kann mir Namen so schlecht merken ... und er hatte drei Offiziere oder so etwas ähnliches. Sein Untotenheer siegte und verging - wie es die Magier vorgesehen hatten - wieder zu Asche. Dafür war wohl sowas wie ein Fluch verantwortlich, der mit der Niederschlagung des Waldfürsten auch die Vernichtung der Untoten einherbrachte. Gleichzeitig war dieser Fluch aber wohl so gestaltet, dass der Anführer, sein Offiziere und alle, die sie befehligten wieder auf dem Antlitz der Erde wandeln würden, sollte die Armee des Waldfürsten neu erstehen. Die Magier aber, die mit der Erschaffung des Untotenheeres gegen die Gesetze Danglars verstoßen hatten, sind hingerichtet worden - entweder durch eigene oder durch fremde Hand. Seither sind Magier in Danglar nicht sonderlich gerne gesehen ... ist ein bißchen wie zuhause, allerdings hat das Volk in Danglar erst diese grauenhafte Erfahrung machen müssen, um zur Vernunft zu kommen. Jedenfalls scheinen in den letzten Monden oder Wintern die Kräfte des Waldfürsten erstarkt zu sein - und mit diesem Phänomen verbunden, wurde auch auf einmal wieder Widergänger gesichtet. Insbesondere die Sichtung einer der untoten Offiziere führte dazu, dass vermehrt Untersuchungen in dieser Richtung unternommen wurden. Dabei stellte sich heraus, dass dieser Untotenanführer versucht, den Fluch aufzuheben, der ihn nach der Vernichtung des Waldfürsten zurück in sein modriges Grab bringen würde. Dies zu unterbinden war nun der Auftrag des kleinen Stoßtrupps, denn an der genannten Ruine der Magierakademie - so vermuteten die Gelehrten - würde dieser ehemalige Flagaht wohl versuchen, sich dieses Fluchs zu entledigen. So machten wir uns denn auf den Weg, der drei Tage Reisezeit in Anspruch nahm und in der ich von einem Gelehrten namens Rugos oder so eine Menge über das Land sowie seine Bedrohungen erfahren konnte. Wenige Stunden vor der Akademie stießen wir auf etwas Ungewöhnliches - eine Priesterin der Dreieinigkeit, gebeugt über ein helles Artefakt, umgeben von seltsamen magischen Strahlen, die sogar Metall zerschnitten ... schau dir nur die Bruchstücke meines Dolches hier an."
Etwas missmutig legt Ansgar die Reste eines Dolchs auf den Tavernentisch, der kurz unter dem Griff sauber zerschnitten wurde, bevor er fortfährt.
"Mit reichlich Mühe konnten wir sie befreien. Das Artefakt stellte sich dabei als eines von vier Siegeln heraus, die wir zerstören mussten, um diese unseeligen Untoten davon abzuhalten, den Fluch zu brechen. Bevor wir aber uns auf die weitere Reise begeben konnten, trafen zwei weitere Mitstreiter ein - allerdings wurden sie durch einen Feuerball schwer verletzt. Offenbar gibt es in Danglar immer noch Magier, die sich aber versteckt halten und einen Geheimbund namens Graue Löwen oder so gegründet haben. Die Verbrennungsverletzungen waren schwer zu heilen, obschon Geoffrey sehr zur Eile mahnte. Die Verwundeten wurden gestützt und mussten teilweise sogar getragen werden. So mussten wir unseren Weg sehr langsam und vorsichtig fortsetzen. Auf dem weiteren Weg habe ich mich überwiegend um die diversen Verletzten gekümmert - und davon gab es reichlich! So wurden am zweiten Siegel, welches wir zerstören mussten, alle, die nahe an diesem standen, geblendet und auf dem Weg dahin wurden wir attackiert. Ich glaube, es waren Anhänger