Con Kommentar
Söderland 8 (NSC)
(20.02. - 22.02.04)

Eigentlich begann der Con unter relativ schlechten Vorzeichen - Chefin und ich, die wir uns schon sehr auf unseren NSC-Einsatz gefreut hatten, saßen zuhause auf heißen Kohlen und warteten auf den Anruf eines Technikers. So konnten wir erst am späteren Abend auf der Burg Bilstein eintrudeln, aber dank schnellem und unkomplizierten Check-Ins, hilfreichen Händen beim Ausladen etc. waren wir noch pünktlich zum ersten Briefing. Es galt die Anreise der Spieler etwas abenteuerlich zu gestalten. Ich spielte einen der sogenannten "Grauen". Na gut, spielen wäre übertrieben - sind halt relativ simpel gestrickte Kampf-NSCs (Liga: hirnlose Zombies, nur in lebendig) ... aber genau darauf hatte ich richtig Lust und so waren zwei Reisegruppen mit uns beschäftig - mal mehr (beim SC:NSC-Verhältnis von 3 zu 5), mal weniger (Spieler in der zweifachen Übermacht, aber auch da musste eine Heilerin in die Burg getragen werden - Flankenangriffe und ihre Folgen). Andere Gruppen hatten weniger kämpferische, dafür aber skurrilere Anreisen zu bewältigen. So war meine Chefin Teil einer (etwas ängstlichen) Räubertruppe, die auch die Söderländer (ja, Jutta, ich weiß, SöderlAnder) mit ihrem Agieren überforderte. Wie sonst ist die Aussage eines ungenannten Beinahe-Helden zu werten, der sich hinreißen ließ die Truppe "unschuldiger Wanderer" (O-Ton Räuber) mit der Aussage zu konfrontieren "Es wäre jetzt aber echt nett, wenn ihr die Räuber seit, dass ihr das dann auch sagt!" :-)

Den restlichen Abend verbrachten wir dann in unseren "Pausenrollen" als Clan-Mitglieder, die an den söderländischen Spielen (so eine Art Olympiade, nur ohne Griechen ;-)) teilnahmen. Wobei der Begriff "Pausenrolle" selten so missverständlich war - denn so gesehen hatten wir NSC ungefähr 60 bis 70 % des Cons Pause. Ich spielte ein Mitglied des Ulfaerir-Clans (von denen bis heute nur Jutta weiß, wie man sie richtig ausspricht!) namens Egil Sverison, der sich - für mich ziemlich überraschend - als Anführer der entsprechenden Clan-Truppe herausstellte. Nach der freundlichen Begrüßung, durfte mich schon am ersten Abend bei einem Ringkampf noch mal so richtig austoben. Zwar blieb mir ein Erfolg verwehrt, der darin bestand, meinen Gegner auf den Rücken liegend mit den Schultern auf dem Boden zu halten (bis eine Strophe des Liedes "Alle die mit uns auf Karperfahrt gehen..." gesungen worden ist). Leider hatte mein Gegner nämlich die perfide Taktik des "sich-auf-den-Bauch-werfen-alle-Gliedmaßen-von-sich-strecken-und-dann-nicht-mehr-rühren" optimiert und ich konnte ihn auch nach langem Kampf nicht aus dieser Position bewegen. Aber immerhin konnte ich mit einem Remi eigentlich ganz zufrieden sein. Den restlichen Abend verbrachte ich, wie wohl die meisten anderen, bei einem gemütlichen Clan-Spiel (wobei hier die NSC-NSC-Interaktion besonders hoch war - aber die machte bereits genug Spass) und dem ein oder anderen Schlückchen Bier ...

Der nächste Morgen wäre wohl für mich sehr spät angefangen, hätte nicht die SL in Form von Monika und Anja die NSCs geweckt und tatsächlich wieder Kaffee und Tee ans Bett gebracht. Mit dem schwarzen Lebenselexir versehen, ging es dann auch frohen Mutes direkt zu den Spielen ... seltsamen Spielen wie bspw. Frauenwettstemmen, die Reise nach Nyland, Schafwetthütten, aber auch Bogenschießen u.ä. Kurz vor der beginnenden Schafdressur tauchte eine Truppe Vestenfurther (den Erzfeinden der Söderländer, mit denen sie aber derzeit einen Waffenstillstand haben) auf, mit einem sehr wilden Schaf als Gastgeschenk. Naja, ich war der Anführer dieser Gruppe und meine Chefin spielte "das schwarze Schaf"(tm) und die Gruppe wurde (für mich überraschend) nicht direkt von den Söderländern gelyncht ... obwohl der Elgin-Clan sich nur mit Mühe zurückhielt. Die Vestenfurther versuchten sich sogar als Teilnehmer bei der Schafdressur, wobei sie ihr mitgebrachtes Schaf nach "söderländischer Sitte" (so wie sie die Vestenfurther halt interpretieren) mit Met zu bestechen versuchten. Klappte auch ganz gut, bis dann der Met mitten in der Dressur ausging und das Schaf über den armen Gefreiten herfiel (okay, q.e.e.). Aber die Söderländer hielten sich an den Waffenstillstand bzw. ihr gewährtes Gastrecht, versorgten die beiden verwundeten Vestenfurther und der Jarl persönlich wünschte ihnen sogar für die Heimreise alles Gute ... tststs, diese Söderländer. Danach hieß es weiter Ulfhaerir spielen bzw. an den Spielen teilzunehmen und den Hintergrund weiterzuspinnen - nur soviel sei gesagt: das Heiratskarusell dreht sich in Söderland "etwas" schneller als gewöhnlich. Zwischendurch hatte auch noch der "Aris-Fanclub" in Form der legendären Familie Björnson seinen Auftritt und bewegten den Beinahe-Helden zu einem netten kleinen Subplot.

Parallel zu den Spielen (die mir im übrigen noch einen weiteren tollen InFight bescherten - vielen Dank an den Mitspieler! Hat echt Spaß gemacht, wie wir den Waldboden umgepflügt haben!) entwickelte sich eine Geschichte um einen mysteriösen Dolch weiter, dessenwegen überhaupt nur die sporadisch auftretenden Grauen in Erscheinung traten. Als diese Waffe aber von den - überraschend entschlußfreudigen - Spielern zerstört werden sollte, kam noch mal richtig Hektik auf, da spontan bzw. unerwartet plötzlich NSCs als Graue benötigt wurden ... zwar konnten nur mit Mühe vier gefunden werden, aber so hatte ich immerhin das Vergnügen in acht(!) Wellen als Ablenkungsmanöver auf die Torbesatzung einzudreschen ... hat sehr viel Spass gemacht und die SL musste uns bremsen ("...sonst wird es unglaubwürdig!" ... ja, nee, is klar *g*), sonst hätten wir mit den vier wahrscheinlich noch ewig weiter gemacht und sogar noch die Burg erobert :-)

Der Rest des Abends wurde durch den Wettbewerb im Geschichtenerzählen abgerundet und so konnte bspw. Aris, der (Beinahe-)Held, von seinen unglaublichen amurösen Abenteuern erzählen (wen der schon alles geschwängert hat/ haben will), dass es nur so eine Wonne war. Zwischenzeitlich wurde noch mein Ulfaerir verlobt, sein zukünftiger Schwager verheiratet und allgemein ging es auf dem Heiratsmarkt hoch her. Ein schöner Abend, der allerdings ob der anstrengenden Spiele (in- wie outtime) nicht nur für mich vergleichsweise schnell vorbei war.

So konnte ich aber - nach dem von der SL besorgten Kaffee - auch am nächsten Morgen noch frisch und munter am Clanfisch-Spiel teilnehmen (funktioniert wie Völkerball - nur mit Clans und einem geschmierseiften Latexfisch). Die Siegerehrung bot dann den runden Abschluss für ein schönes Wochenende (und wir schafften es sogar noch eine Viertelstunde vor Beginn des "Veedelszoog" ins heimische Köln-Dünnwald).

Mein Fazit:
Söderland, so wie ich es kenne - quadratisch, praktisch, gut! Immer wieder ein Erlebnis, jederzeit wieder!

Sicherlich hat die Spielerschaft die Tendenz, sich arg abzukapseln und nimmt auch schon mal ihr Spiel etwas sehr ernst, was es für NSC und SL nicht unbedingt einfach macht, den Unfug zu treiben, den der Plot so vorsieht (Stichwort: "Troll Collect"). Aber da die NSCs entsprechende "Pausencharaktere" haben, war es überhaupt kein Problem auch beim NSC-NSC-Spiel unglaublichen Spass zu haben (diese Kuppelei, vor allem durch Dirk R. und die großväterlichen NSCs forciert, war eine echte Quelle unermüdlichen Spiels/ Wahnsinns). Die Kämpfe, in die ich mich allesamt mit Begeisterung gestürzt habe, waren alle fair, die Schläge nicht zu hart und am Ende lagen nicht nur NSCs auf dem Boden (ein oder zwei, die Schwierigkeiten mit dem Zählen zu haben scheinen, waren wirklich nur die sprichwörtliche Ausnahmen und hatten vielleicht einfach nicht ihren besten Tag - völlig egal also!). Die Spiele waren m.E. sehr stimmig, teilweise sehr skurril und durchweg spassig. Einziges Manko war die ebenfalls in der (ansonsten wie immer bestens ausgestatteten und dekorierten) Burg untergebrachten Jugendgruppen, die aber nur selten direkt störten und eher als peripherer Nervfaktor zum Tragen kamen - kannste machen nix, musste gucken zu.

Vielen Dank und großes Lob an die SL (nicht nur für den Kaffee ans Bett, Non-Alk für Ömes und Futter in den NSC-Raum). Sowohl Carsten (vor allem für seine unvergessliche Sprüche, ob nun lobend "Unglaublich tolle Spieler haben wir hier. Seit Samstagmittag haben wir mit dem Plot eigentlich nix mehr zu tun, wir reagieren nur noch!"; extrem-evil-character-ploting bei einem, der daran gescheitert war, die Grauen auszuspionieren, um ihm wichtige Leute auf Nyland zu retten: "Verfolge den Weg zurück, den du durch dieses Land genommen hast. Wir haben es auch getan ... und nimm einen Spaten mit!"), aber natürlich auch an Jutta (die wohl als einzige die ganzen, hinter isländischen Worten und Namen verborgenen Filmzitate und Insider versteht), Monika (vor allem für die Ausstattung von Klein-Thurau mit dem niedlichsten aller "Lämmchen-Strampler", der wohl dem härtesten Kerl das Herz erweichen ließ, und den massiven Schmierseifeneinsatz) und Anja (dass sie uns als Graue immer "aber nur noch eine" Welle gewährt hat).

Meine Mit-NSCs und auch die Spielerseite habe ich jetzt genug gelobt, die SL ausreichend gebauchpinselt ... jetzt heißt es wieder auf den nächsten Söderland warten *seufz*

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Reichensfels I (NSC)
(08.05.04)

Nach längerer LARP-Abstinenz hatte ich mich schon sehr auf meinen erstes LARPie seit langem (hey, immerhin fast 3 Monate!) gefreut ... und noch dazu war es mit Ratingen in absolut erreichbarer Nähe und mit 7,50 Euro noch extrem günstig. Außerdem gab es meine Lieblings-NSC-Rolle "Ork" in Hülle und Fülle. Leider war ich gesundheitlich etwas angeschlagen und konnte nur mit Mühe meine Chefin bequatschen, mich doch ziehen zu lassen ... was mir schließlich gelang und dann hieß es nix wie los. Dank guter Wegbeschreibung gab es kein Problem bei der Anfahrt und die frühe Ankunft sorgte dafür, dass ich - im Gegensatz zu einigen anderen - keine Parkplatzsorgen hatte. Danach hieß es gemütlich aufrüsten und schminken. Die SL hatte für ihre NSC-Orks tolle Orklatex-Teilmasken vorbereitet, die für extrem orkisches Aussehen ohne die Sicht- und Atemprobleme einer Vollmaske sorgten - super! Die NSC-SC-Relation ließ auch nicht zu wünschen übrig - die NSCs waren sogar (da einige Spieler wohl trotz Anmeldung nicht erschienen waren) in der Überzahl.
So hatten wir denn auch keine Schwierigkeiten nach einem längeren Fußmarsch den SC den von ihnen zu bewachenden Waffentransport nach einigen Scharmützeln und ausgedehnteren Kämpfen an uns zu bringen. Nun hatten die Orks also schon nachmittags gesiegt und die SL wollte nun die reichensfels´schen Widerstandskämpfer, für die die Waffen eigentlich bestimmt waren, in Erscheinung treten lassen. Also hieß es für einen Teil der NSC (u.a. auch für mich) zurück zum Parkplatz laufen, abschminken und umziehen und wieder (per PKW-Shuttle) hinein ins Vergnügen ... naja, leider setzte uns unsere Transport-SL unwissentlich quasi direkt vor den Schwerspitzen der verbliebenen NSC-Orks ab, die sich die Chance nicht entgehen ließen, auch die frischen "Gegner" noch mal richtig durchs Gebüsch zu jagen, wobei mein Widerständler schwere Verletzungen davon trug.
Diese wurden von den wenig später eintrudelnden, besiegten SCs versorgt, die ein denkbar schlechtes Gewissen wegen der verloren gegangenen Waffen hatten und sich dafür bei der Beruhigung und Versorgung der Widerständler nun alle Mühe gaben.
So humpelte ich als Verletzter zum Sammelpunkt, wo gerade fröhliches OT-Palaver angesagt war. Da ich allerdings nach den vielen Wanderungen, dem Schwitzen, verletzt am Boden liegen und durch den Wald humpeln ziemlich fertig war, nutzte ich diese Pause, um mich vom Acker zu machen. Dabei nahm ich gleich noch jemanden in die Stadt mit, der sich bei einem unglücklichen Sturz eine häßliche Schürfwunde (nichts dramatisches, aber unangenehm) zugezogen hatte und verpaßte leider das Finale mit Untotem-Einsatz und einigen (insbesondere akkustischen) Special-Effects. Aber der Aufbruch war nicht zu früh, wie meine wiederaufflammende Erkältung am nächsten Tag leider deutliche belegte.

Mein Fazit:
Schön, so viele Gesichter aus dem LARP-Info-Forum und andere Bekannte mal (wieder) face-to-face zu sehen. Die SL war zwar phasenweise etwas uneins und hektisch, aber das hielt sich in den erwartbaren Grenzen und war ansonsten stets zur Motivation der NSCs aufgelegt. So wundert es wenig, dass der NSC-Orkstamm viel Spass hatte - sei es bei den recht ausgiebigen Kämpfen und dem Orkspiel allgemein (Dirhil war als Ork-Schamane echt der Knüller!), auch wenn mir das Rumgrowlen bereits im Verlauf des Abends leid tat (heiser, Husten, Halsschmerzen) - jederzeit wieder! Von SC-Seite habe ich viel tolles Trefferausspielen gesehen, keine zu harten Schläge mitbekommen und ein sehr faires Miteinander erlebt ... die zwei oder drei, die sich durch m.E. mangelhaftes bis hin zu fast schon gänzlich fehlendem Ausspielen von Treffern, Zaubern etc. ausgezeichnet haben (die gibt es immer!), störten diesen positiven Gesamteindruck in keinster Weise. Zudem belegte dieses LARPie wiedermal, dass für tolles Spiel nicht unbedingt viel Erfahrung ausschlaggebend ist (insbesondere das halbe Dutzend Newbies hat toll mitgespielt). Auch der Spieler, dessen langjährig bespielter Charakter (nicht zuletzt durch eigenen Entschluß) an massiver Orküberdosis in Reichenfels verstorben ist, nahm dies sehr souverän hin - Respekt! Das einzige, was das positive Resümee etwas zunichte macht, war leider die massive OT-Blase, die sich am Sammelpunkt gebildet hatte - ich dachte echt, ich hätte die Schlussansage der SL verpaßt! Aber stattdessen ging das Spiel wohl noch einige Zeit weiter ... andererseits bot sich mir so die passende Pause, um mich doch besser auf den Heimweg zu machen.

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Trawonische Königshochzeit
(19.05. - 23.05.04)

Los ging es am Mittwoch gegen 17:30 Uhr in Köln ... und es dauerte "lediglich" zehn Stunden bis wir die etwas über 500 km - mit einem kleinen Umweg über Fürth, um einen Mitspieler und einige Rüstungen einzupacken - hinter uns gebracht hatten ... 50 km abwechselnd Stau bzw. zähfliessendem Verkehr sei Dank.
So kamen wir am frühen Morgen so gegen kurz nach drei in Kronach an, wo uns aber binnen kürzester Zeit eine SL einen Zeltplatz gab und so konnten wir noch vor vier das Zelt aufbauen. Als wir noch nicht mal die Bodenplane fertig ausgerollt hatten, kam von der (zu dem Zeitpunkt noch) direkt gegenüberliegenden Taverne der Spieler eines Knappen vorbei und fragte uns, wer denn bitte "unserer Gesandtschaft" den Platz neben der ihren zugewiesen hätte, wer wir denn überhaupt wären, das wir uns erdreisten ... etc. pp. ... ich stand im ersten Moment einfach fassungslos da - in Bluejeans und Pullover gekleidet, mit einer Zeltstange in der Hand und einigen Stunden Fahrt in den Knochen - und meinte dann nur "Wir sind aus Etraklin und ... können wir jetzt weiter aufbauen?", worauf hin der Spieler ziemlich angefressen verschwand. Kein besonders guter Start sollte man meinen, aber egal. Wir genossen den Sonnenaufgang und einen kurzen Rundgang über das phänomenale Gelände, bevor wir uns auf´s Ohr legten.

Am nächsten Morgen hieß es dann erst mal ab in meine Gewandung, den neuen Wappenrock und den etraklinischen König Uriel D´Azzul in Form des Reichsritter Tius von Weidengrund als Leibwache zu begleiten. D.h. unter anderem auch im Krönigssaal bei der Begrüssung der Gesandtschaften neben ihn zu stehen, vor dem etraklinischen Banner, vielen hohen Herren und Damen aus den ganzen Mittellanden und dabei einen einigermaßen würdigen Eindruck zu machen ... was mir angesichts der ungewohnten (Ritter-)Rolle noch ziemliche Mühe bereitete. Anschließend konnte man sich für das Turnier anmelden, für das man aber (so unsere Information) als Adeliger sowohl Helm als auch Knieplatten gebräucht hätte - was wir leider nicht bzw. nicht ausreichend hatten. So kämpfte denn nur der Chevalier und sein Knappe im Turnier für Etraklin, während wir (d.h. drei normag´sche Angelus Dei und mein Reichsritter) weiterhin den König bewachten. In der Zwischenzeit ergab es sich, dass die Gäste aus Bretonien, als die sich unsere Nachbarn herausstellten, ein Duell auf Leben und Tod mit einem anderen Ritter und angeblichen bretonischen Verräter aus dem Umfeld der zukünftigen Braut Celeste ausfechten wollten. So wurde die komplette Gruppe nach dem ersten Schlag des Duells von den trawonischen Wachen verhaftet und festgesetzt wurden. Außerdem soll es wohl eine Kriegserklärung Kaoziens durch Celeste gegeben haben - 100 Prozent sicher ist dies aber, wie vieles, was in den höheren Kreisen Trawoniens vonstatten ging. Die Festnahme begründete ein anwesender trawonischer Advokat damit, dass dieses Duell gegen den ausdrücklichen Wunsch der Braut, ohne die Genehmigung Königs Dragan und auf geweihtem Boden ein Verbrechen darstellt. Eine Beurteilung, der wir uns als Gäste durchaus fügen konnten ... im Gegensatz zu der Spielergruppe im Nachbarzelt, die jetzt im OutTime gestrandet und entsprechend angesickt war. Zu sehr später Stunde gab es dann noch einen unglaublichen Junggesellabschied für Dragan mit geladenen Männer, zu denen auch unser König zählt und den ich zu dieser Feier begleitet habe.

Am nächsten Tag gab es dann auch eine unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfindende Gerichtsverhandlung, nach der alle Bretonen des Landes verwiesen wurden und der Duellant im Kerker hingerichtet wurde. Die Spieler waren darüber (sogar einigermaßen verständlich) wenig begeistert und spielten danach einige seltsam anmutende Charaktere ... aber für unsere etraklinische Delegation war das nicht weiter von Belang. Stattdessen bekamen wir in unserem dekorierten und etwas abseits gelegenen Zelt mehrfach Besuch verschiedener Delegation und es gab viel diplomatisches Spiel. Zwischenzeitlich besuchten wir auch das fortgesetzte Turnier, wobei wir am Gestampfe teilnahmen. Dies mag vielleicht nicht so angemessen für adelige Charaktere erscheinen, war aber unter kriegerischen Gesichtspunkten nach Meinung des normag´schen Anteils der Etrakliner passend ... außerdem hätten wir ja zur regulären Turnierteilnahme Ausrüstung (s.o.) benötigt. Wobei dies aber offenbar nur uns erzählt worden war, denn die meisten Ritter etwa traten ohne Helm an. Zwischendurch gab es noch diverse "Erhebungen" (Ritterschläge, Ehrungen u.ä.), an denen der König mit ein oder zwei Leibwachen teilnahm, aber ich half lieber beim Essenkochen.

Am nächsten Tag reiste dann die Gruppe der Bretonenspieler auch outtime ab, die Taverne wurde von außen ins Innere der Burg verlegt und so waren unsere Ecke des Geländes plötzlich sehr ruhig und abgelegen, was von diversen Diplomaten, Unterhändlern und Adeligen samt Gefolge für Verhandlungen genutzt wurde. Außerdem fand die feierliche Trauung, die Geschenkübergabe an das Brautpaar sowie die finalen Turnierrunden und ein Pompfballspiel statt. Beim Finale der Knappen wurde unser Knappe zwar besiegt, aber der etraklinischen König belohnte seinen beeindruckenden Kampf mit einer gesonderten Ehrung. Abends gab es nach einem Festessen für mich einen gemütlichen Ausklang am Lagerfeuer mit vielen Gästen (Allerländer, Tortugiesen, Trawonier u.a.) ... bis mitten in der Nacht, als mein Charakter Tius, ebenso wie sein Spieler, bierselig auf einer Bank eingeschlafen war, plötzlich das völlig Chaos ausbrach. Es ging um einen Meuchelmord am Bruder des trawonischen Königs, der König selbst wurde ebenfalls kurzzeitig vermisst und irgendjemand rannte gerüchtehalber durch die Burg und verkündete, dass das Kriegsrecht ausgerufen wäre und der etraklinische König und seine "Truppen" dessen Einhaltung gewährleisten würden. Naja, davon war nicht nur er überrascht, denn ich war - als ein Viertel der "Truppen" - auch nicht in der Lage mich aus dem Bett zu bewegen (völlig fertig und verfroren) und hätte schon gar nicht ein Schwert führen sollen (ziemlich betrunken).

Am nächsten Morgen packten wir ein, versuchten die Geschehnisse des vergangenen Abends irgendwie zu klären und brachen dann auf ... und waren wieder nach fast zehn Stunden in Köln, dieses Mal waren es dann 75 km zähfliessender Verkehr mit einigen Staupassagen.

Mein Fazit: Ein eigentlich wirklich schöner Con, allerdings mit einigen Abstrichen ...

Das Positive zuerst ...

  • die Location ist der absolute Oberhammer. Ich habe selten sowas atmosphärisches und riesiges an Gelände gesehen. Es war einfach herrlich!
  • das Zusammenspiel innerhalb der Etraklin-Delegation (die teilweise sehr spontan zusammengekommen war - nicht wahr, Domi? *g*- , aber bspw. mit erstklassigen Wappenröcken versehen wurde und m.E. insgesamt einfach für gute Stimmung gesorgt hat!), vor allem aber das diplomatische Spiel mit den anderen Spieler(gruppe)n wie Allerländer, Aturier, Tortugiesen etc. pp. war einfach toll! Auch die Gewandung der meisten war absolute Spitzenklasse!
  • der Junggesellenabschied war der Kracher! Eine wirklich denkwürdige Party, wie ich sie sehr selten erlebt habe. Danke vor allem an den ausdauernden Trommler, die begnadete "Sänger"-Gruppe und einfach alle Anwesenden. Ich habe Tränen gelacht und mich tierisch wohl gefühlt!
  • das Pompfballspiel war klasse. Ich kannte bisher nur die Trailer aus dem Internet, habe mich aber jetzt entschlossen, eine Pompfball-Mannschaft in Etrakin zusammenzustellen ... vielleicht begegnet man sich ja mal auf dem Spielfeld!
  • viele Mitglieder des trawonischen Hofstaats (NSCs? SCs? Keine Ahnung! War auch egal!) waren super dargestellt, allen voran der fähige Herold (Tobias, das war eine echte Glanzleistung und Danke für das Lob der Heraldik unserer Wappenröcken)!
  • schön, so viele bekannte Gesichter bzw. Gruppen (Trawonien, einige Kerfrek etc.) wiederzusehen und (für mich) neue Leute und Länder (Aturien, Allerland uwm.) kennenzulernen! Persönlich nennen möchte ich Myrco (klasse Party, nicht frusten lassen!), Sven/AJ (schön, dass Du mir bei der Vermittlung in dem "Beinahe-Duell" geholfen hast!), Robert W. (hast Du eigentlich einen eingebauten Kaffee-Detektor oder warum warst Du immer genau dann da, wenn der Kaffee gerade fertig war? *g*), Monika (mit dem kleinen Marktgrafen, dessen Beaufsichtigen bzw. Einfangen ich immer wieder sehr gerne übernommen habe!) uvm.

Das Neutrale ...

  • das angebotene Essen war wohl nicht so besonders. Da wir aber Selbstverpfleger waren, ergab sich das Problem für uns nicht direkt (im Gegenteil, wir haben noch einige Nachbarspielergruppen mit unseren selbstgekochten/-grillten Köstlichkeiten versorgt!), aber die Kritik drückte an verschiedenen Stellen die Stimmung (ein Vollverpflegerkosten-Con steht und fällt nicht zuletzt auch mit dem angebotenen Essen)
  • ich selber habe noch ziemlich Schwierigkeiten mit dem Spiel eines Ritters. Die Zeit als Knappe fehlte mir als Möglichkeit, mich in dieses Spiel einzufinden und so war ich doch gelegentlich unsicher, ob ich Etikette, Ehrbegriff u.ä. angemessen auslegte und mich passend verhielt.
  • die etraklinische Delegation bestand leider nur aus 7 Mitspielern, aber das ist ausbaufähig (die Einladung und Entscheidung für den Besuch kam aber auch teilweise relativ kurzfristig - ich wußte drei Wochen vor dem Con noch nix von meinem Glück). Auch sorgt das Konzept eines doch sehr bodenständisch, soldatisch geprägten Königs wie Uriel D'Azzul für ziemliche Missverständnis bei Spielergruppen mit einer völlig anderen Spielauffassung (unser König entspricht halt keiner barocken/ spätmittelalterlichen Vorstellung)
  • die Zeitplanung und -abstimmung war sehr, nun, vorsichtig formuliert, eigen ("Die Braut mag nun eintreten" ... und dann passiert mindestens 10 Minuten gar nix ... oder: "Naja, also, das Turnier hat aber jetzt doch schon angefangen ..."). Aber wir haben es mit Humor genommen und einige sehr interessanten Theorien über die trawonische Zeitrechnung und Terminplanung aufgestellt - fiel also nicht so ins Gewicht und deshalb packe ich es mal unter "Neutral" (gerade eben noch)
  • die SL, die ich einfach kaum wahrgenommen habe, außer beim schnellen "CheckIn" oder auch bei der sehr blöden "Bretonen-Geschichte", bei der ich nach diversen Gesprächen und Erzählungen aber ein Großteil der Probleme auf der(en) Spielerseite verorten würde ... sicher einschätzen kann ich aber das nicht! Dies finde ich zwar eigentlich eher positiv, aber einige Dinge sind dafür wohl anderweitig aus dem Ruder gelaufen ... deshalb meine Enthaltung bzgl. einer positiven wie negativen Wert, sorry!
  • das Wetter war tagsüber super, aber nachts war es tierisch kalt (um die 2 Grad nach Messung eines Mitspielers). Aber dafür kann niemand was und außerdem habe ich mir selber mit eingebrockt, da ich immer noch einen Schlafsack mit einem Komfortbereich bis 5 Grad mein eigen nenne ... aber Aussagen von wegen "dürfte also auch für die weniger Abgehärteten unter Euch schon warm genug zum zelten sein" (Anmeldungstext) würde ich jetzt zumindest im Nachhinein anzweifeln ;-)
  • die Touris, die Führungen und die Kamerateams waren nicht toll, fanden aber nur sporadisch statt und konnten angesichts der Location auch in Kauf genommen werden (von einer m.E. witzigen Reaktion von ein paar Mitspieler beim wiederholten Fotographieren durch die Touristen einfach ihre Fotoapparate rausholten und mit den Worten "Boah, guck mal, echte Touris! ... und diese Klamotten!" diese ebenfalls ablichteteten wurde mir auch berichtet) und außerdem erschien der Bürgermeister von Kronach IN KOMPLETTER "Gewandung"! Das macht auch wieder einiges gut ...

Das Negative ...