des Waldfürsten, ganz sicher bin ich mir aber nicht. Als wir fast das dritte Siegel erreicht hatten, stellte sich uns eine seiner Kreaturen entgegen - ein grauenhafter Anblick, halb Mensch, halb Baum. Es konnte mit Hilfe von Äxten und Feuer vernichtet werden. Schließlich erreichten wir die Rest der ehemaligen Akademie und nutzen einen kurzen Moment der Ruhe, um uns zu stärken. Als jedoch die Nacht hereinbrach, war es mit der Ruhe vorbei - Geoffrey verschwand, wurde kurze Zeit später in der Nähe des Gebäudes gefunden und er war wohl sowas wie besessen. Jedenfalls sprach er komisch. Später stellte sich heraus, dass jemand, der wohl Verkünder genannt wurde, ihn verhext hatte. Bald darauf kam es immer wieder zu einem Phänomen, dass wohl spezifisch für die Attacken der Untoten ist - es wurde plötzlich völlig still. Wir konnten nicht mehr die Worte verstehen, die wir sprachen, was natürlich die Koordination einer Verteidigung enorm erschwert. Nachdem dies mehrfach geschehen war, wurden wir schließlich auch attackiert - die Untoten stürzten sich in Massen auf uns. Währenddessen versuchten zwei Recken, eine Anrufung, die für das Brechen des Fluchs notwendig ist, so umzukehren, dass sie den Fluch nicht bricht, sondern den Untotenanführer weitestgehend schwächt. Allerdings waren die Widergänger davon alles andere als begeistert, attackierten uns immer härter und das improvisierte Lazarett, das ich gemeinsam mit einer anderen Heilerin aufgebaut hatte, füllte sich sehr schnell. Da fällt mir ein, Tyyni, ich hoffe, du hast noch ein paar getrocknete Frösche dabei - meine Reserven gehen rapide zuneige. Ich habe alles in die Waagschale geschmissen, was ich hatte - bald waren alle meine medizinischen Vorräte aufgebraucht und ich völlig erschöpft. Um ehrlich zu sein, habe ich zu dem Zeitpunkt nicht gedacht, dass ich den heutigen Tag erleben würde. Eher war ich mir sicher, dass ich alsbald in Wallhall stehen würde! Aber irgendwie konnten wir dann doch unsere Stellung halten, auch wenn ich mich bis heute frage, wie uns dies gelingen konnte. Als die Angriffe kurz pausierten, machten wir uns auf zum Ritualplatz, wo wir das Brechen des Fluchs verhindern wollten. Als wir dort ankamen, erkannten wir auch den Grund für das Abklingen der Angriffe - das Ritual war im vollen Gange! So machten sich den die anwesenden Glaubensleute daran, das Ritual mit der umgeschriebenen Anrufung in eine für uns günstigere Richtung zu lenken. Ich bemühte mich, die am Boden liegenden Verletzten, die von den untoten Ritualwachen attackiert und zu Boden geschlagen worden waren, zu versorgen. Aber leider wurde ich ziemlich schwer am Bein verwundet und irgendwann wurde mir schwarz vor Augen. Als ich wieder zu Sinnen kam, fand ich mich im eigenen Lazarett, mein Bein notdürftig versorgt. Offenbar hatten unsere Bemühungen Erfolg und einer der Feinde Danglars ist schon ein wenig geschwächt. Aber die anstehende Schlacht, bei der auch unsere Hilfe willkommen ist, dürfte wohl die blutigste werden, die ich je miterlebt habe. Angesichts der Umstände jedoch - immerhin geht es gegen Widergänger, Magier UND eine Inkarnation des Täuschers - erscheint mir dieses Unterfangen geeignet, um uns wieder die Gunst des Schicksals zu erringen!"
Mit diesen reichlich pathetischen Worten endet der Bericht Ansgars.

Mein OT-Fazit:
Ich habe einen wunderbaren Tag verbracht - viele bekannte Gesichter getroffen, einige neue kennengelernt und war mit der langen Wanderung und den vielen Heileraktivitäten reichlich ausgelastet. Die NSCs waren toll, auch wenn ich nur "passiv" bzw. "indirekt" mit diesen interagiert habe (verhauen worden und Verhauene zusammenflicken ... und mit Fröschen "in die Watte schicken"). Keine Beschweren über zu harten Schläge, keine Stopp-Rufe - super! ... und die Untoten waren richtig schön langsam. Ansgar war mit diesem massiven Auftreten unnatürlicher, gefährlicher Lebensformen (und deren vielfältigen Namen) zwar reichlich überfordert, aber egal. Vielen Dank an alle Beteiligten!
An die SL - von Euren Schwierigkeiten (SL- und Funkenausfall) habe ich zumindest erst im Nachhinein so wirklich erfahren ... Respekt für die absolut rundum gelungene Leistung! Ich freue mich schon sehr auf den 4-Täger ... und das Hörspiel, das einfach grandios geworden ist, stimmt einen wirklich auf eine epische Schlacht ein!

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L.o.P. XIX "The Good, the Bad and the Undead"
(13. - 16.10.05)
Nach der bereits sehr ansehnlichen Vorbereitung auf dem LoP18 war wohl nicht nur ich gespannt, was aus dem LoP19 würde - und, um soviel vorweg zu nehmen, meine hoch gesteckten Erwartungen wurden mehr als erfüllt! Eingestimmt wurden die Spieler - neben dem genannten Vor-Con durch ein eigens hierfür erstelltes, ca. 30-minütiges Hörspiel, das einem eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Ich war (wieder) mit meinem Vinländer Ansgar vor Ort, gemeinsam dieses Mal mit einigen Vertretern unseres Geiranger-Clans. Angeführt wurde der kleiner Trupp, der neben Ansgar noch Koij und Tynni umfasste, durch unseren Hetmann Hroc. Bereits im Vorfeld der Veranstaltung hatten wir uns via Forum abgestimmt, warum sich unsere Vinländer nach Danglarer begeben sollten - aber bei einem Kampf gegen Untote UND Magier gab es fast schon kein Halten mehr.

So kam es, dass die Geiranger sich der Schar anschlossen, die unter Führung von Geoffrey das Schicksal Danglars mitbestimmen sollten. Auch wenn ich mich nicht mehr genau an den genauen Hergang der Veranstaltung erinnere (dieser Con-Bericht ist mit einem mehrmonatigen Abstand zum Con verfasst), so lässt sich festhalten, dass wir von allen Seiten (Untoten, Magiern sowie den Waldfürstenkreaturen) reichlich Schläge kassierten, am Ende jedoch siegreich blieben.

Aber was mir komplett in Erinnerung bleiben wird, ist der insgesamt fantastische Con.
Die Spielerseite, die wirklich zusammen an einem Strang gezogen hat. Bspw. waren sowohl ich als auch die SL überrascht davon, dass bei dem Befehl "Abmarschbereitschaft in 2 Minuten!" tatsächlich der komplette Spielertrupp nach 2 Minuten auf dem Hof stand, bereit zum Abmarsch. Es gab viele, große und kleine Spieleraktionen, die mich absolut begeistert haben - sei es der Einsatz unserer "Specialforce", die hinter den feindlichen Linien auf der Lauer lag, Herr von Katlenberg bei diversen Operationen, einer der schönsten Kreideritualkreise, den ich gesehen habe, oder aber - was mir persönlich immer noch eine Gänsehaut bereitet - das Ritual der Geiranger, kurz bevor sie in die finale Schlacht zogen ... ich weiß, dass von uns jeder mehr als bereit war. seinen Charakter bei dieser Schlacht zu opfern - es war eine wahrlich epische Stimmung!
Damit kommen wir zu den NSCs, die ja einen ganz wesentlichen Anteil an dieser Atmosphäre hatten. Neben diversen Rollen bzw. Aktionen (bspw. die vielen, alle sehr fairen Kämpfe, die Preadin, die Khardin, die verführten Akolythen), die aufzuzählen den Rahmen dieses Berichts deutlich sprengen würde, will ich hier nur exemplarisch einen der besten Rollenspielmomenten meiner gesamten Zeit als aktiver LARPer erläutern:

Die Karawane der Tapferen!

Die Festung, auf der wir uns befanden, lag unweit des eigentlichen Frontverlaufs. Als wir nun an einem Nachmittag (ich glaube, es war der Samstag) auf dem Hof rumlungerten und uns gerade wieder einigermaßen von vorherigen Kämpfen erholten, näherte sich ein großer Tross. Nachdem zunächst Alarm-Rufe erschallten, wurde schnell klar, dass es sich bei dieser Gruppe von zwei Dutzend Personen um Schwerverletzte handelte, die sich von der Front bis hierher zurückgeschleppt hatten. Alle anwesenden Heilkundigen - mit dabei auch mein Charakter Ansgar - machten sich so gleich daran, die vielen Verletzten zu versorgen. Allerdings mussten sie bald erkennen, dass sie hier an die Grenzen ihrer Kunst stießen. Einer nach dem anderen verstarben die Verletzten, nur zwei oder drei konnten gerettet werden. Für den selbstbewußten, manchmal auch arroganten "Medicus" Ansgar war das natürlich harter Tobak - er konnte nicht helfen, sondern hielt stattdessen die Sterbenden in den Armen und begleitete sie auf dem Weg in jenseitige Welt. Was sich hieraus an Spiel (Segnungen, Bestattungen, religiösen Gesprächen etc.), vor allem aber Atmosphäre und weiteren Spielansatzpunkten (Ansgar hat hier eine ziemlich traumatische Erfahrung gemacht) ergeben hat war ... nun, schlicht einzigartig. Vielen Dank hierfür an alle Beteiligten, insbesondere aber den NSCs.