  • die Duelle unter den Rittern bei der Turnier waren angesichts der riesigen Schilde schon nicht unbedingt die schönsten Kämpfe (die Knappenduelle waren wirklich besser!). Der Auftritt einer SL als Turnierteilnehmer war aber grauenhaft! Jemand, der so ungebremst, -gezielt und -koordiniert um sich schlägt, sollte kein Latexschwert in die Hand nehmen - sorry, das ist meine Meinung, auch wenn ich die Person an sich bisher (auf dem "Vergessene Schöpfung 2") als durchaus fähig SL kennengelernt habe! Dass dies aber auch anderen bewußt war, zeigten die Reaktionen a la "Typisch!", "War ja klar!" u.ä.! So einen miserablen LARP-Kampf (4 heftige Treffer, davon 3 auf den Schädel) habe ich noch nicht gesehen!
  • die Meuchelaktion war unter aller Kanone! Was genau aber abgelaufen ist, dazu kann und möchte ich mich nicht äußern. Ich habe mir diverse Darstellungen, Perspektiven u.ä. angehört und ich habe den Eindruck, dass es da In- wie OutTime sowie vor und hinter den Kulissen ganz schön gekracht hat. Schade, dass eine solch schöne Feier so bescheuert enden musste!
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RdA 21 - "Der Bardenstreit von Diallur"
(28.05. - 31.05.04)

IT-Kommentar:
Der Bardenwettstreit von Diallur war endlich eine Möglichkeit mal wieder das Spiel mit vielen Blades zu geniessen. Immerhin waren ein knappes Dutzend Blades auf diesem Wettstreit in der etraklinischen Provinz Faladan anwesend und verbrachten einige ruhige Tage. Einige nutzen die Möglichkeit der ungewöhnlichen Ruhe, um diverse Meisterrituale abzulegen. So etwa Chotek, der den dreieckigen Kreis (das sogenannte "Choteck") bei seinem Ritual zur Meisterschaft der Magie erfand. Taliana hingegen erlangte ihre Meisterschaft, indem sie mit viel magischem Drumherum und interessanten Ritualen ein Brot für Ping bug und dem kleinen Gobo Regeneration verschaffte. Lady Lea dagegen hat ein groß angelegtes, mit vielen Feuereffekten und spannender Maskerade sowie, nun, für Tulac komisch anmutenden Formeln ausgestattetes Ritual vollzogen und so von ihrer Göttin den Segen für ihren Meistertitel erhalten.
Tulac verbrachte die ganzen Tage am liebsten am Lagerfeuer, gelegentlich unterstützt durch intensives Apfeltabakrauchen (einmal war er Teil eines phänomenalen Staffel-Shisha-Kettenrauchens) und auch dem ein oder anderen Bier. Gelegentlich verirrte er sich mit einer Flasche Wasser in den Wald, um seine Mitstreiter mit dem köstlichen Nass zu versorgen. Mit denselben kabbelte und prügelte er sich aber auch schon mal über die schönen Wiesen Diallurs. Vom Bardenwettstreit selbst bekam er nur wenig mit, aber einige Barden und Geschichtenerzähler hatten ihr Zelt direkt neben der Feuerstelle aufgeschlagen und so kam Tulac in den Genuß ausgedehnter, abwechslungsreicher und für ihn völlig neuer Lieder und Geschichten ...

OT-Kommentar:
Eigentlich war dieser Con genauso wie ich ihn mir vorgestellt hatte - einige ruhige Tage mit vielen bekannten bzw. befreundeten Mitspielern, von denen ich einige bisher nur in der RdA-Taverne getroffen hatte. Die Ahrhütte selber ist eine sehr schön Location, auch wenn mir bisher nie die Straße hinter den umgebenden Büschen so aufgefallen ist, wie an dem Pfingstwochenende, wo wohl einige Hobbyrennfahrer ihre Lautstärke-Contests veranstalten mussten. Die zarorische Küchencrew hat mal wieder aus dem Vollen geschöpft und ganze Arbeit bei der Verköstigung der Anwesenden geleistet - das war schon fast des Guten ein bißchen zu viel. Die vielen Spielszenen, wie etwa die Meisterrituale, waren sehr stylisch, die Abende am Feuer waren urgemütlich und die Shisha-Runde war einfach nur legendär! Allerdings fand ich die eigentliche Taverne irgendwie ungemütlich, weshalb ich an zwei der drei Abende einfach draußen am Feuer saß und dabei wohl einigen der besten Barden und Geschichtenerzählern lauschen durfte, die ich in meinem bisherigen Spiel geniessen konnte. Wunderbar, nur Schade, dass es am letzten Abend regnete, weshalb ich mich mit klatschnassen Klamotten leider relativ schnell ins Off verabschiedet habe. Das einzige Ärgerliche waren die Plotfragmente, die neben dem Bardenwettstreit und der SC-SC-Interaktion im Wald herum liefen bzw. in der Bibliothek lagen... hier sollte wohl einigen ein dezenter OT-Denkzettel durch die Plothintertür verpasst werden ... nun, wurde er auch, aber wohl nicht so, wie sich das die Erfinder gedacht haben. Nur soviel: Diallur ist sicherlich nicht von allen "guten" Geistern verlassen, im Gegenteil *eg*!
Vielen Dank an alle, die mitgespielt haben - ich hatte insbesondere mit dem großen Bladestrupp (echt schön mal wieder einen so große Präsenz auf einem Con bieten zu können!), der Bardengruppe, der Amazone, der Kobolddame (ohne "Bleinase" etc.!), Aron Fuchsfell u.a. sehr viel Spass und ich hoffe, wir haben auch einige andere an unserem Spiel teilhaben lassen, auch wenn ich mir manches Mal doch mehr Reaktionen auf unsere Aktionen gewünscht hätte. Mein Cousin, der hier seinen ersten Con besuchte, ist jetzt wohl auch dem LARP-Virus verfallen und ich hoffe, Euch hat es ebenso gefallen. Insgesamt ein sehr netter Con, mit kleinen Schönheitsfehlern.

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Minas Londria 5
(23.07. - 25.07.04)

Nachdem ich in den Wochen zuvor bei zwei LARPs meine NSC-Einsätze (aus Krankheits- und beruflichen Gründen) habe absagen müssen, war es mit dem ML5 höchste Zeit, sich bei einem solchen Einsatz mal so richtig auszutoben. Also am Freitag nach der Arbeit nix wie nach Haus, Klamotten ins Auto und los ging´s ... und trotz Ferienbeginn in NRW hatten wir absolut freie Fahrt und sind entsprechend entspannt und pünktlich eingetrudelt ... ebenso schnell und entspannt ging der CheckIn, Zeltaufbau und dann nix wie auf zum NSC-Zelt. Ich wurde zum Baumwesen umdekoriert, meine "Chefin" spielte den Abend über eine Dorfbewohnerin, die die anreisenden SCs in Empfang nehmen sollte. Diese mussten sich durch eine erste Angriffswelle Gnatz (waldbewohnende Menschenfresser, die das Dorf belagerten) kämpfen, bevor sie im Dorf auf Hinweise trafen, wie das Problem mit den Gnatz und den nachts angreifenden Untoten beseitigt werden könnte. Ein Hinweis führte eine Gruppe dann an einen nahegelegenen See, wo eine Nixe ein Lied sang und dabei von "schwofenden" Baumwesen umgeben war ... diese wurden (welch ein Zufall *g*) in dem Moment von Gnatz attackiert, als die Spieler in Sichtweit kamen und schlugen diese (später mit Unterstützung der Spielerschar) in die Flucht. Nachdem die Nixe mit dem Gesang aufgehört hatte, zogen sich die Baumwesen zurück ... blöde nur, dass mir die Baum-Maskerade beim ersten Umdrehen nach den Gnatzen so ins Gesichtsfeld gerutscht war, dass ich überhaupt nix außer meinen Füßen sehen konnte. Gut, dass die angreifenden Gnatze (natürlich auch NSCs) sich immer mit wachsender Begeisterung direkt vor die gepolsterten Schilde und "Keulenarme" geschmissen haben und ich so nicht schlagen, sondern nur gegenhalten musste ... wirklich "kämpfen" konnte ich mit der Sichtmöglichkeit leider nicht. So bin ich mit dem Verstummen der Nixe einfach einige dutzend Meter weitergelaufen, ohne zu wissen, ob mich meine "Mit-Bäume" begleiten ... als ich dann die Maske abnahm und mich umsah, war ich ziemlich allein am Strand... und die etwas entfernten schwarzen Silhouetten, von denen einige Lichter trugen boten mir auch nur wenig Anhaltspunkte, wo meine Mit-NSCs unterwegs waren ... hat ein bißchen gedauert, durch den Sand zu stapfen und diese wiederzufinden. Nach einem ziemlich langen Waldspaziergang in völliger Dunkelheit mit dem doch ziemlich schweren Equipment und einem kompletten Arbeitstag in den Knochen hieß es dann bei der Ankunft im NSC-Zelt nur noch "Raus aus den Klamotten und ab ins Bett" ...

Am nächsten Morgen war ich entsprechend früh wach und ausgeschlafen ... und habe mich der SL quasi aufgedrängt, um als Gnatz heute den ganzen Tag durch den Wald zu toben ... was ich dann auch machen durfte. Wir haben wirklich alles gegeben und es war ein Riesenspaß, die Spieler aus dem Wald zu jagen und dann in ihrem Lager zu belagern, wobei es verschiedene Versuche gab, auch dieses anzugreifen ... was aber leider - aufgrund der Angst der Gnatze vor freiem Himmel - nur schwer möglich war. Aber da hatte die SL wohl nicht mit der Kreativität der NSCs gerechnet ... und so kam es zu Angriffen durch

  • Kami-Gnatze, bei dem ein (offenbar wahnsinnig gewordener) Gnatz mit einer Riesenkeule einfach den Hang hinunter in das Lager stürmte ... mit wenig Erfolg, aber lautem Geschrei!
  • einige Gnatze hatten sich ein Dach aus Ästen konstruiert und versuchten so, während sie diese über ihre Köpfe hielten, das Lager der Spieler zu erobern ... hat auch nur bis zu den ersten Kampfhandlungen funktioniert, danach versuchten die panischen Gnatze nur zurück in den Wald zu gelangen.
  • ein gefangengenommener Gnatz wurde auf einer Bank in die Sonne (die - nach Auffassung der Spieler - wohl den Gnatzen schaden würde... dem war aber nicht so) unter freiem Himmel (DAS war das eigentliche Problem) gezerrt, was diesen dazu veranlasste, sich unter der Bank zu verstecken und sich dort festzuklammern ... nachdem die Spieler ziemlich ratlos drumherum standen, versuchte dieser Held von einem Gnatz sich robbender Weise in Richtung Wald zu bewegen ... wobei er die Bank immer ein Stück weiter vorsetze und dann hinterherkroch. Lauthals angefeuert wurde er dabei von einer Schar Gnatze die am Hang des Waldrandes eine spontane Fankurve gebildet hatten.

Neben diesen Invasionsversuchen gilt es die Erfindung des Gnatzball nicht zu vergessen, mit dem gefangene Spielercharaktere malträtiert wurden: Ein Gnatz versucht einen zugeworfenen "Stein" mit einer Keule, Axt oder ähnlichem über eine gewisse Distanz auf den einige Schritte entfernten, "gefesselten" Charakter zu feuern, dem dafür eine Zielscheibe auf das Gesicht gemalt wurde ... da die "Steine" (Polsterungsstücke) nur dummerweise die Flugeigenschaften von Toastbrot aufwiesen, gibt es allerdings kaum von Treffern zu berichten ... naja, war ja auch nicht wirklich das Ziel ;-)

Aber auch die Spieler haben einiges aufgefahren - u.a. ein sehr schön gebauten Trebouchet, mit dem sie den Hang attackierten, auf dem sich eine Horde Gnatze befand ... nach einigen Fehlversuchen hat es dann auch einen Volltreffer gegeben ... und schon gab es einige Gnatze weniger. Dazwischen versuchten sich einige an "wissenschaftlichen" Untersuchungen der Gnatze, es wurden Verhandlungsversuche gestartet und einige Spieler experimentierten damit, die Gnatze mit Freundschaftszauber zu beschwichtigen ... als dann aber eine Elfe zwischen zwei Gnatz in den Wald geführt wurde, die dabei laut "Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Schönste, was es gibt auf der Welt" sangen, wurde doch eine andere Strategie gewählt. Schade war allerdings für die Truppe elfischer NSCs, zu der auch meine Frau gehörte, die im Wald mit Teilen der Plotlösung warteten, dass die Gnatze fast schon zu erfolgreich waren - es kamen nur wenige Delegationen zu ihnen durch. Ansonsten gibt es über viele tolle Kämpfe (ein, zwei unglückliche Treffer sind alles, was ich abbekam und die sind den unglücklichen Umständen zu verdanken, nicht aber zu festen oder unvorsichtigen Schlägen), auch bei der Endschlacht zu berichten und am Abend, nach dem Abschminken, wurde dann reichlich um ein Lagerfeuer herum gefeiert und ich habe noch kurz meinen NSC-Pausen-Charakter Asab gespielt ... war allerdings nach der ganzen Action am Tag und einigen Bierchen zu fertig, um lange durchzuhalten.

Am nächsten Morgen haben "Chefin" und ich dann schnell unseren Kram zusammengepackt und sind schnell nach Hause, da wir beide noch einige an Arbeit auf unseren Schreibtischen liegen hatten ... trotz Muskelkater, lädierter Stimme vom ständigen "GNATZ!" kreischen, einem blauen Fleck am Knie sowie reichlich durchgeschwitzen Klamotten hatten wir einen wunderschönen Con erlebt ... so jedenfalls mein Fazit. Das einzige, was störte waren die doch teilweise omnipräsenten (Video- und Foto)Kameras der SL (die mir auch am Lagerfeuer noch mal unter die Nase gehalten wurde, als ich schon einiges an Potts intus hatte ... ich möchte gar nicht wissen, was ich da genau zusammen fabuliert habe), die für vegetarisch eingestellte NSCs nicht ganz unproblematische Versorgungslage und dieser verdammte Sand, der zwar jeden Sturz sanft abfedert, dafür aber auch nachher an Stellen zu finden ist, die noch nie das Tageslicht gesehen haben ... sprich: Eigentlich gibt es nicht wirklich was zu meckern. Es war einfach toll mit so vielen bekannten (etwa aus dem LARP-Info-Forum Terandir, Profoss, Nount, Hana, Koij, Drowschreck etc. sowie die ehemaligen Blades-Spieler) Gesichtern zu spielen und einige neue kennenzulernen (etwa Torgan und Eigor)! Allgemein war die Stimmung unter den NSCs bestens und auch die Atmosphäre zwischen NSCs und SCs war m.E. sehr gut (ist nicht immer der Fall!). Bleibt mir nur zu sagen: Besten Dank für eines der besten Cons des bisherigen Jahres!