Zur SL-Aktivität kann ich ebenfalls eigentlich nur positives festhalten - seien es die spontanen Einfälle (der Angriff der Barrikade war unglaublich!), die allgemeine Präsenz, die coolen Aufbauten (wie war noch der Arbeitstitel der Turmfundamente? Schade, dass ich den "Alptraumraum" nicht gesehen habe) die Koordination oder auch das Spiel (Frank kriegt demnächst wirklich ein goldenes Ausrufezeichen! Und ICH - im Gegensatz zu Ansgar - werde den Schädel echt vermissen, Heinz!). Die von der SL selbstkritisch aufgeführten Punkte (Stichwort: kurze Endschlacht, gelegentliche Hektik) sind mir persönlich nicht wirklich so aufgefallen, stattdessen habe ich mit dem L.o.P. das beste Con auf Spielerseite im Jahr 2005 erleben dürfen! Nochmals vielen Dank an wirklich alle!
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Söderland 9 "Heimkoma hins audkinds"
(18. - 20.11.05)
Dieser Söderland fand in einem sehr kleinen, fast schon familiären Rahmen statt - was um so mehr zutrifft, als von den rund 30 Spielern und 10 NSCs und SL-Aktivisten, rund ein halbes Dutzend unter 6 Jahren alt war.
Im wesentlichen wurde hier ein keltisches Fest gefeiert, auf dem die Seelen der Verstorbenen, die ihren Weg in die jenseitige Welt noch nicht gefunden hatten, in diese hinübergeführt werden sollten. Hierfür gab es diverse Rituale, die es zu bewerkstelligen galt - ansonsten stand insbesondere Söderland-Ambiente-Spiel im Vordergrund. Störenfried dieses Fests waren "die Grauen", die nach wie vor versuchen, ein von einem söderlandīschen Goden entwendetes Banner zu erhalten, was ihnen aber auch dieses Mal nicht wirklich gelang. Zudem hatte ein finstere Schwarzmagier Gefallen daran gefunden, die anlässlich des Fests versammelten Geister der Verstorbenen zu fangen und zu eigenen, finsteren Zwecken zu verwenden. Hierfür fing er diese in einem Seelengefängnis, welche von seiner Dienerin Igorina (gespielt durch meine "Chefin") verwahrt wurden. Leider waren die Söderlander nicht besonders erfolgreich dabei, diese Seelengefängnisse an sich zu bringen und diese zu befreien. Auch wenn sie den Schwarzmagier erschlugen, konnte Igorina mit dessen Leichnam, vor allem aber dem prall gefüllten Seelengefängnis entkommen.
Insgesamt hat mir der Söderland9 gut gefallen - was insbesondere durch die mittlerweile wirklich nur noch familiär zu nennende Con-Atmosphäre zwischen SL, SCs und NSCs zurückzuführen ist. Schade fand ich, dass die Spielerseite ziemlich unkoordiniert und manches mal auch fast desinteressiert auf die Geschichte mit den Grauen reagierte - so haben wir mit fünf Kämpfern fast für mehrere tote Charaktere gesorgt (was wahrlich nicht unser Anliegen war), weil diese nacheinander einzeln am Ort des Geschehens eintrafen und natürlich bei einer 5:1-Situation echt schlechte Karten hatten. Für diverse Highlights sorgten insbesondere die skurril-witzigen Momente. Allen voran sind hier Aris (der sich in seinen Geschichten und Erzählungen mal wieder um Kopf und Kragen redete und auch als Frau verkleidet eine gute Figur macht) und Igorina (die Rolle der in bester Frankensteinmanier aufgemachten, lispelnden Dienerin hat "Chefin" sich wirklich mal austoben können) sowie ihre Dialoge (Aris: "Was trägst du da mit dir rum?" - Igorina: "Ein Theelengefängnith!" - Aris: "Was machst du damit?" - Igorina: "Abthtauben!") zu nennen.
So bleibt es wie immer nach einem Söderland - das nächste Mal wieder gerne und das sicherlich als NSC!
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