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Drachenfest 2004
(10.-15.08.04)

Zuerst ein kurzes Disclaimer - dies ist absolut KEIN objektives oder offizielles Statement der Orga bzw. Spielleitung, sondern nur die subjektive Meinung eines einzelnen Mitwirkenden, genauer EINER Lager-SL aus dem goldenen Lager!

Los ging der Spaß meines ersten SL-Einsatzes bereits am Dienstag. Meine "Chefin" konnte leider - weil sich ihre Diplomarbeit länger hinzog - nicht mitkommen und so bin ich denn mit dem Vorsatz zu dem Con gefahren, für zwei zu ackern. Also, Klamotten (komisch, ohne den InTime-Kram reicht da mal endlich ein Rucksack aus!) in den Wagen meiner Schwiegermutter und los geht´s. Erstaunlicherweise ohne Stau fand ich mich bereits am frühen Abend ein - ein Teil der SLs war aber schon am Wochenende vorher angereist, hatte an Workshops teilgenommen und so traf ich auf eine gebriefte, angemeldete und teilweise schon in operativer Hektik versunkene Gruppe. Meine Anmeldung ging in dieser Hektik leider immer wieder unter, aber immerhin eroberte ich im Verlauf des Abends eine rote SL-Mütze und eine Tasche mit allerlei Nützlichem (Taschenlampe, Knicklichter etc.). Als ich aber mit meinem geliehenen Wagen am Abend einige Italiener zu ihrem entfernten Campingplatz "shutteln" sollte, passierte das Unglück - kurz vor dem Gipfel des Hügels, über den die Einbahnstraße zur anderen Seite führte, stieg plötzlich weißer Qualm aus dem Motorraum und als eine hilfreiche SL sich das Maleur ansah war schnell klar "Den Wagen läßt Du mal besser aus. Das Kühlwasser, das da auf dem Motorblock kocht, ist ein gaaanz schlechtes Zeichen!". Also hieß es ca. 350m unter Mithilfe von Spielern und SLs rückwärts einen schmalen Feldweg hinunterrollen und den Wagen abstellen, damit er nicht mehr den Weg blockiert. Danach war der Abend für mich gelaufen, ich habe gefrustet mein Feldbett aufgebaut und mich auf´s Ohr gehauen.

Am nächsten Morgen dann früh raus, um den ADAC zu rufen und den Wagen abschleppen lassen, bevor der Strom der Spieler nahte ... Kunststück, als ich um kurz vor 8 Uhr den Anruf getätigt hatte, waren bereits die ersten Spieler bei der Anmeldung und bis ich mit dem Abschleppwagen zur Werkstatt fuhr (gegen kurz vor 9 Uhr, als offiziell die Anreise möglich sein sollte), hatte sich bereits eine längere Schlange vor dem Orga-Plex gebildet und ein "Shuttleservice", um mich von der Werkstatt in Rennerod abzuholen, ließ sich nur schwer organisieren. In der Werkstatt hieß es zunächst "Ja, den schauen wir uns zu Beginn der nächsten Woche dann mal an! Schönen Tag noch!", aber nach längeren Verhandlungen und Telefonaten mit anderen Zweigstellen, konnte ich dann doch ein "Eventuell klappt es bis Freitag oder Samstag!" herausschlagen. Zwischenzeitlich war ich mit einigen anderen Drachenfestbesuchern, die ich in der Nähe der Werkstatt getroffen hatte, noch in Ruhe frühstücken, bevor es mit diesen zurück in Richtung Gelände ging (Danke für die spontanen Shuttle-Angebote!). Mit dem beruhigenden Gefühl, vielleicht doch mit dem geliehenen Wagen nach Hause zu kommen, begann ich nun richtig beim Lager des goldenen Drachens meine Tätigkeit als SL. Das hieß zunächst einmal, Wagen ein- und ausweisen sowie beim Ausladen und Organisieren der Zeltplätze helfen sowie mir zwischenzeitlich im Orga-Plex ein SL-Shirt schnorren. Nachdem die Ankommenden nur noch langsam eintröpfelten, wurde von Spielerseite mit dem Bau einer Pallisade begonnen und ein mitgebrachter Turm aufgebaut. Danach begannen wir als SLs mit dem Waffencheck, der ca. 6 Stunden am Stück und damit bis in die Dämmerung hinein dauerte. Dabei kam zwischendurch ein SWR-Fernsehteam vorbei und filmte den Waffencheck interessiert ... da ich noch nicht so viel Erfahrung mit Waffenchecks (3 oder 4 bisher durchgeführt bzw. unterstützt) habe und auch leider am entsprechenden Workshop am Wochenende zuvor nicht habe teilnehmen können, war ich ziemlich nervös, habe aber hoffentlich die Fragen einigermaßen zutreffend beantworten können. Dass einige Spieler sich darüber aufregen, wenn ihre unsicheren Waffen aussortiert wurden und dabei auch zu gewagten Thesen wie "Ihr nehmt ja jede 2. Waffe raus!" hinreißen ließen, hat mich zwar gestört, aber ändern konnte ich daran nix. Im übrigen habe ich insgesamt ca. 25 Waffen rausgenommen - wie gesagt, bei 6 Stunden Check! Danach kam die Eröffnungsrede und -zeremonie, nach deren Ende beim Rückzug in die Lager einige anwesende Orkspieler wohl dem Kampfeshunger nicht länger widerstehen konnten und sich auf die zurückziehenden Menschenmassen stürzten. Blöd nur, dass da keine ausreichende Beleuchtung und kein sicherer Kampfplatz für solche Massen da war (am Weg entlang führten ziemlich knochenbrecherische Entwässerungsgräben!). Eigentlich alle SLs waren ebenso überrascht wie die Spieler und bemühten sich (soweit ich das sehen konnte!) nach Kräften darum, Verletzung zu verhindern. Als ich aber bspw. einen tiefen Grabenabschnitt gemeinsam mit einer Mit-SL durch Davorstellen zu versperren suchte, merkte ich die Grenzen der Möglichkeiten, die bei solchen Massenbewegungen schnell erreicht sind. Wenn 30 Leute im Kampf bzw. beim Rückzug beschließen, sich in Richtung Graben zu stürzen, dann verhindern das auch 2 SLs nicht - trotz "Stopp!"-Rufen landeten zwei bis drei Spieler im Graben, blieben aber, nicht zuletzt dank der dort ebenfalls stehenden SL, unverletzt. Als ich dann von einem der Spieler aus der gegnerischen Schlachtreihe zusammengepflaumt wurde mit den Worten "Dann stell Dich halt davor!" konnte ich nicht anders als mit dem Kopf schütteln und ein "Ich hab´s versucht!" von mir zu geben. Im Endeffekt ging die Sache zumindest in meinem Bereich glimpflich aus und ich machte mich zurück auf den Weg in mein Lager, als mir auch schon ein paar SLs entgegen kamen, begleitet von einem spontan gegründeten Mob aus Silbernen, Grünen und auch einigen Goldenen, die nun ihrerseits den zurückgeschlagenen Orks in ihrem Lager auf der anderen Seite des Campingplatzes einen Besuch abstatten wollten. Also über den Hügel (nebenher noch eine Gefahrenstelle mit einem Knicklicht zur Warnung versehen) und dort einige heftige Nachtkämpfe irgendwie in geregelte Bahnen gelenkt ... dass sich dabei ein Ork in Vollplatte über ein dort noch parkendes Auto stürzt war unschön und hinterließ einige Lackschäden und Beulen, aber der Schuldige ließ sich genausowenig ausmachen, wie auch bei den immer wieder auf unebenem und schlecht ausgeleuchtetem Gelände laufenden Sturmangriffe ... nachdem sich die Lage einigermaßen beruhigt hatte, bin ich zurück ins Goldene getrabt und habe dort die Nacht bzw. Frühschicht übernommen. Irgendwann zwischen 4 und 5 Uhr morgens kam mir eine kräuterverteilende SL entgegen, aber wie sich nachher herausstellte, waren wohl zum Zeitpunkt meiner Ablösung (zwischen 7 und 8 Uhr) bereits alle Kräuter wieder verschwunden.

Nach recht kurzem Schlaf warteten am nächsten Morgen diverse SL-Aufgaben auf mich. So musste u.a. ein Angriff des großen Heeres mit einigen über 150 Leuten, die das goldene Lager angriffen, geregelt werden (Torangriff u.ä.), der durch Intervention eines großen Trupps von Silber und Grün zurückgeschlagen werden konnte. Ich war sehr zufrieden, dass trotz der vielen Leute auf engstem Raum und nur einer Handvoll SLs der gesamte Kampf ziemlich zivilisiert und vor allem verletzungsfrei abliefen, trotz der phasenweisen Verwirrung wegen eines in der Nähe stehenden Rettungswagen. In der Zwischenzeit gab es den ersten Auftritt unseres Avataren, der Hinweise zur Organisation, anstehenden Aufgaben und anderes für die Spieler mitbrachte und diese so in rege Beschäftigung stürzte. Gegen Abend kamen einige frustrierte Kräuterkundigen zu mir und den anderen SLs, um sich über das völlige Fehlen von Kräutern zu beschweren. Leider hatten wir bis dahin keine Kräuter-Schirmchen und auch keine Rangkarten, genausowenig wie es bis dahin für die SL mehr als nur trockene Brötchen und Mineralwasser gab (änderte sich erst später) ... aber viele Spieler zeigten sich sehr freigiebig und so hielt mich insbesondere der geschnorrte Kaffee über Wasser. Irgendwann gegen Abend fing es an zu regnen ... und das sollte sich leider bis zum Samstagmorgen nicht wesentlich ändern und nicht nur bei mir zerrte das ständige Rumlaufen in klatschnaßen Klamotten an den Nerven, während ich von einem Einsatzort zum nächsten zog. Immerhin hatten wir gegen Abend auch Rangkarten und Kräuter und konnten so mit deren Verteilung beginnen - eine kleine, aber gern gesehene Aufmunterung für die Spieler. Nachdem Lydia als SL die Nacht- bzw. Frühschicht übernahm, kam ich in dieser Nacht zum längesten Schlaf des gesamten Cons - immerhin fast sechs Stunden, was ungefähr 50% meines gesamten Schlafpensums in der Phase von Mittwoch bis Sonntag darstellte!

Am nächsten Morgen gab es ziemlichen Wirbel im Lager, da zu den Questen, um ein Artefakt ("Ei") zu sammeln, auch das Kämpfen auf der Seite des Schwächeren in einer aussichtslosen Schlacht gehörte (schließlich steht Gold für Neutralität und Ausgleich) ... und da zu dem Zeitpunkt angeblich (laut SL-Info) die Silbernen und Grünen gegen das Schwarze zogen, hatte der Avatar von "einer großen, grün-silbernen Wolke, die in Richtung einer kleineren schwarzen zog" gesprochen ... und damit brach einiges an Unruhe im Lager los, wollten doch einige Gruppen keinesfalls auf Seiten der Schwarzen kämpfen, sprachen stattdessen von Ehrschuld und ähnlcihem. So brachen denn Verhandlungsführer auf, um im Steinkreis mit den anderen Lagern zu verhandeln und einen Kampf zu verhindern bzw. Koalitionen und Nichtangriffspakte zu schließen ... und ich bin mit der Diplomatendelegation (wiedermal über den Hügel) mitgegangen. Dort angekommen fanden sich neben den ca. 30 bis 40 Spielern auch 3 bis 4 SLs (pro Delegation immer einer) ein. Als es dann hieß, oben auf der Wiese fände ein großer Kampf statt, da sich Orks und andere aufmachten, um den Silbernen (die angeblich oben auf der Wiese wären) einzuheißen, bin ich nach oben, um dort zu sehen, wie ca. 300 Orks, Schwarz und Chaos gegen einen kleinen Trupp von ca. 50 Leuten zogen ... davon waren eine Handvoll aus dem Silbernen, einige rote Mitstreiter und rund 40 aus dem Goldenen Lager, die aber trotz des Ansturms nur zu kleinen Teilen flüchteten. Nachdem die Schwarzen ihre Mitstreiter zurückpfiffen (sie wollten mit den Goldenen eigentlich einen Pakt eingehen) und deshalb nur wenige IT-Opfer/Verletzte vorzufinden waren, besprachen sich die anwesenden SL aus dem Goldenen und stellten fest, das damit die o.g. Queste auf jeden Fall erledigt wäre. So erschien kurze Zeit später ein goldenes Ei ... im Lager des Silbernen! Dies nun zu finden war die eine, mittels der dafür vorgesehen Lade dieses in Goldene zu schaffen die andere Herausforderung. Ich habe dann zusammen mit der Silber-SL das Wuchten der Lade über die Pallisade des Silbernen (mittels einer bei einer silbernen Spielergruppe geliehenen Leiter) ebenso beaufsichtigt wie den anschließenden Transport der gefüllten Lade durch das komplette Silberne, wo die Torwachen durch einen weiteren Spieler aus dem goldenen Lager abgelenkt wurde. Ich konnte nicht fassen, was für eine geniale Aktion das ganze war und habe meinen Mit-eSeLn begeistert davon berichtet. Der Abend und die ganze Nacht war noch gefüllt mit Questen und Kämpfen, wovon eine nächtliche Großschlacht zwischen Orks/Rot versus Silbern/Grün aufgrund von 4 (in Worten: vier!) eiligst herbeigeschafften, aber leider durchgebrannten bzw. funktionsunfähigen Strahlern abgesagt werden mußte, dadie klatschnaße, schlecht ausgeleuchtete Wiese leider nicht für solche Massen zum kämpfen geeignet war. Danach wurde binnen einer Stunde der Platz weitreichend ausgeleuchtet und so fand dort auch noch gegen 3 Uhr morgens ein Kampf zwischen rund 80 Vertretern von Schwarz und Silber statt - etwas hektisch (gerade aufgrund der Ortsverlagerung), aber letztendlich erfolgreich (d.h. eine Spieleraktion, die trotz widriger Umstände stattfinden konnte und ohne Verletzte lief). In der Nacht drang dann noch ein Hobbit aus unserem Lager bei der Handwerksgilde ein (unter Beobachtung von insgesamt 3 SLs) und entwendete dort ein weiteres Artefakt. Die Aktion dauert bis kurz nach 5 Uhr (inkl. dem Transport mit der Lade zum Lager) und so war ich, als ich um ca. 6 Uhr im Bett lag, eigentlich ganz zufrieden ...

Am Samstag hieß es früh aufstehen, musste mich meine Mit-SL Anke doch zur Werkstatt fahren, um den Wagen abzuholen. Nach einigem Verfahren ("Wegbeschreibungen und Schilder, bäääh, die sind ja nur was für Leute, die sich hier nicht auskennen!") und rund 420 Euro ärmer, begaben wir uns zurück zum Lager, wo etwas getrübte Stimmung herrschte, war doch der Lageranführer gemeuchelt und das goldene Banner zum wiederholten Male gediebt worden. Entsprechend kriegte ich mehrfach den Frust der Spielerschaft ab und war mit den Nerven nicht mehr besonders gut zu Fuß. Schließlich verschlug es mich zum Ritualkreis, wo ich den Nachmittag über dabei half, diverse (Beinahe-) Angriffe und Scharmützel in kontrollierten Bahnen ablaufen zu lassen. Als dann aber - aufgrund der aggressiven Wespen - wohl auf dem ganzen Gelände alle Rettungswagen bzw. Sanis im Einsatz waren und deshalb Kämpfe (bis zur Endschlacht) komplett unterbunden werden mußten, habe ich mir einige Statements von Spielerseite eingefangen, die mich wirklich am gesunden Menschenverstand bzw. der Sozialkompetenz mancher zweifeln ließen. Schließlich sammelte sich alles zur Endschlacht und auch die Goldenen zogen (leider ohne das - auch OT! - unauffindbare Banner) los, um auf der Seite von Silber und Grün sowie - wie sich auf dem Weg herausstellen sollte - Rot gegen Chaos, Orks, Söldner, Schwarz und Celtica zu streiten. Die Endschlacht verlief eigentlich relativ in Ordnung, aber ich musste mir diverse Mal anhören, dass "die ANDEREN" ja nicht ausspielen, viel zu aggressiv sind etc. pp. ... und dies von allen(!) Seiten, da ich die gesamten Schlachtreihen im Verlauf meiner Einsätze komplett umrundet habe. Danach hatte ich wohl sowas wie einen Beinahenervenzusammenbruch, als ich am Waldrand mich hinsetzte und einfach nur fertig mit der Welt war. Aber die aufmunternden Worte, das Lob und noch dazu der abschließende Applaus bei der Abschlußrede haben mich dann ebenso wieder aufgebaut wie die - nach dem TimeOut(!) gegen Mitternacht - mir geschenkte "Orkplörre", die mir das Ars Sica bzw. die dort feiernden Vertreter der Dienstleistergilde spendierten. Aber schon nach etwa einem Becher in gemütlicher Runde hatte ich das Gefühl, betüdelt (könnte aber auch am Überdrehtsein bzw. Schlafentzug liegen) zu sein und deshalb habe mich einfach nur noch schnell in mein Bett zurückgezogen.

Auch der nächste Morgen begann früh, fand sich doch irgendein Trunken- bzw. Scherzbold, der um kurz nach 5 Uhr vor meinem Zelt bzw. dem naheliegenden Tor rumgröhlen mußte und dabei irgendwas von "Banner klauen!", "Rache!" usw. sprach. Als ich mich angezogen hatte und aus meinem Zelt kam, fand ich zwar nicht mehr den Übeltäter, wohl aber ca. 8 bis 10 Banner von diversen Spielergruppen. Da das TimeOut ja schon eine Weile her war und ich zudem Hektik und Streß bei der Abreise vermeiden wollte, machte ich mich daran, die Banner wieder zurückzuverteilen. Auf dem Weg das letzte Banner zurückzubringen, machte mich ein besorgter Mitspieler auf eine Schnapsleiche aufmerksam. Nachdem dafür gesorgt war, dass die Bekannten des sturzbetrunken Schlafenden sich um diesen kümmerten und ggf. noch mal bei den Sanis vorbeischauten, machte ich mich auf dem Weg zum Orga-Plex, um mir eine Funke zu besorgen. Dort eingetroffen packte mich Fabian gleich in seinen Wagen und brachte mich zum Parkplatz, wo sich trotz der frühen Stunde schon einige Spieler daran machten, ihren Wagen aus der ziemlich nassen Wiese zu bugsieren und auf das Gelände zu fahren ... leider zu Beginn in eine ganz andere Richtung als geplant, denn das Einbahnstraßensystem sollte umgedreht werden, um die Automassen auf dem Gelände in den Griff zu bekommen. So verbrachte ich denn die nächsten (nachdem ich Gesellschaft bekommen hatte sogar eigentlich sehr lustige) Stunden als Parkplatzausweiser, wobei ich teilweise auch hier den Frust abfangen musste, der bei einigen Spielern entstand, nachdem sie durchnässte und anschliessend getrocknete (und damit klebende) Flyer von einem anderen Großcon-Veranstalter auf ihren Windschutzscheibenabkratzen mußte und nebenher noch ein einzelner(!) Anwohner (unter Kopfschütteln anderer Einheimischer!) einen Wutanfall bekam. Als ich gegen Nachmittag wieder in meinem Lager ankam, war bereits alles abgebaut und ich packte nun ebenfalls nur noch schnell meinen Kram zusammen, um mich auf den Heimweg nach einem langen und anstrengenden Con zu machen ...

Mein Fazit lautet: Grenzerfahrungen!
Ich habe als SL erfahren, wo die Grenzen meiner Belastbarkeit (physisch wie psychisch ... zum Zeitpunkt der Endschlacht bin ich echt nur noch auf dem Zahnfleisch unterwegs gewesen; insgesamt 12 Stunden Schlaf in 4 Nächten, ein verrecktes Auto, klatschnaße Klamotten u.ä. sind da sehr wirksam!), des "gesunden Menschenverstandes" (im Spiel insbesondere bei Kämpfen, aber auch was Alkoholkonsum und Sozialkompetenz angeht; bzgl. der Organisation was die Vorstellungen mancher bzgl. einer solchen Veranstaltung angeht, wie etwa die mir gestellte Frage "Wieviel bekommt Ihr als SL eigentlich für so einen Con?" belegen!) und der Organisationsmöglichkeiten bei einem solchen Con (gerade bei Massenbewegungen wie der Ankunft oder Kämpfen von SC-Hundertschaften in der Nacht) liegen.
Vergeßt Extremsportarten wie Stratosphärenfallschirmspringen - macht SL auf dem Drachenfest ;-)

Gleichzeitig habe ich absolut geniale(!!!) Dinge sehen dürfen - über Aufbauten (das Tor des Großen Heeres oder das Lager Andurins im Goldenen), Gewandung (ich sag nur "Eichhörnchen" und Troll-Truppe!), diverse(!) Spielaktionen (goldene Lade ins und durchs Silberne, Erweckung des Grauen, Kampf des Großen Heeres gegen das Goldene etc.) bis hin zur Unterstützung von Spielerseite (vielen Dank für Lob und aufmunternde Worte, Eure wettertrotzende gute Stimmung sowie Futter und Kaffee!) und von SL-Seite (Danke insbesondere an die unter mir leidenden Mit-eSeL im Goldenen Lydia, Anke und André sowie Lea, Michi und Boris vom Ars Sica für Euer offenes Ohr und die Hilfe, als ich mit den Nerven echt am Ende war; aber auch insgesamt an alle SLs und Orga-Leute! Thanx!). Auch war es traumhaft, so viele Bekannte wiederzusehen (Domi, Nils, die Mallombrier, Tobias und Pitty, TomT, Mike G., DirHil uvm.), einige User aus dem LI-Forum erstmalig face-to-face (Jeremias, Kalandrina, Fred etc.) zu treffen und allgemein mit vielen netten Leuten zusammen zu sein ... und deshalb würde ich es wieder machen!

Ein Riesendankeschön an die Orga - vor allem an Fabian (der das ganze überhaupt erst möglich gemacht hat) und seine rechte Hand Sandra, dass Ihr beide immer noch Zeit und Nerven für ein (teilweise auch gequält wirkendes) Lächeln und ein paar freundliche Worte gefunden habt, obwohl Euch teilweise der Streß bis zum Hals stand ... und ich mich noch nicht mal anmelden konnte

Ich denke, nachdem ich jetzt endlich wirklich meinen Schlafbedarf nachgeholt habe (der insbesondere in den ersten Tagen noch ganz schön heftige Nachwirkungen hatte): Es war eine imposante Erfahrung und die Resonanz im Drachenfestforum auf Spielerseite zeigt den positiven Gesamteindruck - SUPER GENIAL!

Ich hatte damit (phasenweise) nicht gerechnet, habe mir aber auch vielleicht manches "Auskotzen" von Spielerseite (etwa nach der abgesagten Schlacht zwischen Rot/Orks versus Grün/Silber und den Beschwerden bei der Endschlacht) bei mir zu sehr zu Herzen genommen. Das war mein erster richtiger SL-Einsatz, deshalb war ich mir wohl nicht bewußt, dass dies wohl auch eine Aufgabe der SL ist - als "Auffangbecken" herzuhalten ... dem absolut größten Teil hat es gefallen und das war es wert!

Wenn mich die Orga denn noch haben will - dann sehen wir uns wahrscheinlich auf dem Urukfest 2005! :-)

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RdA 22-"Mit eiserner Faust" (NSC)
(17.-19.09.04)
Los ging es für meine Frau und mich bereits am Donnerstagabend gegen 18 Uhr, schließlich wollten wir doch beim Aufbau mithelfen. Als wir noch kurz am Bunker vorbeischauten, stellten wir fest, dass - wie erwartet - die Orga wohl bereits unterwegs war. Also brauchten wir doch nichts mehr mitnehmen und sind direkt weiter, um 3 Stunden und ca. 250km später in Herbstein einzutrudeln ... wo wir leider ziemlich alleine waren, denn offenbar hatten die anderen eine andere Route gewählt, die zwar weniger Kilometer, dafür aber doch rund 5 Stunden Fahrzeit in Anspruch nahm. Nach einem ersten Moment der Verzweiflung und Verwirrung klärten drei Telefonate die Problematik und wir konnten schon mal beim Geländeverwalter die Schlüssel für unsere Hütte entgegennehmen. Als dann schließlich die anderen eingetroffen waren, wurde die Hütte für´s erste bezogen und die Pläne für die morgige Aufbauarbeit aufgestellt. Insgesamt wurde es ein sehr vergnüglicher Abend, die Vorfreude auf den Con schlug doch deutlich durch.

Am nächsten Morgen wurden wir um 7 Uhr durch ein Handyklingeln geweckt, das ein gospelartig gesungenes "Ring, Ring, Ring!" war - so ging es direkt mit Gelächter weiter und der ersten Ohrwurm des Tages bzw. Cons war geboren ... so sehr dies auch schmerzte *g*. Die Küchencrew machte sich auf dem Weg in die Metro, um Futter für das Frühstück und den Con zu holen, während der Rest der Truppe sich an den Aufbau eines Friedhofs, eines Cantoristenlagers (tief im Wald), dem Tavernenzelt der Dekoration eines Tempels und des Tavernenzeltes machte. Die Küchencrew hatte leider eine Autopanne, weshalb sich das Frühstück auf ca. 17 Uhr verzögerte - auf einen Zeitpunkt also, wo bereits die ersten Spieler eintrudelten. Dieses Eintrudeln beim CheckIn und Waffencheck gestaltete sich aber zunächst wesentlich spärlicher als angenommen, wozu wohl mehrere kilometerlange Staus auf den umliegenden Autobahnen beitrugen. So verzögerte sich auch der geplante TimeIn-Termin immer weiter. Irgendwann hieß es dann aber "Jetzt geht es gleich los!" und ich bin in meine Rolle als Abt eines Kal´Zaganiter-Klosters geschlüpft - inkl. genial gemachtem Wappenrock, auswendig gelernten religiösen Texten und einem kompletten Glaubensdogma. Als sich schließlich (nach einigen Verzögerungen) die ersten Spielergruppen auf die Anreise machten bzw. auf dem Klostergelände auch IT eintrafen, wurden sie Zeuge, wie 3 Kal´Zaganiter (Gott des Krieges) eine Gruppe von Anreisend (NSCs) ummoschte und waren entsprechend verwirrt, vor allem da sie noch ein weiteres (totes) Ordensmitglied im Wald gefunden hatten. Nach der ersten Verwirrung klärt mein Abt die Angereisten auf, dass dieses einstmals von 36 Glaubensbrüdern bevölkerte und im Aufbau befindliche Kloster seit Tagen und Wochen gegen immer wieder hereinbrandende Cantoristen kämpft und sie die letzten drei Überlebenden wären. Die vorherigen Anreisenden hätten sich nicht zu erkennen gegeben und wären deshalb als Feinde betrachtet worden - was auch sonst, angesichts der Umstände. Beim Kampf der Götter vor etwa wenigen Wochen, der das Pantheon Etraklins für die nächsten 1000 Jahre neu bestimmt hätte, hätte sich Cantor (Gott der Kälte, Vernichtung und des Verrats) durch Betrug in den inneren Kreis (die fünf wichtigsten Götter Etraklins) anstelle des wahren Siegers, Kal´Zagan, erhoben. Mein Abt war von dem vorherigen Kampf verletzt, weshalb er von der ersten Gruppen, den Maschinisten, nach diesen ersten Worte versorgt wurde und danach gingen die Maschinisten in ihre Hütte und die Kal´Zaganiter in ihren Tempel. Schade nur, dass die Cantoristen (NSCs) zum Zeitpunkt der Ankunft eines Großteils der Spieler IT gegangen waren und sich dachten "Seien wir doch dreist!". So marschierten sie denn ungerüstet und nur leicht bewaffnet auf das Klostergelände, an den Spielern vorbei zum Tempel und metzelten dort nach kurzem Beschimpfungseskapaden die verbleibenden Ordensbrüder der Kal´Zaganiter nieder und plünderten den Tempel. Von Spielerseite wurde nicht interveniert, selbst als einer der Kultisten meinem Abt IT und mit lauter Beschreibung, was er gerade täte, das Herz rausschnitt ... obwohl die Taverne, in der die Spieler das (allerdings auch lang erwartete, denn die Orga hatte leider - um das TimeIn nicht noch mehr nach hinten zu verzögern - das Essen auf "nach der Anreise" verschoben.) Essen verspeisten, direkt gegenüber dem Tempel lag. Stattdessen waren sogar Sprüche a la "Wenn die Cantoristen das machen, dann wird das schon in Ordnung sein!" zu hören. Den einen überlebenden, schwer verletzten Bruder Wulf schockierte dies so, dass er nach Abzug der Cantoristen (u.a. mit einigen wichtigen Schriftrollen) und dem Hereintragen der Toten durch einige Spieler (wobei diese vorher die Leichen mehrfach fledderten!), im Tempel verbarrikadierte (dieser war allerdings auch zwischenzeitlich noch von einigen SCs heimgesucht worden). Dies schreckte zwar die SCs ab, nicht aber die etwa eine Stunde später erneut eintreffenden Cantoristen, die sich per Windstoß Zutritt verschafften, mit Bruder Wulf den letzten Kal´Zaganiter töten und damit ihr Vernichtungswerk vollendeten. Somit war eine wichtige Informationsquelle für die Spieler leider bereits zwei Stunden nach dem TimeIn versiegt, woran auch mehrmaliges Durchsuchen der Leichen und eine komplette Plünderung des Tempels (inkl. dem heiligen Symbol Kal´Zagans) auch durch diverse SCs leider nichts änderte. Immerhin wurden die Ordensbrüder noch bestattet, wobei ich über die Durchführung nur wenig positives zu berichten weiß (hatte eher was von einer Parodie). Die Nacht verbrachten die Cantoristen damit, an diversen Stellen im Spielerlager mit einigen Ritualen und Brimborium ihr heiliges Symbol, ein blutrotes C, zu verewigen - neben dem Hauptplatz etwa auch auf den Türschwellen von verschiedenen Spielerhütten.

Etwas frustriert und nichts gutes für Etraklin ahnend ging ich ins Bett, um am nächsten Morgen direkt mit voller Rüstung und Bewaffnung in den Wald zum Lager der Cantoristen zu stürmen und von dort aus als Krieger für Cantor mein Unwesen zu treiben. Wenn Cantor schon im inneren Kreis landet, dann wollte ich zumindest meinen Spaß dabei gehabt haben. Leider war zunächst die Reaktion der Spieler alles andere als heldenhaft. So reagierten sie kaum auf unsere Provokation und mir gelang es bspw. gemeinsam mit zwei weiteren Kriegern in aller Seelenruhe, laut "im Namen Cantors" oder "des Chaos und der Vernichtung" grüßend an den Spielern vorbei bzw. durchaus auch durch kampfbereite Gruppen von ihnen hindurch in die Taverne zu gehen und dort eine Flasche Wasser mitzunehmen. Vom Wirt wurden wir sogar mit einem "Auf Wiedersehen!" verabschiedet und der Tross an Kämpfern, der hinter uns herzog, ging brav beiseite, als wird uns auf den Rückweg in unser Lager machten - weder verfolgt noch anderweitig von Spielerseite aus belästigt. Langsam machte sich Verzweiflung breit, ob denn überhaupt noch eine Reaktion erfolgen würde. Als dann aber fast das komplette Cantoristenlager aufbrach, um den Spielern einzuheizen, stolperten wir über eine Gruppe von ihnen am nahe dem Kloster gelegenen Friedhof. Wir brachten diese relativ schnell auf und nachdem sie alle am Boden lagen, fanden die Cantoristen dort eine weitere, wichtige Schriftrolle. Aber mit dieser Niederlage war wohl der Kampfeswillen der Spieler erwacht und sie machten sich nun daran, uns heftiger Widerstand zu leisten und sich auf die Suche nach Schriftrollen zu begeben. Einer der Spieler fand bspw. zwei Waldschrate, die sich seit Stunden im Wald mit einer "Rätselkiste" herumtrieben. Aber anstelle eines Spiels, auf das sich die beiden NSCs gefreut hatten, wurden die unbewaffneten Schrate von ihm niedergeschlagen, getötet und er schleppte die Kiste weg ... 5 Stunden Vorbereitung und Warten für 30 Sekunden (wenn es hochkommt!) Spiel - dazu fällt mir echt nix mehr ein! Der Rest der SCs hatte sich aber - wie gesagt - mittlerweile berappelt und versuchte sich nun daran, das Cantorlager ausfindig zu machen. Dort mussten sie sich durch eine recht ansehnliche Menge an Cantoristen schnetzelten, aber schließlich konnten sie erfolgreich weitere Schriftrollen an sich bringen. Während sie sich auf die Suche nach weiteren Rollen machten, versuchte eine Spielertruppe (u.a. mit dem Waldschratekiller), die u.a. zwei plotrelevante Schriftrollen erobert hatte, davon aber kein Wort bei ihren Mitspielern verloren hatten, abzureisen. Die Truppe konnte aber glücklicherweise von uns gestellt und besiegt werden. Die Schriftrollen fielen damit den Cantoristen in die Hände. Aber auch die Spieler waren erfolgreich und stellten im Wald ein Monster, bei dem nach seinem Tod im Kampf ebenfalls eine Kiste mit Schriftrolle gefunden wurde. Zwischenzeitlich versuchten die Krieger Cantors (u.a. auch ich) immer wieder, im Lager die dort befindlichen Schriftrollen aufzutreiben, wurden aber nun verstärkt, wenn auch nicht koordiniert angegriffen. Und kurze Zeit nach Einbruch der Nacht kam eines der absoluten Highlights - ein säureversprühender, über 10m langer Lindwurm zog ins Lager, um dort seiner Natur nachzugehen - zu fressen! Das etwa viertelstündige Gekloppe mit diesem Drachen, der quasi mitten in einer Futterkrippe gelandet war, kann man sich wohl bildlich vorstellen - es war einfach herrlich!
Danach machten sich die Cantoristen daran, vor den Augen der Spieler, die nicht angriffen, einen Dämonen zu beschwören, welcher ihnen die letzten noch fehlenden Schriftrollen aushändigte. Da aber die Spieler nun auch welche besaßen, opferte sich der Magier Sirius, um alle Schriftstücke zusammenzubringen und damit ein Ritual noch vor Aufgang der Sonne zu ermöglichen. Dieses Ritual beinhaltete, im Namen Cantors oder Kal´Zagans eine 10seitige "Anklageschrift" (die diversen Schriftrollen) bzgl. des Betrugs beim Kampf der Götter zu verlesen und damit entweder Cantor oder Kal´Zagan in den inneren Kreis zu bringen (da der jeweils andere ja des Betrugs "überführt" worden wäre). Nun waren diese Rollen zwar auf der Spielerseite, aber immerhin an einem Fleck und mit dem Dämon, den Spionen, einer großen Cantoristenstreitmacht sowie dem Überraschungseffekt wähnten sich die Cantoristen auf der sicheren Seite. Als ihnen ihre Spione vom Beginn des Rituals berichteten, zogen sie los, um alle Schriftstücke an sich zu bringen - und fanden sich kurz darauf völlig verdattert auf einem Schlachtfeld voller niedergeschlagener Gegner, aber ohne einem Großteil der Schwergerüsteten und den Ritualteilnehmern wieder. Diese waren in den Wald geflohen und hatten die restliche Spielerschaft ihrem Schicksal überlassen. Im Wald versteckt vollzogen sie nun das Ritual - wobei sie dies aber weder im Namen Cantors, noch im Namen Kal´Zagans vollzogen, sondern im Namen Bogroms, dem "Drittplatzierten" vom Kampf der Götter. Damit galt das Ritual als gefumbelt. Bogrom war völlig unbeteiligt und hatte keine Chance, in das Pantheon einzuziehen. Denn es ging darum zu klären, wer betrogen bzw. regelgerecht gehandelt hatte und damit hatte Borgrom nun wirklich nix zu tun. Im übrigen ist dies bei einem monotheistischen Gott des Todes, der Assimilation (Vernichtung aller Andersgläubigen), des Verrats usw. usf. auch besser - dagegen ist Cantor echt ein Waisenknabe! ... aber davon wußten die Spieler bis zu Letzt anscheinend nichts. Das Ende war somit leider völlig zerfahren (ein Teil der Spieler im spontan eingerichteten Gefangenenlager, der andere Teil im Wald versteckt ... und die NSCs dazwischen) und es blieb bei Cantor im inneren Kreis der Götter Etraklins. Schade, leider verloren!

Mein Fazit:
Ein schöner und sehr aufschlußreicher Con, auch wenn mir das Ergebnis als Etraklinspieler schwer im Magen liegt - die Option einer Niederlage war von vornherein als möglich angesehen worden und dürfte reichlich Anlass für weitere Plots bzw. Cons bieten. Und es wurde wirklich mit Anlauf verbockt! Die SCs hatten bis zur letzten Minuten trotz mancher Patzer alle Chancen - und haben sie leider letztendlich nicht genutzt. Tja, man kann nicht immer erster sein! Auch muss mir nicht jedes Spielerkonzept (rechtschaffen-böse auf dem Papier, chaotisch-böse gespielt) gefallen und sicherlich hätte ich mir ein früheres und vor allem koordiniertes Agieren von Spielerseite aus gewünscht. Auch auf meine Provokationen und Herausforderungen, die ich beim mehrfachen Gang durch das Spielerlager gebrüllt habe, hätte mir irgendwie ein Eingehen gewünscht. Meine Frau hat sich zudem beim kurzen Spiel als Waldschrate durch einen Unfall (keine Spielerbeteiligung, pures Pech!) ein "Stauchungstrauma mit reaktiver Muskelverspannung" am Rücken eingefangen ... Sachen gibt´s ...

Aber es gibt auch viel Gutes zu berichten:

  • Die Kämpfe - alle sehr fair und vor allem nicht zu hart, keine Verletzten, keine Beschwerden ... nur Nicole, die das Hinterteil des Drachen gespielt hatte (das "gute" Ende vom Lindwurm - da kam nämlich keine Säure raus!) hatte einfach sehr, sehr viele Treffer einzustecken, bevor der Drache starb
  • die NSCs - das Chaos siegt immer, denn es ist besser koordiniert :-) ... es war wirklich toll, mit diesen zu spielen - sei es als Kal´Zaganiter (schöne Grüße an Bruder Kolves aka Till, Bruder Wulf aka Wolfgang und Bruder Ran, dessen OT-Namen ich leider nicht erfahren habe) oder als Cantoristen mit unseren Spionen (Kai, Du bist ja sooo gemein! ... und unsere arme Spionin wurde von den eigenen Leuten umgemacht ... uuups!), unseren Magiern (Sirius aka Stephan, MJ, der Herzoperateur wider Willen), einem heftigen Dämonen (Dirk), Kriegern (schönen Gruß noch mal nach München!) und allen anderen - erstklassig
  • Teile der Spielerseite - auch hier gab es (neben den sehr fairen Kämpfen - s.o.) einige Highlights, etwa Talogon, der auf seinem zweiten "richtigen" Con echt vieles gerissen hat, u.a. auch bei der Beerdigung der Kal´Zaganiter den letzten Rest von Ehre gerettet und aus unserem Dogma vorgelesen hat; Chika, auch wenn ich erfolglos war, sie davon zu überzeugen, dass die Feiern von Cantoristen ein wahrer Hammer sind; Jo, dem ich immerhin einige Schüsse aus dem "Fleissigen Lieschen" gegönnt habe; Didi, auch wenn sie leider etwas zu schnell für mich war bzw. mir "Mister Bärenfell" dazwischen kam. An Domi und die Maschinisten: Sicher, ich hätte mir mehr Aktivität von vornherein bzw. ein anderes Ergebnis gewünscht, aber es kann nicht immer alles laufen wie geplant und bei vielen SCs gab es das klassische "Viele Häuptlinge, keine Indianer!"-Problem ... better luck next time ;-)
  • die Küchencrew - mir als quengeligem und beständig unterernährtem Vegetarier ist es nicht so leicht recht zu machen, aber ihr habt sogar mich auf Eurem ersten richtigen Großeinsatz auf einem Con satt bekommen ... und die Brownies waren der Hammer!!!
  • die SL und Orga - vielen Dank für die geniale Deko (Friedhof inkl. Beleuchtung, Drachen, Waldmonster, Kal´Zaganitertempel und -wappenröcke), die Möglichkeit, das auch die NSCs gewinnen können (das ist nicht selbstverständlich!), nur einen einzigen Patzer (das mit dem Essen am Freitag ist dumm gelaufen), Eure Omnipräsenz trotz völliger Erschöpfung und Eure Fairness... auch wenn Ihr, wie wohl alle, am Ende genauso überrascht ward wie alle anderen ...
  • das Wetter - es hat nicht geregnet! Und das bei einem RdA-Con! ;-)

Wir sehen uns auf dem Sylvestercon vom RdA mit mir als Orga/SL (wenn wir denn noch eine Location finden) ... mal sehen, was ich bzw. die hoffentlich zusammenkommende Orga-Truppe aus der Vorlage vom "Mit eiserner Faust" machen können :-)

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Geiranger 3
(01.-03.10.04)

Los ging das Spiel am Freitag bereits relativ früh, nämlich so gegen 21:30 Uhr, auch wenn damit das anvisierte TimeIn von 17:30 Uhr um knapp vier Stunden verfehlt wurde - war uns aber ganz recht, denn schließlich waren wir erst um 19 Uhr eingetroffen. Und so beginnt es ...

Die Anreise des vom Geiranger Hetmann Hroc angeführten Vikings fing sehr gut an. So hatte der vorausgeschickte Späher einen Überläufer aus der Burg der Albioner, der für einen vergleichsweisen geringen Preis (ein Trinkhorn, angeblich ein wertvolles Familienerbstück) das Tor für uns öffnen sollte. Der weitere Weg führte zudem schnell zur Gefangennahme der ersten Unfreien (einigen Methändlern) und auch die Eroberung der Burg war durch Überraschungseffekt und offenes Tor ein vergleichsweise unproblematisches Unterfangen. Leider waren einige der Angreifer so übermotiviert, dass Tyyni und Ansgar als Heiler alle Hände voll zu tun hatten, um wenigsten einem albionischen Wachsoldaten und zukünftigen Unfreien das Leben zu retten. Schnell fand sich vor dem Tor eine Truppe Torwächter ein und als sich Ansgar dort wiederfand, folgte er einem Lichtschein aus dem Wald. Dieser stellte sich als die Laterne eines Wichtels heraus, der zusammen mit einer komisch anmutende Dame in einer etwas entfernt liegenden Höhle verweilte. Diese Lady verlangte die Priesterin aus Geiranger, die mit auf den Viking gegangen war, zu sprechen. Ansgar, ganz der liebenswürdige Medicus, holte die gesuchte Leandra samt Begleitschutz und bekam als Dankeschön von der Dame die Rune geworfen und so eine wertvolle, wenn auch für ihn eher verwirrende Information. Da die mysteriöse Lady mit Leandra allein sprechen wollte, machte sich der Medicus mit den anderen Begleitern auf den Rückweg zur Burg, auf dem sie aber leider von einigen versteckten, albionischen Bogenschützen (die sich für die vom Geschichtenerzähler Gweron getragene Laterne quasi auch hätten bedanken können) angegriffen wurden. Ansgar eilte zurück, um Leandra vor der Gefahr zu warnen, allerdings war sie davon wenig beeindruckt und schien in anderen Sphären zu schweben, während sie sich auf den Rückweg machte. Der Medicus rannte hinter der Priesterin her, um sie auf die Gefahr aufmerksam zu machen und wurde so selber von einem Pfeil am Fuß getroffen, während Leandra völlig unbehelligt zur Burg lief. Verletzt schleppte sich Ansgar in die Burg und wurde dort versorgt, während die Informationen aus dem Runenspruch mit den Geschichten aus einer Kiste voller Schriftrollen zusammengeführt wurde. Dort konnte nämlich das gesuchte Horn nicht gefunden werden, dafür aber wurden Spekulationen laut, ob es sich bei dem vermeintlichen albionischen Verräter nicht um eine Inkarnation Lokis handeln könnte. Aber im Verlauf des Abends trauten sich die Bogenschützen immer näher an die Burg und so wurde Ansgar ein weiteres Mal Opfer eines Pfeiltreffers, dieses Mal in der Schulter. So begab er sich in den frühen Morgenstunden zum ihm zugewiesenen Schlafplatz und kurierte seine Verletzungen aus.

Der nächste Morgen begann sehr früh und Ansgar hatte alle Hände voll damit zu tun, immer wieder Pfeilwunden, welche durch die immer dreister vorgehenden albionischen Bogenschützen verursacht wurden, zu versorgen. Zudem wurde sein leichte Lederrüstung und sein kleines Rundschild durch den Angriff eines komischen Pelzwesens mit gigantischer Axt zerfetzt, aber immerhin konnte er sich retten, bevor ihm ernsthafter Schaden widerfuhr. Auf der Suche nach dem unverletzt verschwundenen Ungeheuer wankten Ansgar, Gweron und weiteren Begleitern einige offenbar von Spinnengift tödlich getroffene Albioner entgegen, welche Ansgar zwar zu retten versuchte, jedoch leider wenig erfolgreich, da das Gift sehr stark war. Tyyni brach nun auf, um im Wald Kräuter für ein Gegengift zu suchen, während einige Streiter sich auf die Suche nach der Spinne und die anderen nach dem Fellwesen machten. Nachdem einige weitere Informationen zusammengetragen wurden, wurde das Fellmonster als eine Figur namens Schönhaar aus einer Legende aus einer Schriftrolle identifiziert und zudem bekam Hroc die Information, dass sich im Wald ein Trupp albionischer Steuereintreiber mit reich gefüllten Taschen befände. So brachen denn alle auf, um diese reiche Beute aufzubringen. Dies gelang auch vergleichsweise einfach, wenn auch erst nach längerer Wanderung. Auf dem Rückweg jedoch gehörte Ansgar als Bannerträger mit seinem Hetmann zur Nachhut und während die anderen wohl bereits nahe der sicheren Burg waren, wurde dieser zurückgefallene Trupp Opfer eines Hinterhalts und Ansgar von zwei Pfeiltreffern schwer verletzt. Mühsam schleppte sich die Handvoll Recken, nachdem die Schützen mit einer Goldmünze Lösegeld bestochen entkommen konnten, zur Burg, wo Ansgar seine Wunden auskurierte. Als er sich wieder einigermaßen aufrecht halten konnte, half er trotz Schmerzen bei der Bewachung einer Weihungszeremonie, in deren Verlauf Leandra sechs Streiter zu Jägern Schönhaars machte. Mit der Bewachung des Rituals waren etwa eine Handvoll, teilweise auch angeschlagene Streiter wie Ansgar betraut, während sich andere Kämpfer im Wald um die giftspritzende Spinnenfee kümmerten und so war niemand in der Lage einen albionischen Stoßtrupp daran zu hindern, die Burg zu betreten, eine gefangene adelige Lady zu befreien und mehr oder minder unbehelligt abzuziehen. Bei dem kleinen Gefecht beim Rückzug der Albioner wurden neben Ansgar, der sich einen weiteren Pfeiltreffer einfing, auch sein Hetmann verletzt und so verbrachte der Medicus genau wie Hroc den Abend in der Taverne, um seine Wunden auszukurieren. Erschöpft ging er bereits vor Mitternacht zu Bett.

Am nächsten Morgen berichtete ihm Tyyni davon, dass sie in der Nacht noch einige Verwundete von Untotenangriffen aus einem sich öffnenden Kellergewölbe versorgt hatte. In diese Gewölbe sei eine Truppe gegangen, um das dort vermutete Horn aus den Händen eines Frostriesen zu befreien - trotz aller Bemühungen aber leider erfolglos. So stand Hroc mit leeren Händen da, als Loki ankam, um das Horn in Empfang zu nehmen. Nach einigen entschuldigenden Worten durch den Stoßtrupp, begehrte aber ausgerechnet der Geschichtenerzähler Gweron gegen das Levitenlesen durch Loki auf und stellte fest, dass sich doch alle nach besten Kräften und Wissen um einen Erfolg bemüht hätten, auch wenn sie kurz vor dem Ziel gescheitert waren. So zog Loki lachend ab, wobei wohl die Ehrenschuld des Hetmanns bestehen bleiben dürfte. Nun war es an dem Vikingtrupp, sich den Weg zurück zum Schiff freizukämpfen. Dies gelang und so war - trotz der Niederlage als Spielball Lokis - der Viking doch ein Erfolg, kehrten doch alle mit reichlich gefüllten Taschen nach Vinland zurück.

Mein Resümee:
Ein genialer Con! Wir hatten als Spieler auf dem abenteuerlichen Feldzug nach Albion alle Hände voll zu tun, ich habe mich eigentlich nie gelangweilt, höchstens mal vor Erschöpfung ausgeklinkt. Die NSCs, allen voran die Bogenschützen, haben uns ganz schön auf Trapp gehalten und mein Medicus hat sich den Spitznamen "Pfeilfänger" redlich verdient. Aber auch so war das Spiel mit vielen altbekannten Spielern, zum Teil auch mit einigen für mich neuen Gesichtern aus vinländischen Gefilden und deren Umfeld (etwa die Phoenix-Gruppe um Leandra, die Hrim Havener, Gweron etc.), aber auch mit nordisch-angelehntem Hintergrund (etwa Jurge und seine Truppe, einige Barbaren usw.) einfach toll. Schön war, dass mit Hroc bzw. Carsten ein klarer Viking-Anführer und gleichzeitig ein Ansprechpartner vorhanden war, der die kleine Spielerschar von ca. 35 Charakteren immer wieder zur Beratung und gegenseitigen Information zusammentrommelte sowie die diversen Aktionen ein wenig koordinierte, wobei er sich nicht in den Vordergrund spielte, schließlich hatte er als SL ja doch einige Insiderinformationen ... und nebenbei mit einem verstauchten Fuß und einem Pfeiltreffer am Auge auch noch alle vorkommenden Verletzungen auf eine Person vereinte.

Positiv aufgefallen ist mir:

  • das Spiel zwischen den unterschiedlichen Chars und Gruppen, die trotz aller Unterschiedlichkeit relativ unkompliziert miteinander agierten und relativ gut zusammengearbeitet haben
  • die diversen Interaktionen und fairen Kämpfe mit den NSCs, auch wenn sich diese teilweise bei mir auf das Einkassieren von Pfeiltreffern beschränkte (schönen Gruß an die Condra-Bogenschützen - ihr habt meinem Char echt das Leben zur Hölle gemacht)
  • dass Sonntag noch ein paar Stunden gespielt wurde und der CheckOut wie der CheckIn sehr unkompliziert und entspannt verlief
  • die SL war zwar immer präsent, wurde aber nur in Ausnahmefällen benötigt - so sollte es auch sein!
  • die Reaktion auf die anstehende Touri-Führung - mit dem Beutezug gegen die Steuereintreiber waren alle unterwegs und niemand wurde durch "Touri-Dämonen" gestört bzw. diese von LARPern
  • die Location ist einfach der Hammer (siehe auch die entsprechende Fotos)
  • das Wetter war phänomenal!

Unter "Neutral" bzw. gerade noch okay fällt für mich:

  • das Essen, dass doch teilweise etwas arg spät kam und (zumindest für Vegetarier) etwas dürftig ausfiel (gerade am Samstagmittag) - toll war aber das Festessen am Samstag (wenn auch verspätet) und der Umstand, dass es immer Äpfel und Möhren gab (auch wenn ich die am Samstagabend nicht mehr sehen konnte)
  • dass ich vom Dungeon nix mitbekommen habe - aber ich war halt einfach nur noch müde

Tja, und unter dem Punkt "Negativ" fällt mir nix wirklich Wichtiges ein - war also echt ein toller Con! Jederzeit wieder ... schließlich haben wir auf dem Geiranger4 einiges auszubaden ;-)

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Oschenheim "Klostergeheimnisse"
(12.-14.11.04)

Auf dem sehr schönen Gelände des Schullandheims Winterburg fand der Oschenheim "Klostergeheimnisse" statt, auf welchem ich zusammen mit Chefin, Kai und Nic erstmalig als die Gruppe der Nebelfalken in Erscheinung getreten bin.

Leider sind wir am Freitag erst recht spät am Abend (etwa gegen 22 Uhr) eingetroffen, durften dabei aber gleich den Vorteil eines DKWDDK-Cons genießen - der CheckIn verlief ziemlich genau so: "Da ist eine Liste mit der Zimmerverteilung, packt Euren Kram aus und dann viel Spaß!" ... herrlich!
So trafen denn kurze Zeit später Dana, Dori und Marsilius unter dem Schutz meines Ritters Tius auf dem Gelände ein und wurden sogleich gastfreundlich empfangen. Nach einem ersten Erkundschaften des Geländes mit Bibliothek, Apotheke u.a. besuchten die vier auch eine ceridische Messe, um auch dem Glauben ihrer Gastgebern Respekt zu zollen. Problematisch wurde es, als den vier Quill-Anhängern klar wurde, was hier unter dem Begriff der Inquisition verstanden wird, weshalb sie sich schnell sehr damit zurück hielten, zu verkünden, dass sie nicht dem "Eynen", sondern einem Gott der Schrift und des Wissens folgten. Immerhin fürchteten sich ja schon die Einheimischen davor, von der Geistererscheinung, die unter allen Augen über den Hof marschiert war, zu berichten, nachdem der Inquisitor festgestellt hatte "Dies ist nie passiert!". Stattdessen hielt sich unser kleiner Trupp lieber bei Gesprächen mit dem Amtsmann und seinem Untergebenen über "pikante Holzschnitte", "Unter-Decken-Ermittlung" usw. bei Laune.

Am nächsten Morgen machten sich die Schriftgelehrten aus der Gruppe der anwesenden Nebelfalken (also alle außer Tius) daran, einige Schriften aus der Bibliothek zu kopieren, wobei sie sich auf die wichtigsten ceridischen Schriften beschränkten. Tius erfuhr währenddessen, dass ein oder zwei Personen verschwunden wären, traute sich aber angesichts der unbekannten Rechtslage und der damit - seiner Meinung nach - angebrachten Vorsicht lieber nicht, sich hier zu sehr einzubringen, sondern diskutierte lieber mit verschiedenen Beteiligten über Oschenheim, Ceridentum und auch gelegentlich über Etraklin. Nachdem kurz nach Mittag die Schriftgelehrten die wichtigste Schrift abgeschrieben hatten, beschloß die Gruppe, dass sie am kommenden Morgen sich auf den Heimweg machen wollte, um noch vor dem endgültigen Einbruch des Winters wieder zuhause bzw. in Cardis einzutreffen. Der Nachmittag und die Nacht sollte noch mal zur Erholung genutzt werden, bevor es auf den beschwerlichen Heimweg gehen sollte. So wurde die Shisha sowie das ein oder andere Spiel ausgepackt, ebenso wie ein guter Met, um sich damit im Kaminzimmer noch einen gemütlichen Tag zu bereiten. Während Tius und Marsilius sich noch ein wenig umhörten, ruhten sich Dana und Dori noch ein wenig aus. Insgesamt verlief - begleitet von diversen Messbesuchen - der Nachmittag und Abend sehr ruhig, genau wie es von uns vorgesehen war und in der Messe fand sogar der Inquisitor lobende Worte für Gäste, welche nicht ceridischen Glaubens wären. Nach Einbruch der Dunkelheit jedoch kam noch einmal gehörig Unruhe auf, waren doch einige Gäste, drei an der Zahl, offenbar Wesen, die mittels schwarz-magischer Rituale und dem Opfer von 3 Menschen (den o.g. Verschwundenen) ihr Leben auf unnatürliche Weise verlängerten. Diese Gäste waren es auch, die teilweise sehr lange bei uns im Kaminzimmer gesessen haben, ohne das wir dabei Verdacht geschöpft hätten.

So gab es doch noch wesentlich mehr Unruhe und Aufregung, als wir uns eigentlich vorgestellt hatten und die vier etraklinischen Nebelfalken halfen bei der Situation so sehr sie konnten. Im Endeffekt mussten sie aber einsehen, dass sie viel zu lange nichts getan hatten - so war der Aufbruch am nächsten Tag durchaus von einem schlechten Gewissen überschattet.

OT-Kommentar:
Ein sehr schöner, ambientiger Con. Wir hatten - so denke ich - alle vier noch einige Schwierigkeiten mit dem Spiel der neuen Charaktere. Insbesondere ich hatte teilweise das Gefühl, dass ich noch viel zu sehr agieren wollte, wie es vielleicht für Tulac, den Halbork, nicht aber Tius, den Ritter, angebracht wäre. Auch der Umstand, dass im Endeffekt "Peter Plot" quasi neben uns saß, Shisha rauchte, Schach spielte und sogar eine von unserer Gruppe entführen wollte und wir nichts geahnt haben, läßt darauf schließen, dass wir noch an der ein oder anderen Stelle an unserem Spiel arbeiten sollten. Das ist aber auf dem ersten Con m.E. kaum anders zu erwarten. Hinzu kam, dass wir angesichts des uns fremden Hintergrunds nicht sicher waren, wie wir agieren konnten bzw. sollten. Trotzdem war es sehr, sehr interessant mit dieser Gruppe unterwegs zu sein und ich muss sagen, dass mir auch gerade der dort bespielte ceridische Hintergrund, trotz anfänglicher Bedenken, sehr gut gefallen hat. Alleine die dort agierenden Mitspieler, die teilweise einstündige Messen, samt Predigt, Ansprachen, Gesängen etc., organisierten und durchführten, haben mich wirklich beeindruckt. Einige Spieler und auch Teile der SL sagten, dass beim "Nebelschwaden", dem Con auf gleichem Gelände zu Beginn diesen Jahres, dass Briefing durch die Orga und damit der Informationsstand der Klosterbrüder und -schwestern (NSCs) besser gewesen wäre - aber ich fand es absolut in Ordnung! Es wurde ein in sich stimmiges, (aufgrund der vorherigen Geschehnisse, aber auch aktueller Umtriebe) leicht düster anmutendes Kloster dargestellt ... und bei mir kam das sehr gut an! Besten Dank an alle Beteiligten!

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RdA 23 - "Zeitenwandel - Eine Rast in dunklen Tagen"
(28.12.04 - 01.01.05)
Okay, hier der Bericht aus meiner subjektiven SLer-Sicht ...

Als wir am Dienstag mit der finalen Con-Vorbereitung - sprich: dem Einpacken des Fundus u.ä. - beginnen wollten, durften wir Zeuge eines interessanten Phänomens sein: Schneetreiben im Rheinland ... auch nett. So ging es denn mit 50 km/h rasendschnell über die Autobahn (dank umfangreichem Fundus und eingeschränkter Transportkapazität natürlich mehrfach) nach Neukirchen-Vluyn, zum CVJM-Eichenkreuzheim. Nachdem dort dann alles abgeliefert war, wurde als erstes der Thekenraum dekoriert, sollte den Spielern doch am Mittwoch bereits ab 15 Uhr ein "fließendes TimeIn" (sprich: wer ankommt und eingecheckt ist, kann auch direkt mit dem Spiel beginnen) angeboten werden. Nachdem die Taverne und die Bibliothek für´s erste fertig dekoriert waren, hieß es dann noch an
den letzten Plotelementen stricken (was insbesondere die Namensgebung für die NSCs umfaßte - eine Aufgabe, der wir uns erst nach mehreren Shisharunden gewachsen fühlten) und dann ab in die Kojen ...

... um bereits fünf Stunden später noch letzte Besorgungen zu machen, Vergessenem hinterherzutelefonieren und weiter zu werkeln, um auch das "Orkzwischenlager", den Portalraum u.ä. weitestgehend noch vor dem Eintreffen der Spieler fertigzustellen. Das klappt soweit auch ganz gut, insbesondere da unsere NSCs alle bereits um 14 Uhr da waren und wir so auf zahlreiche helfende Hände zurückgreifen konnten. Als dann gegen 15 Uhr tatsächlich die ersten Spieler eintrudelten, hieß es dann Zimmer verteilen, die NSCs noch mal zu briefen und in ihren Guthofsrollen ("Pausenrollen") in die Taverne zu schicken - schließlich sollte der Gutshof schon den ersten Gästen belebt erscheinen und die Bewohner die Neuankommlinge auch IT begrüßen. Auch wenn die Spielerschar relativ langsam eintraf, funktioniert dies soweit ganz gut und nach Einbruch der Nacht wurden noch zwei Orkspäher auf den Weg gebracht ... auch wenn diese, nach der Entdeckung durch die Spieler sich vor allem durch eines auszeichneten - Unauffindbarkeit! Das lag aber nicht etwa daran, dass die NSCs nicht mehr dagewesen wären, sondern vielmehr hatten unsere motivierten Leute auch keine Probleme sich zwischen zwei Spielergruppen, die sich über 5 Meter Entfernung gegenseitig zu identifizieren versuchten ("Wer seid Ihr?" - "Die Frage ist doch, wer Ihr seid!" - "Ich habe zuerst gefragt!"), still und leise dazwischen in einem Brombeerbusch versteckt zu halten. Einer wurde zwar gefangen, aber auch wieder laufengelassen - schließlich hatten sie sich (noch) nichts zu Schulden kommen lassen ... so war am ersten Abend doch vergleichsweise schnell ausschließlich Aktivität in den Tavernenräumlichkeiten festzustellen, die dann auch bis in den frühen Morgen anhielten. Um vier Uhr morgens trafen dann auch die letzten Spieler ein, denen sich leider nur noch bedingt IT-Atmosphäre bot - nicht zuletzt hatte ich als SL irgendwann im Verlauf der Nacht den Thekendienst übernommen, ohne mir wirklich über eine entsprechende Rolle Gedanken zu machen. Sei´s drum, irgendwann gegen fünf ging es dann auch für mich ins Bett.

Der nächste Morgen begann für mich in aller Frühe, mussten doch noch einige NSCs für ihre Rollen gebrieft werden ... so flüchtete sich noch während des Frühstücks ein verwundeter Postbote auf den Gutshof, welcher von Orks verfolgt, verletzt und einer Tasche beraubt worden war. In dieser Tasche befanden sich - neben diversen anderen Briefen und einer aktuellen Ausgabe des Etraklin Boten - auch einige Brief an anwesende Spielercharaktere. Vielleicht auch dadurch motiviert wurde der kleine Orktrupp, welcher sich in der Nähe des Gutshofs aufhielt (leider waren die NSCs quasi kurz hinter dem Haus, fast direkt nach Verlassen des NSC-Bereichs entdeckt worden - kleiner Patzer), sehr schnell Opfer der herangeeilten Spieler ... auch wenn das mit dem Gefangennehmen nicht so wirklich funktionierte, mussten doch am Boden liegende Grünlinge durchaus noch bis zu einem Dutzend "Hiebe" über sich ergehen lassen. In der Zwischenzeit öffnete auch die Bibliothek ihre Pforte, in der sich viele wichtige und einige nicht ganz so wichtige Dokumente fanden und den Spielern die Möglichkeit zur Recherche über den Hof, die dort ansässige Familie, Flora und Fauna sowie Gepflogenheiten in der Provinz bzw. dem Land bot und von diesen auch reichlich genutzt wurde. Zwischendurch gab es noch den ein oder anderen Orkspäher, der sich entweder sehr gut versteckt hielt oder aber von übermotivierten Charakteren ziemlich nachhaltig getötet wurde. Dabei fanden die Spieler auch ein Baumwesen, das dummerweise von einem Ork auf der Flucht angerempelt wurde, dies als Angriff wertete und nach einem Tobsuchtsanfall nur durch Umhauen ruhiggestellt werden konnte. Nach Einbruch der Dunkelheit sollte eigentlich ein Geschichtenerzählwettbewerb stattfinden, der jedoch mangels Interesse von Spielerseite leider ausfiel. Dafür kam eine panische Magd aus dem Vorratskeller gestürmt und berichtete von einer Mauer, die teilweise eingestürzt war und durch die Spinnen in den Keller eingedrungen waren. Die Spielerschaft machte sich sogleich auf und fand im Vorratskeller eine mittlerweile eingestürzte Mauer, ein zerstörtes Siegel und dahinter einen Portalmechanismus (samt verschlüsselter Bedienungsanleitung), durch den immer wieder Nebel sowie die größere Verwandtschaft der kleinen Spinnen aus dem Vorratskeller quoll .
Einige Spinnenwesen später beschloß man, dass das Abschließen des Kellers und damit das Einschließen der Spinnen samt Portal wohl keine schlechte Idee wäre. Gesagt getan, und so begab man sich wieder in die Taverne und das Kaminzimmer, um bei diversen Getränken, Spielen und Shisha-Tabaksorten den Abend ausklingen zu lassen. In der Nacht gab es noch einige Träume, u.a. wurde eine Echse im Traum Opfer einer Hochzeit.

Diese zeigten am nächsten Tag eine interessante Wirkung auf die Charaktere - einige hatten Plothinweise bekommen, wieder andere fuhren ihren Flirtversuche mit der anwesenden Damenwelt massiv zurück. Die um das Haus herum anzutreffenden Baumwesen wurden nun nicht mehr attackiert, sondern weitestgehend in Ruhe gelassen und von verschiedenen Magiern und Schamanen mehrmals untersucht. Auch Orks waren mit dem ein oder anderen Späher unterwegs, wurden aber nicht entdeckt bzw. in Ruhe gelassen. Gegen Nachmittag kamen die Spieler - auch motiviert durch den Gutsherrn - auf die Idee, dass die abendliche Mithalfeier wohl etwas besser ausfallen dürfte, wenn man Zugriff auf die im Keller eingeschlossenen Vorräte (neben Nüssen, Äpfeln und Möhren gab es dort auch den heiß ersehnten Sekt) hätte. So wurde eine Truppe zusammengestellt und mit vereinten Kräften der Keller bzw. die Vorräte erobert. Der Mechanismus und seine Bedienung gab den Spielern ab offenbar Rätsel auf und so konnten immer neue Spinnenwesen durch den wogenden Nebel aufmarschieren ... und zumeist relativ schnell zurückgeschlagen werden. Bei Bedienungsfehlern am Bedienpult kam es zur Auslösung diverser magischer Sicherungseffekte ("Strom-"Schläge, Verbrennungen etc.), so dass irgendwann beschlossen wurde, dass Gewalt ja auch eine Lösung wäre - ein Freiwilliger schoss also mit einer großen Balliste auf die Energiequelle des Portalmechanismus, vernichtete diesen damit und zog sich durch die ausgelöste Explosion ziemlich massive Verletzungen zu, die aber durch die Heiler versorgt werden konnten. Durch die Explosion wurde das Portal zerstört und der Kellerraum von Ungeziefer befreit - nur die eigentliche Energiequelle, ein leuchtender Kristall, der eng mit der Magie des umgebenden Waldes verflochten war, blieb erhalten. Diese wurde gesichert und stellt sich als das Herz eines Baumfürsten heraus, dessen Rückgabe einen alten Familienfluch aufheben könnte. Allerdings wurde dieses wichtige Artefakt zwar versteckt, nicht jedoch bewacht und so gab es einen Diebstahlversuch von SC-Seite. Allerdings wurde der Träger oder der Kristall selber beim ersten Betreten von Waldboden direkt verwurzelt - so konnte sich der Dieb zwar befreien, das Artefakt jedoch blieb in der Hand des Waldes, wo es von einer aufgebrachten Spielergruppe, die von dem Diebstahl erfahren hatte, gefunden und in den Gutshof (über eine "Kette von Verwurzelten") zurückgebracht wurde. Auch wurden Hinweise auf die Identität des Diebes gefunden und so kam es noch in der Nacht zu einer Gerichtsverhandlung, in deren Verlauf der Missetäter zu einer Geldstrafe von 5 Gold verurteilt wurde. Danach feierten alle zusammen den Jahreswechsel und die Nacht klang in einer gemütlichen Feier aus.

Am nächsten Morgen begann das Spiel (erwartungsgemäß) relativ zögerlich und so war nur ein Dutzend Spieler Zeuge, als das Baumherz der Nachfolgerin des Baumfürsten übergeben und damit die Fehde zwischen der Familie des Gutsherrn und den Waldwesen beendet wurde. Auch hielt sich offenbar der Informationsbedarf in Grenzen, versuchte doch kaum ein Charakter mit der Waldfürstin zu sprechen bzw. diese nach den Geschehnissen zu fragen. Aber die Gutshofbewohner und vor allem der Gutsherr waren begeistert und erzählten die gute Neuigkeit ausgiebigst weiter. Allerdings kam es im Verlaufe des Nachmittags zu verstärkten Angriffen durch Orks, gegen Einbruch der Nacht sogar mit Unterstützung durch deren Schamanin. Wie die Spieler herausfanden, wollten die Grünlinge den elfischen Postboten gefangennehmen und opfern - dies wurde jedoch durch die Verteidigung desselben durch die Streiter verhindert und selbst der Versuch einer Geiselnahme scheiterte ... so konnten die Schamanin gefangengenommen werden und die anderen Orks in die Flucht getrieben werden. Nachdem dies nun alles erledigt war, zog mansich zu weiteren Gesprächen und Feiern in die Räumlichkeiten des Gutshofs zurück. Im Verlauf des Abends statte noch eine Steuereintreiberin mit ihren Leibwachen dem Hof einen Besuch ab, was zu einigen recht interessanten Aktionen (ich sag nur "Schwarzarbeiter in Panik:Kann ich das nur kurz bei Euch unterstellen?") führte, bevor auch diese Nacht am frühen Morgen ihr Ende fand.

Der nächste Tag war mit dem CheckOut und anschließendem Aufräumen sehr schnell um und immerhin blieb uns dieses Mal bei der Rückfahrt Eis und Schnee erspart

... Entspannung pur quasi ...

Mein Fazit bzw. das Resümee der SL/Orga:
Ich denke, wir haben dafür, dass nur optionaler Plot angekündigt war, einiges geboten und dafür, dass es für die komplette Orga/SL-Truppe der erste Einsatz in dieser Form war, haben wir uns auch gut geschlagen. Die Spieler waren sehr zufrieden, die NSCs ebenfalls und sogar die SL war - trotz übermüdungsbedingter Überdrehtheit - eigentlich zufrieden. Wir hatten im Vorhinein ein wenig Bedenken, ob wir den Ansprüchen der doch sehr heterogene Spielerschaft einigermaßen gerecht werden könnten - immerhin hatten wir vom DKWDK- bis zum Rulemasterspielern, von Low- bis HighFantasy-Charakteren, vom blutigen Anfänger bis zum Urgestein der LARP-Szene so ziemlich alles vertreten ... aber es hat eigentlich sehr gut funktioniert!
Zwar haben wir das ein oder andere Plotangebot (Erzählwettbewerb, Junggesellenversteigerung etc.) mangels Interesse fallengelassen, andere konnten aufgrund von Zeitproblemen leider nicht realisiert werden (Poltergeist und Waldschrate mussten deshalb leider zuhause bleiben) und eine paar kleinere Organisationsmissgeschicke zu bewältigen (Stichwort: Thekenbesetzung).

Aber es hat eigentlich im Großen und Ganzen sehr gut geklappt, alle Beteiligten hatten (soweit wir das wissen) ihren Spaß und das bei den sehr unterschiedlichen Vorstellungen, was den Spaß macht ... bedanken möchten wir uns ...
- bei unseren Spielern für diverse tolle Aktionen, die Akzeptanz unserer Ideen, die Toleranz untereinander und allgemein den entspannten, streßfreien Ablauf (ich habe nicht eine Regeldiskussion und nicht eine Beschwerde über zu harte Schläge zu hören bekommen!!!),
- bei unseren NSCs, die zu über 50% ihren ersten Con bestritten haben, und dabei ein sehr, sehr gute Figur gemacht haben. Ihr habt den Gutshof durch Euer Rollenspiel wirklich mit Leben gefüllt, als Orks ward Ihr fast schon zu gut *g* ... von der Hilfe und Unterstützung hinter den Kulissen mal ganz zu schweigen!
- dem R.d.A. für Fundus, unterstützende Erfahrung und die Rahmenbedingungen
- das Team des CVJM-Eichenkreuzheims für die gute Bewirtung, die Flexibilität und Toleranz sowie die schönen Rahmenbedingungen
- bei Lea für die Cocktailbar und die zusätzlichen Transport- und Einkaufstouren
- bei der L.o.P.-Crew für die Unterstützung mit ihrem "Waldwesen-Fundus" (auch wenn ein Danglarer sich wahrscheinlich auf dem Gutshof wie in seinem schlimmsten Alptraum gefühlt hätte)

Sprich - @all: DANKE!

... und es hat für einen R.d.A.-Con viel zu wenig geregnet!

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